Zitat von
Leibniz
Fonds,ETFs und Aktien werden bei den (abgesehen von exotischen Ausnahmen und kriminellen Geschäftspraktiken besonderer Kreativität) involvierten Institutionen als Sondervermögen geführt, d.h. es zählt nicht zur Konkursmasse; es bleibt (abgesehen von genannten eher seltenen Ausnahmen) auch durch die Insolvenz der Depotbank, des Emittenten oder anderer involvierter Parteien(Abgesehen von den Gesellschaften, dessen als Aktien verbriefte Anteile Teil des Portfolios sind, unberührt.
Die Qualität eines Fonds(-managements) lässt sich relativ einfach abschätzen: Jeder Fonds implementiert eine bestimmte Gewichtung von Asset-Klassen und wendet bestimmte Strategien an, wonach sich ein geeigneter Referenzindex, der aufgrund der ähnlichen Zusammensetzung einen Vergleich ermöglicht, wählen lässt. (Beispielsweise könnte ein Aktienfonds der (long-only, nur kaufen) in europäische Konzerne großer MktCap. investiert, anhand seiner erzielten Renditen mit dem europäischen-Aktienindex EuroStoxx50(Performance Benchmark) verglichen werden )
Wenn sich nun herausstellt, dass der EuroStoxx50, der im Gegensatz zum Fonds nicht gemanagt wird, sondern anhand von gewissen Kriterien weitgehend automatisch berechnet wird, höhere prozentuale jährliche Zuwächse verzeichnet, als der aktiv gemanagte, was sich die Fondsmanager mit 1-5%/Jahr vergüten lässt, würde es aus rationalen Gesichtspunkten einen wirtschaftlichen Nachteil verursachen, weiterhin in diesen Fonds zu investieren, statt beispielsweise in EuroStoxx ETFs, die quasi eine handelbare Nachbildung des Index sind.
Die Differenz zwischen der Performance/Rendite eines Fonds zu seinem Benchmark/Referenzindex( zb MSCI World,DAX,S&P500,EuroStoxx) nennt sich Alpha und ist eine der wichtigsten Zielgrößen des Asset Managements. Allerdings muss dabei auch die Management-Gebühr, die Fonds jährlich von ihren Anlegern nehmen, beachtet werden.
Analog zu Alpha beschreibt Beta die Differenz zwischen der Volatilität("Stärke der Performance-Schwankungen", genauer: Standardabweichung(Rendite) der Zeitreihe in Zeitintervall) eines Fonds und einem Referenzindex.
Ein guter Fonds lässt sich also dadurch erkennen, dass die Manager dazu in der Lage sind, nachhaltig mehr Alpha zu generieren als ihre relative Managementkosten betragen. Weiterhin sollte er hinreichend kleine Beta aufweisen.
Diese zwei einfachen Metriken sind nur ein kleiner Teil des modernen Portfolio Management. Sie sollten dennoch hinreichend sein, um überdurchschnittlich erfolgreiche Fonds zu identifizieren.
Eine "Beratung" dieser Art ist äußerst bedenklich. Wenn sie behauptet, diese Investition sei mit Sicherheit das einzige, was sich die nächsten Jahre lohne, wäre das ein Ausdruck äußerst unseriösen Geschäftsgebarens. Niemand kann vorhersagen, wie sich die Aktienmärkte in den nächsten 1-2 Jahren entwickeln werden. Es ist allenfalls möglich, den Versuch zu unternehmen, die Eintrittswahrscheinlichkeiten naheliegender Ereignisse abzuschätzen, was allerdings als seriöser Berater vor dem Kunden umfassend begründet werden müsste.
Im allgemeinen fällt es schwer, die Angestellten der gewöhnlichen deutschen Bankfilialen überhaupt noch als Berater zu sehen. Tatsächlich sind es nämlich Verkäufer, die teilweise von Verkaufsprovisionen leben.