Die Wiedergeburt des Abendlandes kann nur aus der Erneuerung der Familie erwachsen. Eugen Fischer
Geschichte handelt fast nur von […] schlechten Menschen, die später gutgesprochen worden sind. Friedrich Nietzsche
"Globalisierung ist nur ein anderes Wort für US-Herrschaft.“Henry Kissinger
Es ist aber immerhin interessant, wie sie sich eine Welt vorstellen, in der es nur Frieden geben soll. In der alle Menschen gute liebe nette freundliche hilfsbereite Menschen sein sollen. Und in der alle Menschen dem "Offenbarer" Gehorsamkeit schulden und ihn jeden Tag anbeten.
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Klappt eine Welt ohne Politik - ist eine Welt ohne Politik überhaupt möglich ?Zunächst mußt du dich von den politischen (Kampf-) Begriffen verabschieden, um es zu verstehen. Baha'i-Wahlen sind reine Personenwahlen. Es gilt:
- keine Fraktionsbildung
keine Wahlbeeinflussung (Reden, Kandidatenaufstellung,Vorschläge)
Wahl in Stille, nach Gebet.
Gewählt werden Geistige Räte. Diese bestehen aus 9 Personen, wählbar ist jeder volljährige Baha'i. Die Wahl ist bindend und gewährt keine Privilegien (Ehrenamt).
Dabei entsteht eine flache Hierchie: lokaler Rat, nationaler Rat, UniversalesHaus der Gerechtigkeit. Also drei Stufen.
Lokale und nationale Räte sind für ein Jahr gewählt. Das UHG für 5 Jahre.
- Keine persönliche Autorität.
Ratsmitglieder sind außerhalb der Ratssitzungen normale Gemeindemitglieder. Nur der Rat als Ganzes besitzt Autorität.
Ich habe das bewußt knapp gehalten, da ohnehin Fragen auftauchen werden.
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Wenn überzeugte Bahai missionieren, dann erkennt man, daß sie wie die Jünger Jesu agieren. Und damit keiner so richtig abfällt, gibt es ständige Studien, damit man sich sicher ist, daß der Lehrstoff nicht vergessen wird.Hallo an alle
ich habe mir vorgenommen, jetzt nach und nach Texte des Büchleins "Baha'u'llahs Brief an die Christen" von Jeremy Fox hier zu posten. Ich denke, es ist besser für das Verständnis, wenn das zusammenhängend geschieht.
Wer Gedanken oder Fragen dazu hat, möge bitte einfach dazwischen schreiben.
Jeremy Fox stammt ursprünglich aus Cornwall und war Mitglied der Kirche von England. Während seines Studiums an der Universität Cambridge fand er im Baha'i-Glauben Antworten auf seine Glaubensfragen. In seinem Buch stellt er ein Werk Baha'u'llahs an die christliche Welt vor und demonstriert dessen Relevanz in Bezug auf die Bibel und für Christen allgemein.
Der Schleier der Namen
Dies ist ein Brief aus Unserer Gegenwart für den, welchen die Schleier der Namen nicht Gott (...) entfremden konnten (...).
Sprich: O ihr, die ihr dem Sohne folgt! Ist es wegen meines Namens, dass ihr euch gegen Mich sperrt? (BaA, 2:3-4)
Mit diesen Worten beginnt Baha'u'llah seinen Brief. Sein Empfänger scheint einen christlichen Hintergrund zu haben, doch er wurde offenbar nicht durch "die Schleier der Namen" von dieser erneuten Ausgießung des Heiligen Geistes ferngehalten.
Ohne Umschweife kommt Baha'u'llah direkt zum Kern des Problems, das sich den meisten Christen stellt: den Gedanken an eine neue Offenbarung auch nur zu erwägen. Für viele ist das grundsätzlich undenkbar; für andere nur in Verbindung mit der Erfüllung von Christi Versprechen, in der Endzeit wieder zu kommen. Doch das macht dieses Versprechen zu einem derart fernen Ereignis, dass es wohl kaum zu unseren Lebzeiten geschehen dürfte - und wenn es doch eintreten sollte, dann würde (für alle, die eine buchstäbliche Interpretation der Bibel befürworten) alles revolutioniert, begleitet von apokalyptischen Ereignissen, die man unmöglich übersehen könnte. Es fällt uns daher leicht, den Rat Christi zu vergessen:
Ein neuer Name
Christus warnte seine Jünger vor der Gefahr falscher Propheten, die seinen Namen benutzen würden:
Seht zu, dass euch nicht jemand verführe. Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen.
