Da steht nichts über arabisches Öl, die vielen Ölförderländer, Ölschiefer, ... Und es steht dort nichts über die Begründung, dass billiges Öl schlecht sein soll für die Wirtschaft. Jedenfalls hieß es früher, billiges Öl sei wie eine Konjunkturspritze, und teures Öl führe zu einem Wachstumsabschwung. Vor kurzem noch drehte man die Begründung um; man behauptete, der Verfall der Ölpreise sei schlecht; und der Aktienmarkt korrigiere aus diesem Grunde. Die lassen sich doch immer was einfallen, um den Markt zu manipulieren. Inzwischen haben wir wieder Kaufkurse; die Tiefs wurden mehrfach getestet, und der Abwärtstrend ist gebrochen. Mit Fibronacci und Elliott - Wellen kommt man nicht weit; die vielen Computer, die automatisch Kauf - und Verkaufsaufträge generieren, lassen solche Merkmale oft verschwinden.
Bei Öl wars so, dass der Ami Ölschiefer und Fracking forcierte, um ein Überangebot an Öl zu generieren. Gleichzeitig liefen die Ölförderungen weltweit auf Höchstfördermengen weiter; irgendwie wollte die OPEC nicht drosseln. Ich habe das darauf zurückgeführt, dass man Russland schwächen wollte, um dessen Rüstungsindustrie zu schwächen. Gleichzeitig kamen ja die westlichen Embargos, die Russland treffen sollten, und dann zum Bumerang wurden. Mittlerweise arbeitet Russland ja sehr intensiv mit China zusammen; der höhere Ölpreis trifft China, weil sie auf Ölimporte angewiesen sind; der Zeitpunkt, China wirtschaftlich zu treffen, ist denkbar günstig, weil China gerade einen Wachstumsrückgang hat.
Die militärische Zusammenarbeit Chinas mit Russland muss dem Ami sehr ungelegen kommen:
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Vielleicht will man Russland jetzt auch wieder mehr an den Westen binden. Der Ami macht das immer so, wie er es braucht; und die NATO und Deutschland spielen dieses Spielchen mit. Auch das Thema Syrien und die "Flüchtlingspolitik" von Frau Merkel sehe ich in diesem Zusammenhang; von alleine wäre sie nie drauf gekommen, Deutschland noch weiter zu schwächen.
Der Niedrigpreis geht von Saudi-Arabien aus, denn kein anderes Land ist in der Lage, kurzfristig viel billiges Öl anzubieten. Je mehr Öl die Amerikaner selbst unter Zerstörung ihrer Landschaft fördern, desto weniger sind sie auf die Eliten in den muslimischen Ländern angewiesen. Zudem will Saudi-Arabien verhindern, dass der andersgläubige Iran demnächst größere Öleinnahmen erzielen und Stellvertreterkriege führen kann.
Da Saudi-Arabien außer Öl, Gas und Pilgerstätten nichts hat, um seine große nutzlose Bevölkerung im Luxus leben zu lassen, ist ein Ölpreis von 30 $ pro Barrel nur über einen begrenzten Zeitpunkt haltbar.
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