Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.
Schon, aber um Macht auszuüben braucht man
1. genug Leute, in deren Augen diese Machtausübung legitim ist und die der machtausübenden Person gehorchen
2. die Anzahl der Leute, in deren Augen diese Machtausübung illegitim ist, darf eine bestimmte Schwelle nicht überschreiten
Wenn diese Bedingungen nicht gegeben sind, also mit anderen Worten die Legitimität erodiert ist, dann ist es vorbei mit der Macht.
Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.
Wenn meine Legitimation darin besteht Beute zu machen ist mein System solange Legitim wie die Leute glauben das ich ihnen Beute verschaffe.
Wenn meine Legitimation darin besteht die Freiheit des Individuums zu schützen ist mein System solange Legitim wie die Leute glauben das ich die Freiheit des Individuums zu schütze.
Wenn meine Legitimation darin in meiner Abstammung besteht ist mein System solange Legitim meine Abstammung anerkennen. usw
Alles unter dem Vorbehalt das sie die Legitimation nicht hinterfragen und lieber eine andere nutzen.
Aktuell haben wir den Klassiker Gleichheit gegen Freiheit.
Also deiner Meinung nach geht Macht vor Recht. Ich begründe Legitimität darin, ob der Handelnde Rechte verletzt. Wenn er das tut, dann ist er illegitim und umgekehrt. Mit Rechten meine ich Eigentumsrechte am eigenen Körper und an anderen knappen physischen Dingen. Damit eine Regierung legitim wird, muss sie Verträge mit allen Beteiligten machen. Ein Vertrag ist eine Übertragung von Eigentumsrechten.
Ja genau. So sieht es aus.
Ich stelle lediglich fest, dass es praktisch so ist.
Recht haben und Recht bekommen bzw. durchzusetzen sind leider zwei verschiedene Dinge.Ich begründe Legitimität darin, ob der Handelnde Rechte verletzt. Wenn er das tut, dann ist er illegitim und umgekehrt. Mit Rechten meine ich Eigentumsrechte am eigenen Körper und an anderen knappen physischen Dingen. Damit eine Regierung legitim wird, muss sie Verträge mit allen Beteiligten machen. Ein Vertrag ist eine Übertragung von Eigentumsrechten.
Faktisch ist es so, dass wer immer die größere Macht hat auch nach eigenem Gusto Gesetze erfindet und durchsetzt.
Größere Macht kann bekommen, wer in den meisten Augen legitim erscheint. Daher der Spruch "Die Feder ist mächtiger als das Schwert." - mit Ideen werden langfristig mehr Menschen gewonnen als mit Gewalt. Aber Gewalt hilft kurzfristig, um eventuell nötige Bedingungen zu schaffen.
Geändert von DonauDude (16.01.2016 um 14:55 Uhr)
Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.
Das Problem ist, dass im Naturzustand die Begriffe Freiheit, Recht und Macht zusammenfallen.
Ohne eine zwingende Obrigkeit kann man sozusagen garkeine Verträge schliessen, weil die Einhaltung dann freiwillig ist.
Deshalb ist der Rechtsstaat historisch auch eine Errungenschaft des Absolutismus.
Absolutismus heisst dass der König mittels einer effektiven hierarchischen Verwaltung seinen Willen ggü. den Untertanen durchsetzt.
Das "allgemeine Gesetz" ist nun die Verkörperung des königlichen Willens. Es ist die Art und Weise wie der Monarch dafür sorgt, dass sein Wille durch die Verwaltung ausgeführt wird, ohne dass er sich um jeden Einzelfall selbst kümmern muss und ohne das die Verwaltungsglieder willkürlich Macht ausüben. D.h. im Absolutismus entscheidet nicht mehr der lokale Adelige nach seinem Gutdünken und Gerechtigkeitsgefühl, sondern der Adelige (als Teil der Verwaltung) führt das allgemein bekannte allgemeine Gesetz lediglich aus. Ist der Bürger unzufrieden, kann er sich bei höheren Verwaltungsstufen beschweren, normalerweise über diverse Gerichte, bis letztlich beim König.
Das funktioniert aber nur dann, wenn das Gesetz hinreichend klar und funktional gefasst ist, so dass bei jedem Fall hinreichend klar ist, wie das Ergebnis aussieht.
Ludwig der 14. war wohl der erste der es hinbekommen hat, das ganze sogut zu organisieren, dass die Bürger reichsweit wirklich objektive und sichere Rechte hatten, die nicht mehr von den lokalen Machtverhältnissen abhingen.
Deshalb heisst es auch "the king can do no wrong", denn offensichtlich kann der König nicht gegen seinen eigenen Willen verstossen.
Eine Demokratie dagegen kann kein Rechtsstaat sein, weil das Recht immer von den aktuellen Mehrheits- und Machtverhältnissen abhängig ist; also es gibt überhaupt keinen unitären einheitlichen Willen, den die Verwaltung umsetzen könnte. Rechte sind also nie objektiv, fest oder gesichert, sondern schwanken je nach Volksstimmung.
Das ist zwar letztendlich auch nur ein Denkmodell, aber im Gegensatz zu Mob-Rule (Demokratie) oder "gegenseitig Verträge schliessen" ist es realistisch und ohne Selbstwidersprüche.
Libertäre wirken immer so als würden sie davon ausgehen, dass es irgendwie sowas wie Gott oder "das Gute im Menschen" gibt, was die Einhaltung ihrer von Verträgen und die Beachtung von Eigentum garantiert.
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