In einer Bachelorarbeit mit dem Titel [Links nur für registrierte Nutzer] wird die Berichterstattung der Tageszeitungen "Die Welt" (DW), "Süddeutsche Zeitung" (SZ) und "Junge Welt" (JW) über Kuba untersucht. Interessant sind die Parallelen zur Berichterstattung über Russland. Hier wie dort wird alles auf eine Person reduziert. Hier eine Zuammenfassung des Autors: [Links nur für registrierte Nutzer]

Die Personifizierung Kubas mit Fidel Castro ermöglicht darüber hinaus die Dämonisierung der Insel: Alle vermeintlich schlechten Eigenschaften Fidel Castros werden auf ganz Kuba übertragen. Alle Entwicklungen auf Kuba werden einer Person zugeschrieben. Der "Ein Mensch ist der Staat"-Ersatz ist ein leichter aufzubauendes Feindbild, als in der Berichterstattung auf die Komplexität von Gesellschaften eingehen zu müssen. Die Personifizierung der Revolution und Kubas durch Fidel Castro in den Medien hilft dabei, ihn als undemokratischen Diktator darzustellen, der "seine" Bevölkerung unterdrückt. Mit Personen lassen sich Themen stärker emotional, das heißt unsachlich, konotieren und vereinfachen. Diese Personifizierungsstrategie sollte übrigens auch immer dort Thema sein, wo Kriegspropaganda untersucht wird. Ohne die Personifizierung des Irak als Saddam Hussein oder Libyens als Muammar Gaddafi oder Serbiens als Slobodan Milosevic wäre ein Angriff auf Land und Leute nicht so leicht möglich gewesen.
So mancher hier sollte in sich gehen und darüber nachdenken, warum er auf derartige Meinungsmanipulation und Propaganda anspringt. Allerdings besteht dieszüglich kaum Hoffnung.