Dann kann ich ja auch noch die schlimmste Erfahrung mitteilen, bevor ich ins Bett gehe.
Iberia - British Airways. Gran Canaria - Madrid - Heathrow - Edinburgh. Irgendwann Ende November vor ein paar Jahren.
BA hatte Iberia gerade geschluckt, und nichts ging. Unser Einchecken in Gando dauerte 45 Minuten, weil es offenbar unmoeglich war, unser Gepaeck innerhalb des Konzerns durchzuchecken. Wir mussten es entweder in Madrid oder Heathrow abholen und neu einchecken. Also Madrid, weil da die Umsteigzeit laenger war.
In Madrid gab's kein Gepaeck. Jedenfalls sehr lange nicht. Das meiste kam an, aber eine Gruppe, wir eingeschlossen, stand nur dumm da. Unfreundliches Bodenpersonal, das Problem war wohl, dass die Spanier einen Trolley mit Koffern auf dem Rollfeld vergessen hatten. Klasse. Letzte Minute, wir kriegen tatsaechlich den Koffer. Toben wie die Irren durch Barajas, checken wieder ein. Die Systeme kommunizierten immer noch nicht miteinander, dauerte alles etwas. Aber am Ende hiess es, ja, das Gepaeck geht durch nach Edinburgh. Also los.
Ankunft in London -- Schnee und Eis. Nicht viel, aber genug, um England stillzulegen. Unser Flug ist gestrichen. Am Schalter sagt man uns, nein, der Flug um 19.00 ist komplett voll, den koennen wir nicht kriegen, 21.00 waere noch was frei. Ich hole das Smartphone raus, und frage den A**** am Schalter, warum ich jetzt, um 16.30, noch Plaetze auf der 19.00-Maschine buchen kann im Internet, wenn die doch voll sei. Blahblah, wir enden mit viel Krach und boesen Worten auf der 21.00-Maschine.
Oder auch nicht, denn Schnee. Unser Flug nach Edinburgh wird kurz vor Mitternacht ausgerufen. Grossartig. Aber er geht tatsaechlich.
Wir starten in die Winternacht. Und kurz nachdem wir Reiseflughoehe erreichen, halbe Stunde nach Start, schuettelt die Maschine. Wer jemals Turnschuhe im Waeschetrockner hatte, mag sich das in gross vorstellen. Vom Flight Deck kommt die Durchsage, die ich nie vergessen werde: "A member of the cabin crew to the flight deck. NOW." Irgend jemand rechts heult, dass er Flammen sieht. Und ich erinnere mich, dass ich zum Goettergatten sage (der erinnert's auch, weil es so unerwartet kam): "Flammen sind gut. Dann ist das Triebwerk intakt."
Wir gehen in eine wirklich steile Linkskurve und sinken schnell. Kam einem in dem Moment wie ein Sturzflug vor, war's aber natuerlich nicht.
Kapitaen erklaert uns nach der Kurve und dem ersten starken Sinken, dass das rechte Triebwerk einen Blowout hatte, und dass wir nach Manchester umleiten. Die sanfteste Landung meines Lebens da, und die vielen Feuerwehren sahen in der Nacht recht klasse aus, muss ich sagen.
Eine weitere Stunde im Flugzeug, dann bei -8 Grad in kurzen Hosen (wir kamen von Gran Canaria und dachten, wir muessten nur ins Auto in Edinburgh) eine Stunde auf die Koffer warten, eine weitere, bis sie Busse organisiert hatten, dann waren wir um 04.00 im Hotel und morgens um 08.00 sollte der Bus gehen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich schon lange von der Arbeit abgemeldet...
Und die Busfahrt war das schlimmste. Bei 10cm Neuschnee ist der auf schlecht geraeumten Strassen gefahren, als wollte er nachholen, was das Flugzeug versaeumt hatte in der Nacht. Ich hatte mehr Schiss im Bus als im Flieger.
Und seitdem habe ich keine Flugangst mehr.
Jawoll! Ich bin 1987 bei einem Weihnachtsflug dabei gewesen, die IL18 war rappelvoll mit Bauarbeitern, fast alle waren hackedicht. Das war ein Weihnachtsgeschenk der Interflug an die Bauarbeiter des BMK-Ost, jener Baufirma welche das Simulatorgebäude bauten, ein Rundflug von Schönefeld nach Dresden und zurück. Als wir wieder in die Nähe von Schönefeld kamen sahen wir unter uns die Mauer und schon gröhlten hundert besoffene Bauarbeiter “Pilot, nach Links, Liiiiiiinks!!!“
"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
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