(Matth. 24:4-5)
Und noch einmal:
Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus! oder: Da!, so sollt ihr's nicht glauben.
(Matth. 24:23-24)
Wir können demnach annehmen, dass er bei seiner Wiederkunft weder Jesus noch Christus genannt wird, sondern dass er einen anderen Namen tragen wird. Johannes scheint das in der Offenbarung anzudeuten.
Angeblich ist die Wiederkunft Jesu nur in seinen Eigenschaften zu finden und deshalb kann der nächste und der nächste und der nächste Offenbarer das in sich tragen und da die Menschen eines Tages alle Bahai werden - werden die nächsten Offenbarer auch nur aus dieser Religion kommen. Ob es Buddhisten, Hinduisten, Muslime und Christen erfreuen wird, wenn sie so manche Stelle lesen, weiß ich nicht.
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Geändert von Tutsi (23.08.2015 um 17:23 Uhr)
Eigentlich finde ich vieles interessant, vor allem, wie sich der Offenbarer so die Welt vorstellt, da er ja - wie es heißt, viele Jahre eingesperrt war, hat er in seinen Träumen die Visionen hinein gestellt, wie schön es wäre, eine andere Welt zu erleben, zu gestalten und zu haben:
Leider war das vor ca 180 Jahren - in der Zeit, in der viele Leute ihre Visionen hatten: Karl Marx, Helena Blavatsky und all die vielen Visionäre - ich kann sie gar nicht alle aufzählen - die Dichter, die Größen, die wir heute noch mit ihren Zitaten erwähnen.
Doch wer liest sie heute noch ?
Goethes Gedichte ?
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Auszug:
»`Bald`, so verkünden es die eigenen Worte von Bahá'u'lláh, `wird die Ordnung des gegenwärtigen Tages aufgerollt und eine neue an ihrer Stelle aus gebreitet werden` ...«»Irgendeine Form eines Welt-Überstaates muß sich notwendigerweise entwickeln, zu dessen Gunsten alle Nationen der Welt auf das Recht der Kriegserklärung, auf gewisse Rechte der Steuerauferlegung und auf alle Rechte der Waffenrüstung, ausgenommen zum Zwecke der Aufrechterhaltung der inneren Ordnung in ihrem eigenen Gebiet, freiwillig verzichten. Ein solcher Staat wird in seinen Machtkreis auch eine internationale Exekutive miteinzuschließen haben, welche die höchste und unbestreitbare Autorität bei jedem widerspenstigen Mitglied des Gemeinwesens durchzusetzen imstande sein wird, ferner ein Weltparlament, dessen Mitglieder durch das Volk in den verschiedenen Ländern zu wählen sind, und deren Wahl durch die betreffenden Regierungen zu bestätigen sein wird, und schließlich einen obersten Gerichtshof, dessen Urteil eine bindende Wirkung hat, selbst in solchen Fällen, wo die betroffenen Parteien ihren Fall nicht freiwillig seiner Erwägung zu unterwerfen geneigt sind. Ein Weltgemeinwesen, in dem alle wirtschaftlichen Schranken auf immer abgebaut und die gegenseitige Abhängigkeit von Kapital und Arbeit endgültig anerkannt sein werden, in dem der Lärm des religiösen Fanatismus und Streites für immer gestillt sein wird, in dem die Feindseligkeit zwischen den Rassen endgültig ausgetilgt sein wird, in dem ein einziges internationales Gesetzbuch, das Ergebnis der wohlerwogenen Entscheidung der vereinigten Weltvertreter, als Zwangsmaßnahme das sofortige, zwingende Eingreifen der vereinten Kräfte der Bundesstaaten vorsehen wird, und schließlich eine Weltgemeinschaft, in welcher die Furie eines launenhaften und streitbaren Nationalismus sich in das blühende Bewußtsein eines Weltbürgertums verwandelt haben wird - so erscheint uns fürwahr, in gröbsten Umrissen, die von Bahá'u'lláh vorgezeichnete Ordnung, eine Ordnung, die als die schönste Frucht eines langsam dazu reifenden Zeitalters betrachtet werden wird ...«
