Mach Dir da keine Sorgen!
Die Abmahnanwälte sind da inzwischen schon so automatisiert, daß sie Deine Daten "schnell genug" anfordern. Im Notfall wird Dein Provider auch jederzeit behaupten können, daß er Deine Verbindungsdaten noch nicht gelöscht hat, weil er die noch für die Rechnungsstellung oder interne Auswertungen dringend braucht.
Der Ablauf ist wie folgt:
- Der Abmahnanwalt stellt bei der Überwachung von illegalen Musik- (oder Porno)angeboten Deine IP fest und gibt die sofort an die zuständige Staatsanwaltschaft weiter, weil der Verdacht einer strafbaren Handlung besteht. Und Du wirst Dir vorstellen können, wie verdächtig Du für jemanden bist, der von diesem Verlag - herrlich und in Freuden - lebt. Dabei kommt es (eigentlich) weniger auf die Strafbarkeit, als auf das beim Anwalt automatisierte Eintreiben von (relativ kleinen) Lizenzgebühren und (satten) Anwaltskosten.
- Die Staatsanwaltschaft übermittelt die Listen der Anwälte mit den IPs (als durchlaufende Posten) an die Provider, weil sie verpflichtet ist, strafbaren Handlungen nachzugehen.
- Der Provider muß dann (wohl hoffentlich in manueller Kleinarbeit) anhand der IP die Klardaten der betroffenen User an die Staatsanwaltschaft übermitteln.
- Der Abmahnanwalt wird sich dann - in seiner Eigenschaft als Vertreter des "Geschädigten" - ganz legal Einblick in die Listen mit den Klardaten verschffen, die Namen und Adressen rausschreiben und seine Rechnung schreiben und eintreiben.
Da dieser ganze Ablauf weitgehend automatisiert ist, wird es Dir kaum gelingen, aus dieser Christenverfolgung raus zu kommen, wenn Du einmal erfasst bist.
Deine einzige Chance besteht darin, daß Du irgendeiner Rechtsinstanz - und das wird keinesfalls der Abmahnanwalt sein, weil der ja davon lebt - klar zu machen, daß sie keine Straftat verfolgt, und daß kein öffentliches Interesse besteht. Daß ich es nicht wirklich lustig finde, daß hier staatliche Justizbehörden gesetzlich gezwungen sind, für die Abmahnanwälte Handlangerdienste zu leisten, will ich nicht diskutieren.