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Thema: CDU2017, für einen mitteleuropäischen neuen Islam

  1. #1
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    Standard CDU2017, für einen mitteleuropäischen neuen Islam

    Wie sich die Muslimin Serap Güler MdL, der homosexuelle Katholik Jens Spahn MdB, der Türken“experte“ Thomas Kufen MdL und ein vehementer Gegner der direkten Demokratie Günter Krings MdB "den" Islam in Deutschland vorstellen, bzw. einfordern.

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    Ich weiß, ich weiß, lang zum Lesen, aber so ist nun mal Politik. Die meiner Meinung nach relevanten Teile zum schnelleren durchlesen rot markiert.




    "“Der Islam gehört mittlerweile auch zu Deutschland” – dieser Satz bewegt seit einiger Zeit die Gemüter im Land. Dabei ist die Aussage so selbstverständlich wie erklärungsbedürftig. Selbstverständlich, weil die über vier Millionen Muslime, die in Deutschland leben, hier geboren wurden, ihre Kinder großziehen, arbeiten, Unternehmen gründen, Steuern zahlen und sich einbringen, auch mit ihrem Glauben zu uns gehören. Klar tun sie das, das ist eine schlichte Realität. So ist der Satz gemeint. Und so haben ihn viele Muslime in Deutschland auch verstanden und sich über diesen Satz gefreut.