»Laßt hier keine Besorgnisse aufkommen wegen der Erreichung des belebenden Zieles des weltumfassenden Gesetzes von Bahá'u'lláh. Weit davon entfernt, auf den Umsturz der bestehenden Grundlagen der Gesellschaft abzuzielen, sucht es ihre Basis zu erweitern, ihre Einrichtungen in einer den Bedürfnissen der immer sich wandelnden Welt angepaßten Art umzuformen. Es kann mit keinen gesetzlichen Untertanenpflichten in Widerstreit geraten noch das Wesen ihrer Treue untergraben. Sein Ziel ist, weder die Flamme einer gesunden und verständigen Vaterlandsliebe in den Menschenherzen zu ersticken noch das System nationaler Selbständigkeit abzuschaffen, das so wichtig ist, wenn die Übel übertriebener Zentralisierung vermieden werden sollen. Es kennt sehr wohl die Unterschiede völkischen Ursprungs, des Klimas, der Geschichte, der Sprache und der Überlieferung, der Denkweise und der Gebräuche, welche die Völker und Nationen der Welt verschieden sein lassen, und ist nicht bemüht, sie zu unterdrücken. Es ruft uns zu einer erweiterten Treuepflicht, zu einer größeren Sehnsucht als irgendeines, das seither das Menschengeschlecht beseelt hat ...«
»Der Ruf von Bahá'u'lláh ist in erster Linie gegen alle Formen von Provinzlertum, Abgeschlossenheit und Vorurteile gerichtet ... denn seine gesetzlichen Richtmaße, seine politischen und wirtschaftlichen Lehren sind einzig dazu ersonnen, um das Wohl der Menschheit als Ganzes zu behüten, nicht aber, damit sie zur Bewahrung der Unantastbarkeit von besonderen Gesetzen oder Doktrinen gekreuzigt werde ... Der Grundsatz der Einheit des Menschengeschlechtes - der Angelpunkt, um den alle Lehren von Bahá'u'lláh kreisen - ist kein bloßer Ausbruch einer unwissenden Gefühlsseligkeit oder Ausdruck einer vagen frommen Hoffnung .....
Wer also mit unserer heutigen Welt nicht einverstanden ist, hat Visionen, die eine neue Welt aussehen soll - aber glaubt jemand, daß es eine Religion oder ein System gibt, daß allen Menschen wirklich Glück und ewigen Frieden bringen kann ?»Die Offenbarung von Bahá'u'lláh ... sollte ... so betrachtet werden, als kündige sie durch ihre Herabkunft das Zeitalter der Reife der gesamten Menschheit an. Sie sollte nicht nur als noch eine weitere geistige Wiederbelebung in den immer wechselnden Geschicken der Menschheit betrachtet werden, nicht nur als eine weitere Stufe in einer Reihenfolge fortschreitender Offenbarungen, auch nicht nur als der Höhepunkt in einer Reihe wiederkehrender prophetischer Zyklen, sondern vielmehr als ein Markstein der letzten und höchsten Stufe in der erstaunlichen Entwicklung des menschlichen Gesamtlebens auf diesem Planeten. Die dringende Notwendigkeit einer Weltgemeinschaft, das Bewußtsein eines Weltbürgertums, die Begründung einer Weltzivilisation und -kultur ... sollten ... soweit dieses planetarische Leben in Betracht kommt, als die äußersten Grenzen in dem Bau der menschlichen Gesellschaft betrachtet werden, wenn auch der Mensch als Einzelwesen in der Tat als Ergebnis solcher Vollendung unbegrenzt weiter fortschreiten und sich entwickeln wird, ja muß ...«
»Ein Weltbundsystem, das die ganze Erde beherrscht und eine unanfechtbare Befugnis über ihre unvorstellbar großen Hilfsquellen hat, das die Ideale sowohl des Ostens wie auch des Westens verkörpert und in Einklang bringt, vom Fluch des Krieges und des mit ihm verbundenen Elends befreit ist und sich auf die Ausnützung aller verfügbaren Kraftquellen auf der Erdoberfläche erstreckt, ein System, in dem die Stärke zur Dienerin der Gerechtigkeit gemacht ist, dessen Dasein durch seine allumfassende Anerkennung eines Gottes und durch seinen Gehorsam gegen eine gemeinsame Offenbarung getragen wird - dies ist das Ziel, dem die Menschheit, durch die vereinenden Lebenskräfte angetrieben, zustrebt.«
»Das ganze Menschengeschlecht seufzt und schmachtet danach, zur Eintracht geführt zu werden und sein jahrhundertelanges Martyrium zu beendigen. Und dennoch weigert es sich hartnäckig, das Licht anzunehmen und die unumschränkte Gewalt der einen Kraft anzuerkennen, die es aus seinen Verwicklungen befreien und das jammervolle Unglück abwenden kann, welches es in den Abgrund zu stürzen droht ...«
¹ Die vorstehenden Briefe Shoghi Effendis wurden veröffentlicht in »The World Order of Bahá'u'lláh«
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