Wer sich mit dem Thema Rüstung befasst, der ist zwangsläufig einiges gewohnt, einschließlich Dreistigkeit und Lügen. Aber was ich heute in diesem Artikel lesen musste, fällt wahrlich aus der Skala:
[Links nur für registrierte Nutzer]
Darin heißt es:
So weit so gut. [Links nur für registrierte Nutzer] darf als Generalleutnant a.D. zu den ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr gerechnet werden, auch General ist nämlich nicht gleich General. Zudem ist das Einsatzführungskommando nach dem Ministerium die wohl wichtigste Dienststelle.[...]Eine differenzierte Debatte wünschte sich auch Rainer Glatz. Der Generalleutnant a.D. war bis April 2013 Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr und trug Verantwortung für Auslandseinsätze in 18 Missionen.[...]
Des Weiteren ist Herr Glatz aufgrund seiner militärischen Ausbildung jemand, der grundsätzlich sehr viel vom infantristischen Handwerkszeug versteht, denn er war als Offiziersanwärter bei der Jäger- und der Panzergrenadiertruppe, siehe o.a. Wikipedia-Artikel zu seiner Person.
Diese Aussage ist ein absolute Dreistigkeit und zeugt von einer völligen Skrupellosigkeit Menschen zu belügen.[...]Der Berufssoldat schildert die heutigen Einsatzbedingungen so: Wenn Soldaten in einen Hinterhalt geraten, müssen sie so genannte Feuerüberlegenheit herstellen. Das heißt, sie schießen mit hohem Munitionseinsatz, allein mit dem Ziel, den Gegner in Deckung zu zwingen, so dass er seinerseits nicht gezielt schießen kann.
Solche Situationen, wie sie die Truppe in Afghanistan erlebt habe, seien zur Zeit der Beschaffung des Gewehres nicht erwartbar gewesen, sagte Glatz
[...]
Jeder Rekrut, selbst bei der Luftwaffensicherungstruppe, hat spätestens nach der Grundausbildung das Prinzip von "[Links nur für registrierte Nutzer]" verstanden oder zumindest davon gehört. Das Niederhalten feindlicher Schützen ist spätestens seit dem 1. Weltkrieg etwas völlig selbstverständliches in der militärischen Ausbildung eines Einzelschützen. Dass Herr Glatz in Bezug auf das G36 nunmehr behauptet, eine solche Situation sei für die Rüstungsfirma H&K, die fortwährend mit ihrer Expertise wirbt, "nicht erwartbar" gewesen, ist eine Veralberung der Zuhörer und Leser. Herrn Glatz muss jede Achtung vor seinen Mitmenschen und vor sich selbst abhanden gekommen sein, wenn er in der Lage ist, sich in dieser Art und Weise wider besseren Wissens zu äußern. Es ist abstoßend und beschämend.
Und damit nicht genug:
Woher will Herr Glatz das wissen? Als wenn jeder Zwischen- und Todesfall in dem Maße nachvollziehbar wäre, als dass man ausschließen könnte, dass Mängel am G36 dafür nicht ursächlich waren. Eine solche Feststellung ist daher eine Unverfrorenheit und eine Verhöhnung der Soldaten im Einsatz.[...]und fügte hinzu: „Bislang ist niemand durch die Schussabweichung der Gewehre zu Schaden gekommen.“[...]
Ich kann nur jedem jungen Menschen in diesem Land, der mit dem Gedanken spielt Soldat zu werden, raten sich mit solchen Aussagen eingehend zu befassen.