    Erklärungsbedürftig wird die Aussage, wenn es um die Frage geht, welcher Islam zu uns gehört. Denn „den Islam“ gibt es nicht. So kann beispielsweise jede Art des extremistisch ausgelegten Islam kein Teil unserer demokratischen Gesellschaft sein. Genauso wenig gehört ein Islam zu uns, der sich mehr als politische Ideologie denn als Religion versteht oder Menschenrechte und Gleichberechtigung der Frau ablehnt.
    Errungenschaften der Aufklärung Grundlage unseres Zusammenlebens
    Das Besondere am Islam ist, dass er dem Einzelnen deutlich mehr Raum für die individuelle Deutung und Umsetzung seines Glaubens in den Alltag lässt, als es etwa die christlichen Kirchen mit ihrem Amtsverständnis als kollektive Instanzen tun. Eine einheitliche Lehrmeinung oder gar eine höchste Glaubensinstanz, wie beispielsweise in der katholischen Kirche, gibt es nicht. Hinzu kommt, dass unsere europäische Geschichte seit dem Mittelalter ganz wesentlich durch das Verhältnis und den Konflikt zwischen Religion und Staat geprägt worden ist. Dieses besondere Spannungsverhältnis mündete durch die Errungenschaften der Aufklärung in die grundsätzliche Trennung zwischen Staat und Kirche sowie in der Garantie der Religionsfreiheit als zentralem Element der universell geltenden Menschenrechte. Diese lange und mitunter schmerzhafte Entwicklung ist heute die Grundlage unseres Zusammenlebens.
    Wortwörtliche Auslegung des Korans passt nicht in unsere Zeit
    Der Islam ist in Deutschland eine Religion unter vielen und muss sich den Regeln unseres Zusammenlebens in einer offenen und freien Gesellschaft unterordnen -wie alle anderen Religionen es auch tun. Eine wortwörtliche Auslegung des Korans, wie ihn etwa salafistische Gruppen in Deutschland predigen, hat immer auch einen Alleinstellungs- und Allmachtsanspruch ins Weltliche, der mit jeder Faser dem Geist unserer Verfassung widerspricht. Er kann nicht nur nicht zu Deutschland gehören, er muss sogar mit rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft werden, wo er sich aktiv gegen das Grundgesetz wendet. Die strafrechtliche Verfolgung und Ausweisung von Hasspredigern, das Verbot entsprechender Vereine und eine klare Kante auch im öffentlichen Diskurs gehören dazu. Und hier stellen sich auch die Fragen, die sich an die islamische Geistlichkeit und Autoritäten richten. So wie es unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel im Deutschen Bundestag eindeutig formuliert hat: „Warum schätzen Terroristen den Wert eines Menschenlebens so gering und verbinden ihre Untaten stets mit ihrem Glauben?“
    90 Prozent der Muslime halten Demokratie für gute Regierungsform
    Festzuhalten ist, dass die große Mehrheit der 1,4 Milliarden Muslime weltweit und der vier Millionen in Deutschland lebenden Muslime eine solche gewaltbereite und -legitimierende Auslegung des Islam eindeutig ablehnen. Wie aktuelle Studien bestätigen, halten 90 Prozent der hier lebenden Muslime die Demokratie für eine gute Regierungsform, neun von zehn Muslimen haben in ihrer Freizeit Kontakt zu Nicht-Muslimen. Gleichzeitig empfinden 57 Prozent der Nicht-Muslime in Deutschland den Islam als Bedrohung und 40 Prozent der Befragten fühlen sich durch Muslime wie Fremde im eigenen Land.
    Die Berichterstattung über die Gräueltaten radikaler Islamisten sowie aktuell über die Hasspredigten in manchen deutschen Moscheen prägen aber schon länger das Bild vieler Deutsche über den Islam so, dass sich viele Muslime nachvollziehbarer Weise zu Unrecht unter Generalverdacht und Rechtfertigungszwang gestellt sehen. Das führt immer mehr zu einer bedenklichen Sprachlosigkeit zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen in Deutschland und Europa, weil Vorurteile so nicht ausgeräumt werden können und sich auch Resignation breit macht – auch angesichts von weltweit immer neuer Gräueltaten.
    Es ist natürlich nicht die Aufgabe der deutschen Politik, eine Reformation des Islams zu betreiben. Dies müssen allen voran Muslime selbst tun.Diejenigen, die für einen Islam stehen, der den Koran in seinem historischen Kontext sieht und ihn in der heutigen Zeit und im europäischen Kontext deutet, müssen sich aber auf unsere Unterstützung verlassen können.
    Viel falsch verstandene Toleranz in Vergangenheit
    Und hier sind auch die muslimischen Vereine, Verbände und Gemeinden gefordert. Wir sind bereit, sie mit ihren Anliegen im Rahmen der Deutschen Islamkonferenz zu fördern, wir haben aber auch konkrete Erwartungen an die weltlichen und geistlichen Vertreter des Islam in Deutschland. Da waren wir in der Vergangenheit aus falsch verstandener Toleranz und sich daraus teilweise ergebender Ignoranz oft viel zu zurückhaltend.
    Theologische muslimische Ausbildung in Deutschland fördern
    Es ist richtig, dass an vier deutschen Universitäten Lehrstühle für islamische Theologie eingerichtet wurden, die sich um eine dem 21. Jahrhundert entsprechende Auslegung des Korans in Mitteleuropa bemühen und sie theologisch fundieren können – auch und gerade wenn dies auf Widerstand bei muslimischen Verbänden stößt. Diese Arbeit an den Hochschulen müssen wir aus Mitteln des Bundes und der Länder noch besser unterstützen. Nicht nur die Ausbildung von Lehrern und Hochschullehrern, auch die von Imamen und Seelsorgern, etwa für Gefängnisse, müssen wir in Deutschland endlich vorantreiben.

  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: CDU2017, für einen mitteleuropäischen neuen Islam

    Fortsetzung:

    Sprache und Religion gehören zusammen

    Denn sie sind es, die direkten Einfluss auf die Gemeinden und Gläubigen haben. Sie sind es, die die wissenschaftlichen und theologischen Diskurse an den Hochschulen in die Gemeinden transportieren und gesellschaftsfähig machen. Imame, die aus der Türkei entsandt und bezahlt werden, können diese Aufgabe oft nicht erfüllen. Dieses Modell stammt aus einer Zeit, als wir in Deutschland noch von „Gastarbeitern“ sprachen. Die Integration hat sich in Deutschland erfreulich gut weiterentwickelt, das Import-Imam-Modell nicht. Viele von ihnen kennen weder unsere kulturellen Gepflogenheiten, noch sprechen sie unsere Sprache. Das ist nicht nur für die Integration, sondern auch für die Seelsorge und insbesondere den interreligiösen Dialog schlicht hinderlich. Das führt dazu, dass sich gerade die Muslime, die in Deutschland geboren wurden und hier aufgewachsen sind, sich von ihnen im Wortsinne nicht angesprochen fühlen. Sie erscheinen dann fremder und weniger “cool” als beispielsweise Hassprediger wie Pierre Vogel oder Sven Lau, die nicht nur die Sprache der Jugend sprechen, sondern auch auf Deutsch predigen. Sprache und Religion sollten nicht nebeneinander stehen, sondern zusammengehören. Nur wer den Alltag der Muslime, insbesondere der Jugendlichen, in Deutschland kennt, kann als Imam oder Religionslehrer lebensnah predigen und lehren.
    Religion ist auch im 21. Jahrhundert keine Privatsache
    Eine schwierige Aufgabe bleibt es, verbindliche Ansprechpartner für den gesellschaftlichen oder auch interreligiösen Dialog mit dem Islam zu finden. So sind die an der Islamkonferenz beteiligten Gruppen keine theologischen, sondern eher religions-politische Ansprechpartner, die zudem nach ihren Mitgliederzahlen nur eine sehr kleine Minderheit der hier lebenden Muslime repräsentieren. In Ermangelung von Alternativen sind sie aber bisher der Partner bei Gesprächsrunden, Veranstaltungen oder Staatsverträgen. Eine entscheidende Frage ist also, wie wir helfen können, dass sich der Islam in Deutschland und Europa auch theologisch so organisiert, dass er Verhandlungs-, Vertrags- und Dialogpartner von Staat und Gesellschaft sein kann. Die in der Mehrheit vom Ausland, etwa der Türkei oder den Muslimbruderschaften, finanzierten Vereine und Gemeinden können nur Übergangslösungen sein. Genau deshalb hat Österreich gerade erst bei der Überarbeitung seines Islamgesetzes für die Zukunft eine entsprechende Finanzierung aus dem Ausland verboten. Dieses österreichische Gesetz schreibt übrigens im Gegenzug auch Rechte für die islamische Gemeinschaft im Land vor, etwa auf eigene Friedhöfe, Seelsorge in staatlichen Einrichtungen und die Einhaltung von Speisevorschriften etwa beim Bundesheer oder öffentlichen Kantinen.
    Durch eine mangelnde Differenzierung tun wir auch den hier lebenden Muslimen keinen Gefallen, da sie es sind, die heute unter dem pauschalen Blick auf den Islam und einer verletzenden Deutung dieser Religion leiden. Die Erwartung an eine islamische Theologie und auch an die islamischen Gemeinden, fundamentalistischen Extremisten den Nährboden zu entziehen ist durchaus berechtigt, umfasst aber eben nicht die ganze Debatte. Wir müssen deshalb die Debatte zum Islam jetzt nutzen, um uns über das über Jahrhunderte gewachsene Verhältnis zwischen Staat und Religion in Deutschland neu Rechenschaft abzulegen. Wir müssen klarmachen, dass Religion auch im 21. Jahrhundert nicht zur reinen Privatsache wird und zugleich klären, wie wir sicherstellen, dass jegliche Religionsausübung die für alle geltenden Gesetze im säkularen Rechtsstaat respektiert. Diese Klärung ist geradezu Auftrag und Chance für eine Volkspartei wie die CDU und eine Einladung an alle, die daran mittun wollen."





    Dieses Papier macht einmal mehr deutlich, dass die christliche Union überhaupt nicht daran denkt die Geisteskrankheit Islam aus Europa rauszuhalten. Im Gegenteil, der Islam soll auf des Michels Kosten neu erfunden werden und als gleichberechtigter Partner neben Christen- u. Judentum, staatlich privilegiert die Hirne der Menschen korrumpieren dürfen

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