Du hast insoweit Recht, als dass kein echter Mehrwert geschaffen wird, dein Vorhalt hinsichtlich des Nullsummenspiels ist also nicht falsch.
Drei Punkte sind aber zu berücksichtigen:
1. Man zahlt Steuern nach deutschem Recht an die deutsche Staatskasse und nicht an irgendein Büro in Luxemburg.
2. Ein erfolgreicher Trader gewinnt Geld, welches er in den Wirtschaftskreislauf zurückgibt, was Banken eher nicht tun (u.a. deshalb immer niedrigere Zinsen).
3. Man fällt dem Staat in keiner Hinsicht zur Last, denn ein privater Trader wird im Falle der Pleite keinesfalls mit Steuergeldern gerettet.
Diejenigen, die das Finanzsystem mit ihren Zockereien in Schieflage gebracht haben, waren/sind allesamt sozialversicherungspflichtige Angestellte von Finanzinstituten, die mit Steuergeldern gerettet werden, wenn's mal in die Hose geht.
Private Trader können sich in diesem Sicherheitsnetz nicht ausruhen.
Glücklicherweise haben die beiden genannten Produktbereiche Nischen erobert und werden auch zukünftig nur sehr wenig Roboter benötigen oder benutzen können. Das ist absolut richtig.
Nur ist es eben so, dass wir auch noch Hersteller von Serienprodukten haben. Nehmen wir die Autoindustrie, die chemische Industrie, die Möbelindustrie, die pharmazeutische Industrie, die Medizintechnik und einige andere Bereiche.
Wir werden auf Dauer nicht ohne die Herstellung und den Export bestimmter Serienprodukte leben können, und dazu werden eben auch Roboter gebraucht. Und je vielfältiger und flexibler diese Dinger programmiert und eingesetzt werden können, desto tiefer werden sie in alle Lebensbereiche eindringen.
Man sollte de Begriff des Roboters jedoch nicht nur auf Serienproduktion begrenzen, sondern eben auch für Lagerungs- und Transportsysteme oder gar auf den medizinischen und häuslichen Bereich (die Japaner machen uns gerade vor, wie auch solche Bereiche erobert werden können - vorerst nur mit Prototypen, aber das ist erst der Anfang).
Bestimmte Entwicklungen kann man nicht aufhalten.
Ich habe weiter vorne das Beispiel eines mittelständischen Herstellers von vollautomatischen Lagersystemen für Apotheken beschrieben.
Die Apothekerin gibt vorne am PC das Medikament ein und auf einem kleinen Transportband fährt ein Schlitten ins Lager, greift das Medikament aus dem Fach und bringt es in den Verkaufsraum. Bestandsüberwachung und Neubestellung laufen in der Software natürlich mit.
Der Hersteller ist Weltmarktführer und liefert mittlerweile sogar nach China und Japan.
Ich erwähne dieses Beispiel, um aufzuzeigen, dass die Automatisierung in alle Lebensbereiche eingreift und aber auch Vorteile für uns mitbringt.
Im Fall der Apotheken-Automatisierung hat die Apothekerin am Verkaufstresen ganz einfach etwas mehr Zeit, die Kunden zu beraten und muss nicht ständig ins hintere Lager laufen.
Wir dürfen uns nicht zu Sklaven der Roboter machen, sondern sie zu unseren Sklaven.
Gott mit uns
Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. Niccolò Machiavelli
Unsinn. Der Werkzeug-Machinenbau, der von der Automatisierung lebt, verkauft nix, was besser ist, als die selbst genutzte Automatisierung. Seit 100 Jahren arbeiten alle Generationen eines Teils meiner Familie in dieser Werkzeug-Maschinenbau-Firma:
Bei Schütte sind schon immer 11% der Belegschaft Azubis, die üblicherweise nach Ausbildung bleiben. Und die von Schütte bisher erlebte Produktions-Steigerung wäre ohne laufend steigende Automatisierung und ohne totale IT-Nutzung unmöglich gewesen. Viele Produkte sind selbst von allerbesten Werkzeugmachern gar nicht mehr manuell herstellbar. Menschliche Präzision reicht da schon lange nicht mehr.
Ohne gigantische Automatisierungs-Fortschritte können wir die Zukunft nicht bewältigen. Wir sollten sogar schon wesentlich weiter sein, aber unsere Proletendiktaturen in Europa und USA machten uns zu Wegwerf-Gesellschaften, die mit der Proleten-Konsum-Gier immer neue Müllgebirge und riesige Müll-Inselwelten auf den Meeren produzieren. Nun brauchen wir erst mal mehr Automatisierung zur Sanierung der Erde.
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