In Interlaken saß ein arabischer Familienvater am Tisch eines Restaurants. Von einem Reporter nach dem Grund der Verschleierung seiner Frau gefragt, antwortete er freimütig in die TV-Kamera hinein: „Ich will, daß meine Frau nur mir allein gehört.“ – Für diese Antwort bin ich ihm herzlich dankbar. Denn in TV-Quasselsendungen höre ich zum Verschleierungsgrund der Frauen meistens nur blabla.

Als ich mich von einer Kaulquappe allmählich in eine Fröschin verwandelte, fragte ich meinen Vater, weshalb sich die Araberinnen in der Öffentlichkeit verschleiern. – Auch wenn ich die Poesiealben und Tagebücher meiner Kindheit und Jugendzeit verlor, blieben mir dennoch die meisten politischen, religiösen und sozialen Zusammenhänge, die er mir darlegte, im Gedächtnis haften.

Den Hauptgrund der Verschleierung der Frauen (den er „Sexualneid“ nannte) unterteilte er in die folglich genannten Teilgründe:

  • Minderwertigkeitskomplexe (mangelnde Selbstsicherheit)
  • Fehlendes Vertrauen
  • Furcht vor Nebenbuhlern (die Zwangsverheiratung hat nicht bloß ökonomische Gründe)
  • Habsucht und Mißgunst
  • Hang zur Unterdrückung des (physisch) ‚schwachen Geschlechtes‘