Zitat von
BlackForrester
Das mit dem IW ist wie mit jedem Verband...ob man Diesen nun braucht oder nicht liegt im Auge des Betrachters und jeweiligen Interessenten und ja, mit reiner Mathematik ist der Niedergang des Rentensystems derzeitiger Form nicht zu verhindern...aber mit reiner Mathemaitk kann man einfach aufzeigen, dass es so nicht funktionieren kann und wird.
Du musst zur Kenntnis nehmen, dass das Rentenniveau im Laufe ca. 1 Generation (also in 25 Jahren) um volle 7,5%-Punkte abgesenkt wurde (entspricht also eine realen Rentenkürzung von 15%) und bis zum Jahre 2030 um weitere 4%-Punkte gekürzt wird (dann dann eine realen Rentenkürzung von über 20% entspricht).
Wer also heute eine Rente von, sagen wir 800 € bezieht, der hätte, auf das Rentenniveau von 1990 bezogen, ca. 950 € Rente. Dies ist nun einmal ein nicht bestreitbares Faktum.
Das Problem der Rente an sich ist zwar auch die Entlohnung, viel maßgeblicher aber ist das Rentenniveau, denn dieses Niveau entscheidet schlußendlich über die Rentenhöhe.
Damit kommen wir am Ende des Tages wieder zu der "mathematischen" Problematik.
Um eine Summe X an Rentner eine Rente in Summe Y zukommen lassen zu können, brauche man eine Summe A an Arbeitnehmern, welche eine Summe B an Rentenbeiträge bezahlen.
Gehen wir jetzt zur Rückschau auf heute:
1957, als man das umlagefinanzierte Rentensystem eingeführt hat haben 6-7 Arbeitnehmer einen Rentner über Beiträge finanziert - heute müssen 2-3 Arbeitnehmer einen Rentner über Beiträge finanzieren und genau HIER liegt das Problem und dieses Problem wird sich in der Zukunft nicht ändern, sondern wird, infolge der steigenden Lebenserwartung, sich potenzieren.
Dabei ist es völlig egal, wer nun was verdient (egal für den Einzelnen natürlich nicht, denn aus dem Einkommen entsteht ein Rentenanspruch), für die Finanzierung des Systems, ist es völlig egal, da ja nur Anspruch aus den bezahlten Beiträgen ausbezahlt werden.
Man könnte also die Einkommen in diesem Land verdoppeln, die Problematik des System löst man damit nicht, denn einem verdoppelten Einkommen steht auch ein verdoppelte Rente gegenüber.
WENN das deutsche Rentensystem so weiter geführt werden soll, wie es angelegt hat, dann hat der IW, leider, recht.
Wenn immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentner finanzieren müssen (und durch eine steigende Lebenserwartung passiert dies zwangsläufig) dann hast Du drei Möglichkeiten
a) man erhöht den Rentenbeitragssatz für den Arbeitnehmer um die Mehrausgaben in der Rente durch die längere Lebenserwartung zu decken
b) man senkt die Rentenniveau für die Neurentner ab um das Ausgabevolumen zu begrenzen
c) man erhöht die Lebensarbeitzeit, will man weder höhere Beiträge oder abgesenktes Rentenniveau in Kauf nehmen (wobei natürlich eine länger Lebensarbeitzeit eine indirekte Beitragserhöhung und indirekte Rentenniveauabsenkung darstellt.
d) man macht einen Mix aus A, B und C.