Die Buchmesse, das wird mir langsam klar, ist eine Versammlung der Rechtschaffenen, die dafür kämpfen, die Flüchtlinge ins Land zu lassen, als Essenz der Demokratie.
Was genau die Demokratie mit Flüchtlingen zu tun hat, dürfen sie mich nicht fragen.
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Deshalb spreche ich im Verlauf des Abend mit einer von ihnen, einer Bibliothekarin, die mir erzählt, das extrem wichtig für sie sei, dass Deutschland alle Flüchtlinge der Welt aufnehme, und dass ihr Mann glücklicherweise derselben Meinung sei. Ich frage, was passieren würde, wenn ihr Mann nicht derselben Meinung wäre. "Es würde mir schwerfallen, bei ihm zu bleiben", sagt sie. Sie würde ihn versuchen zu überzeugen, dass er falsch läge, aber wenn es ihr nicht gelänge, würde sie ihn verlassen.
Kein Brite, das schwöre ich, könnte das jemals verstehen.
Ich spreche noch mit ein paar anderen Buchliebhabern und finde heraus, dass sie Flüchtlinge sogar noch viel lieber haben als Bücher.
Lassen wir sie.