Nun, die Geschichte von der Sprachenverwirrung, die Gott den Menschen zufügte, wird im Alten Testament als Bestrafung für die im Turmbau zu Babel faßbar gewordene menschliche Hybris verstanden (Gen 11,1–9). Aber die Christen glauben, daß diese Zersplitterung in Jesus aufgehoben und überwunden ist. Für sie spielen also alle Fragen nach "Rasse" oder Volk im begrenzten Sinn der Menschen keine entscheidende Rolle, was ihr Ansehen in den Augen Gottes bedeutet.
Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angelegt.
Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie,
nicht Mann und Frau, denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.
Gal 3,27-28
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Ja gut, das ist jetzt Paulus und deine spezifisch "antirassistisch-universalistische" Deutung, die aber irdisches Ordnungsprinzip als Spiegelbild göttlicher Ordnung nicht berührt. Dieser problematische Universalismus ist ja bekannt und ausreichend beleuchtet.
Mir ging eher um ein mglw. paralleles "traditionelles" Verständnis, das sich bspw. aus der Völkertafel ableitet oder aus ethischen Grundsätzen ("Bleib im Lande und ernähr dich redlich") jenseits kanonisierter Lehrmeinung. Aber trotzdem danke. Vll. fällt mir noch was ein, ich meine da mal was Görres gelesen zu haben in dieser Richtung.
Ex septentrione lux
Je nun, das irdische Ordnungsprinzip als Spiegelbild göttlicher Ordnung diente lange Zeit vornehmlich der Legitimation der Fürstenordnung, selbst der Erklärung der Trinität. Im Endeffekt landen wir aber vor allem beim "Es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott ist" (Röm 13,1), was keine Absolution für einen konkreten Herrscher bedeutet, sondern daß eine Ordnung an sich gut und notwendig ist. Es ist keineswegs gesagt, welcher Art diese Ordnung sein soll.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Sozialismus und Freiheit schließen einander definitionsgemäß aus. - Friedrich Hayek
Sprüche 1:7
Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.
Die Frage der Ordnungsprinzipien führt im Protestantismus zur sog. Zwei-Reiche-Lehre. Volk wird zwar nicht explizit als Teil der Schöpfungsordnung genannt, aber das ergibt sich zwingend eben aus staatlicher Ordnung (Gebt dem Kaiser ...), Schöpfungsordnung Mann-Frau, Familienhierarchie in Verbindung mit der heilsgeschichtlichen Ordnung, bei der bspw. Sem und die von ihm ausgehenden Völker Träger der Herrschaft (im Orient) sind und der Schöpfung selbst, als die entstandenen Völker sich die Erde untertan machen, also in verschiedene Richtungen wandern und Land besetzen. Dieser Zustand wird als "sehr gut" beschrieben.
Ex septentrione lux
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