"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
"Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
S.C. Gwynne
Dein Humor war auch schon mal ausgeprägter.
Genau so bequem, wie Millionen von Bundesbürgern, wenn eine Wahl ansteht. Dann wird gewählt, was immer gewählt wurde, da wird gar nicht gewählt, ...
Ganz klar, das hat jeder schon getan, auch ich. Was mich keinesfalls davon abhält, bei passender Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass diese Bequemlichkeit letzten Endes in die Alternativlosigkeit führt. Letztendlich ist eben auch die Wahl des Betriebssystems oder des Mailanbieters eine politische Entscheidung.
Darauf muss man hinweisen dürfen, ohne heftige Reaktionen auszulösen. Wobei die heftige Reaktion natürlich auch zeigt, dass sich die Angesprochenen dieser Tatsache bewusst sind. Getroffene Hunde bellen.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Na, das klingt ja fast wie einst Ulrike Meinhoff - für die war es auch "Politik", ob man seine Kinder schlägt.
Aber mal im Ernst, ich wäge bei jedem neuen Rechner ab, ob ich es lieber bequem und gewohnt will, oder so lieber M$-frei und gefühlt "revolutionär". Ich hab schon viel mit Tunix gespielt, und es ist ehrlich nicht mies, aber es gibt eben Bereiche, da versagt es. Ich gehöre zu denen, die auch gerne mal ein Spiel laufen lassen, und auf Linux laufen Fallout, Hearts of Iron, CoD und Co. einfach nicht. Damit hat sich das Thema für mich einfach erledigt. In Jahren hat es Linux nicht geschafft, attraktiv für prominente Game-Studios zu werden, und deswegen hat es an meinem Arbeitsplatz nix verloren. Als Server-OS, okay, aufsetzen, einrichten, danach über eine Remote-Konsole pflegen, da macht es Sinn, für den heimischen Desktop ist es einfach noch nicht ehrlich reif, und das wird's vermutlich auch so bald nicht werden.
Da hatte die Meinhoff ganz recht. Alles ist politisch.
Und zu Deiner Argumentation: Fallout, Hearts of Iron, CoD und Co. haben an einem Arbeitsplatz generell nichts verloren. Du betreibst da keinen Arbeitsplatz, sondern eine Spielekonsole.
Aber bitte: Als Argument für den heimischen Desktop lasse ich mir das angehen. Aber zu behaupten, Linux sei für den Desktop allgemein nicht reif, ist ein großer Haufen Bullshit.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Es ist ja nicht irgend ein Arbeitsplatz, es ist mein Arbeitsplatz. Und da ich mir mein Gehalt selbst bezahle, nehm' ich mir auch raus, hin und wieder eine Spielekonsole zu betreiben
Ob Linux reif für den Desktop-Bereich ist, das hängt sehr davon ab, wie du den Desktop-Bereich definierst. Die "klassischen" Desktop-Bereiche deckt Linux ab, okay. Browsen, Schreiben, Rechnen, Kalkulieren, von mir aus auch Radio hören, DVB-irgendwas laufen lassen, Video-Streaming, auch Bildbearbeitung und 3D-Design, wobei's da mit Windoofs nach wie vor nicht mithalten kann - oder gibt's inzwischen StudioMax etc. für Linux? Damit wäre es für eine Vielzahl an Büro-Arbeitsplätzen theoretisch fit, aber praktisch? Da liegt das Problem der Anwenderschulung davor, und da reicht es oft schon, wenn du einen Button umfärbst, von links nach rechts über eine Menüleiste bewegst und evtl. noch minimal anders benennst, und schon hast du einen Support-Fall. Ich hatte etliche Jahre das Vergnügen, mich mit so etwas befassen zu dürfen, und aus dieser Erfahrung sage ich dir: Linux kommt dann in Frage, wenn es nicht nur so ähnlich aussieht wie der de-facto-Industriestandard, sondern erst dann, wenn es eine 1:1-Kopie ist, inklusive Buttons, Farben und Benennungen, vom Workflow gar nicht erst zu reden.
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