Also ich frage mich ehrlich, ob die Gesellschaft in Deutschland in den 60er, 70er und 80er Jahren mehr politisiert war als heute.
Ich habe in dieser Zeit nicht gelebt, ich sehe Deutschland nur aus der Brille der 90er, 00er und 01er Jahre.
Es gibt aber die Annahme, dass z.B. Studenten früher politischer waren. In den 70ern z.B. dachten linke Studenten über das ganze System nach, heute denken sie nur über Homo-Rechte, getötete Straßenhunde und Gender-Mainstreaming nach.
Ich meine, wenn es um die damalige Zeit, sind mir diese ganzen linken Studentenvereinigungen sogar schon ein bisschen sympathisch. Ich meine, sie bekämpften Amerika, die amerikanisch gesteuerte BRD, den Kolonialismus. Oder auch in den 90er Jahren. Mein älterer Bruder mischte 1999 in der Antifa mit, weil sie gegen den Jugoslawienkrieg und die NATO-Intervention waren. Doch kurz danach war mein Bruder von der Antifa enttäuscht und verflucht den Verein seitdem.
Und das nicht ohne Grund: Heute haben wir die kleinkarierten Antifanten, die in jedem Deutschländerwürstchen die Wiedergeburt von NS und Hitler sehen, dabei die USA-Okkupiertheit der BRD vollständig ignorieren. Sie ignorieren auch die Tatsache, dass in der Ukraine, vor der Haustür Europas, faktisch ein faschistoides Regime aufgebaut wird.
Während die Antifaschisten in den 70ern mehr als laut auf die US-faschistoide Vereinnahmung Chiles aufmerksam gemacht haben. Bei der Ukraine dagegen kein Wort!
Also, mal eine ganz allgemeine Frage. Sind die Deutschen wirklich weniger politisch geworden? Sind die Deutschen braver geworden als sie es noch vor 30-40 Jahren waren?