Schüler verhaftet wegen Uhr/Bombe und ein paar Zweifel und Hintergründe
Jeder kennt die Geschichte. Der muslimische Schüler Ahmed bringt eine selbstgebastelte Uhr mit in die Schule und wird verhaftet, weil die Lehrer glauben, dass es sich dabei um eine Bombe handelt. Ahmed wird berühmt, trifft Obama und viele andere Berühmtheiten, erhält ein Stipendium an der Uni Katar und verklagt seine Schule jetzt auf 15 Mio. Dollar Schmerzensgeld, für das durch sie erlittene seelische Leid. Ich gebe zu, dass ich auch auf diese Geschichte hereingefalllen bin. Als sie in den Medien erschien, fiel sie bei mir auf fruchtbarem Boden. Der fiese Texaner hasst den Moslem ebensosehr wie die gemeine Köcherfliege. Mir hat der Junge leid getan.
Nun bin ich bedauerlicherweise nicht in amerikanischen Medien unterwegs. Von daher bin ich wie viele andere auf die Informationen angewiesen, die man mir hierzulande reicht. Und in dem Fall wurde die Situation eindeutig so dargestellt, dass Ahmed das Opfer rassistischer Lehrkörper und einer unbarmherzigen Justiz geworden sei. Glücklicherweise bin ich Atheist und obendrein Fan von Dusty Smith. Über diesen Weg habe ich dann jetzt endlich auch Informationen über Hintergründe des Falles erfahren, die ich hier teilen möchte. Weil sie relevant erscheinen.
Zunächst einmal muss man folgendes Wissen. Ahmeds ältere Schwester wurde von derselben Schule geworfen. Wofür?! Für eine Bombendrohung! Was da im Einzelnen dazu führte, weiß ich zwar nicht, aber es war wohl offensichtlich so, dass sie ihren Bruder dazu anstiftete, diese "Uhr" zu bauen, die im Übrigen kein Selbstbau ist, sondern lediglich der Inhalt eines normalen Digitalweckers, den wohl jeder zu Hause herumstehen hat. Den hat er von seinem Gehäuse befreit und dann in einen kleinen Alukoffer verbracht. Und ja, das Teil sieht einer Bombe sehr ähnlich. Darum wies seine Lehrerin ihn auch an, diesen in sein Schließfach zu verbringen. Vermutlich um Unruhe oder gar eine Panik zu verhindern. Die Lehrer haben offenbar klare Anweisung, jede Störung des Unterrichts zu vermeiden. Die Lehrerin rief nicht sofort die Polizei, um den Jungen verhaften zu lassen, wie man uns suggerierte.
Ahmed aber folgte dieser Anweisung nicht. Im Gegenteil. Anstatt Unruhe zu vermeiden, lief er von Klassenzimmer zu Klassenzimmer, um seine "Uhr" auch anderen Klassen zu zeigen. Am Ende soll er dann sogar den lauten Alarm der Uhr ausgelöst haben. Erst danach ging die Lehrerin zum Rektor und legte den Fall dar. Dieser rief die Cops. Aber nicht wegen der angeblichen Bombe, sondern weil Ahmed sich den Anweisungen des Lehrpersonals widersetze und Unruhe in der Schule stiftete. Deshalb wurde er festgenommen.
Nun ist mein Englisch nicht so gut, dass ich jedem Interview folgen könnte. Darum muss ich auf Dusty Smiths Gespür vertrauen, was ich im Übrigen auch tue. Jedenfalls hat Dusty den starken Eindruck, dass es Ahmed (oder seiner Schwester) eben genau darum ging. Man wollte mit der Uhr gezielt Unruhe und Angst auslösen. Ahmed hatte dies in einem Interview zu den Geschehnissen offenbar selbst verraten. Er wusste genau, dass dieser Koffer und sein Inhalt verdächtig sein würde. Angeblich wollte er diesen Eindruck durch ein paar kleine Veränderungen abgeschwächt wissen. So legte er das in dem Interview dar. Doch wenn man die Hintergründe mit seiner Schwester kennt, die ihn nachweislich auch bei Interviews "berät" (s. Dustys Clip unten) kann man auch einen anderen Eindruck bekommen.
Vielleicht war es als dummer Jungenstreich geplant, vielleicht ist es nicht okay, Kinder in Handschellen aus einer Schule abführen zu lassen, vielleicht hat man tatsächlich ein bisschen überreagiert. Aber so ganz astrein ist die Geschichte nicht. Und dass er jetzt noch die Schule verklagt, weil man dort nur die Vorgaben der Behörden befolgt hat, ist auch nicht astrein. Möge sich jeder selbst sein Urteil bilden.
Ganz sicher nicht astrein war die Darstellung der Medien, die diesen Fall total einseitig vorgebracht und uns wichtige Informationen dazu vorenthalten haben. Bei Dustys Video kann man zumindest starke Zweifel bekommen, dass die Schuld allein bei der Schulbehörde zu verorten ist.
Mit Zitat antworten
