Ich gehe immer mal wieder zur Blutspende. So auch heute. Angefangen habe ich damit, weil ich einerseits mal das kostenlose Blutbild wollte, was man nach drei Spenden in einem Jahr bekommt und nun führe ich das in unregelmäßigen Abständen fort. Kommt ja auch drauf an, ob man Zeit hat.
Ich mach das beim DRK, das heisst, Geld gibt es nicht dafür. Es ist komisch, aber wenn ich irgendwo anders hinginge, wo ich einen Zwanziger dafür bekommen würde, fühlte ich mich ausgenutzt, weil so ein Blutbeutel garantiert einen Wert von hunderten Euronen hat. Dadurch, dass ich gar kein Geld dafür bekomme, müsste ich mich eigentlich noch mehr ausgenutzt fühlen, aber das ist nicht der Fall.
Mittlerweile gehe ich (neben der Tatsache dass das Blut gebraucht wird) auch hin, weil ich irgendwie die Atomphäre mag, mit den anderen Spendern zusammenzusitzen und zu quatschen, mit den Schwestern, den Ärzten usw. Was im Grunde albern ist, weil das ja nicht immer diesselben sind, aber trotzdem ist es irgendwie ein Ritual, an das ich mich gewöhnt habe.
Alles in allem frage ich mich aber dennoch, ob ich dämlich bin, eine Sache zu tun, die nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung entweder völlig unbezahlt oder mit nem symbolischen Betrag abgespeist tut.