Armin Paul Hampel
AfD-Mann über Eklat mit Zentralrat der Muslime: „Hätte Dankbarkeit erwartet“
Samstag, 28.05.2016, 12:56 · von FOCUS-Online-Redakteur Ulf Lüdeke
Trotz gegensätzlicher Positionen trafen sich Vertreter von AfD und Zentralrat der Muslime am Montag zu einem Gespräch. Es endete im Eklat: Nach weniger als einer Stunde brach die AfD das Treffen ab. FOCUS Online fragte AfD-Vorstandsmitglied Armin Paul Hampel, wie er das Gespräch erlebt hat und ob er Fehler auf Seiten der AfD sieht.
FOCUS Online: Das Treffen zwischen AfD und Zentralrat der Muslime (ZMD) am Montag wurde nach etwa einer Stunde ergebnislos abgebrochen. Wie kam es aus Ihrer Sicht dazu?
Armin Paul Hampel: Der politische Diskurs lebt von der Zuspitzung. Man sagt in der Hitze des politischen Streits manchmal Dinge, die man in einem persönlichen Gespräch so scharf nicht sagen würde. Dies trifft auf Herrn Mazyeks Äußerung über die AfD und das Dritte Reich zu, die für uns unakzeptabel ist. Ich hatte zwar nicht gehofft, dass der ZMD sich für diese Bemerkungen entschuldigt, aber glaubte doch, dass Herr Mazyek sie zumindest zurücknimmt, damit man vernünftig miteinander reden kann. Er hätte wahrscheinlich dasselbe von mir erwartet, wenn ich etwas Beleidigendes über den Propheten Mohamed gesagt hätte.
Hinweis der Redaktion
Nach dem Abbruch des Treffens zwischen AfD und dem Zentralrat der Muslime am Montag führte FOCUS Online sowohl mit AfD-Vertreter Armin Paul Hampel als auch mit dem ZMD-Vorsitzenden Aiman Mazyek jeweils ein Interview in dem Bestreben, beide Seiten zu Wort kommen zu lassen. Leider hat Herr Mazyek der Autorisierung des Interviews bisher nicht zugestimmt.
FOCUS Online: Worüber haben Sie denn eine Stunde lang geredet?
Hampel: Es waren ungefähr 50 Minuten. Die Debatte um den Satz von Herrn Mazyek hat sich im Grunde wie ein roter Faden durch das ganze Gespräch gezogen. Trotz blumigster Erläuterungen war der ZMD zu einer Zurücknahme aber nicht bereit.
Dagegen wiederholte man ständig, dass unser Programm grundgesetzwidrig sei und gegen Artikel 4 GG (Freiheit des Glaubens) verstoßen würde. Skurril wurde es dann, als Herr Mazyek uns aufforderte, unser Programm bezüglich des Islam umzuschreiben. Ein Programm, das 2400 AfD-Mitglieder gerade auf unserem Stuttgarter Parteitag demokratisch verabschiedet hatten.....
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