Die Blondine, der Neger und der alltägliche Rassismus
Marion Maréchal-Le Pen ist eine junge französische Politikerin. Seit 2012 ist sie Abgeordnete der Front National im südfranzösischen Département Vaucluse – und damit die jüngste Abgeordnete in der Geschichte der Republik. Sie ist Jahrgang 1989 und die Nichte von Marine Le Pen ...
Mir ist sie eigentlich erst nach den Charlie-Hebdo-Anschlägen aufgefallen und ihr Video auf Twitter, in dem sie sich über diese Kriegserklärung des Islamismus an Frankreich äußerte ... und man kennt sie in Frankreich vor allem durch ihre Familie. Ihr Großvater ist ja auch nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt und Ende letzten Jahres wurde sie in den Zenralrat der Front National gewählt. Allmählich scheinen auch die ausländischen Medien auf diese Politikerin aufmerksam zu werden. Als ich gestern mit zwei deutschen Journalisten zufällig auf sie zu sprechen kam, fiel mir auf, dass sie für diese Politikerin wiederholt ein seltsames Attribut verwendeten. Man kennt es ja, die Anspielung auf die Haarfarbe einer Frau. Hier stand "blond" zur Auswahl. Blondes Gift ... Blondes Haar und Rechtsextremismus ... Marion Maréchal-Le Pen ist laut den Medien ... schön, jung, blond und reaktionär ... und irgendwie scheint das Attribut "blond" doch im Zusammenhang mit rechtsextrem auf gewisse Gefühle zu spekulieren. Zu häufig wird das erwähnt. Der allgemeine Rassismus ist im politischen Alltag angekommen ... es ist auch völlig gleich welche politische Positionierung jemand vorgibt zu vertreten, man hat den kleinsten gemeinsamen Nenner gefunden. Was dem einen der faule Neger ist ... ist dem anderen die rechtsextreme Blondine.
Servus umananda