Ja, Zocker zur Kasse!
Nein, die EU will uns nur weiter schröpfen!
Schon cool, unser Wolle...
Da kriegt man eine Einigung zwischen 10 Ländern jahrelang nicht auf die Reihe und dann macht er einen Vorstoß, die Steuer auf globaler (!) Ebene einzuführen.
Entweder hat er nun vollkommen den Verstand verloren (er ist immerhin Mitte 70) oder er stellt eine Illusion in den Raum, von der er weiß, dass sie niemals Realität werden wird, um den Tod des Projektes einzuläuten.
Die Erklärung, dass eine globale FTS nötig sei, ist seine Entschuldigung, dass es keine deutschlandweite oder EU-weite FTS geben wird, so meine Vermutung. Und eine globale FTS wird es noch weniger geben. London,Hong Kong, Singapur und New York, also die wichtigsten Handelsplätze würden sich niemals auf eine FTS einigen.
Etwas in der Richtung denke ich auch, wobei ich glaube, dass man irgendeine Lösung der 10 Staaten präsentieren wird. Ansonsten würde man sich vollkommen der Lächerlichkeit preisgeben.
Er sagt ja, "wir werden das Problem nicht sehr überzeugend lösen können".
Für mich heißt das, dass da irgendetwas kommt, allerdings nicht in großem Umfang.
Die Hoffnung ist natürlich, dass am Ende so wenig dabei herauskommt, dass es mich und andere Trader nicht tangiert oder wenn, dann nur in sehr abgeschwächter Form, z.B. eine Abgabe nur auf Aktien oder wenige Derivate wie CDS.
Möge sie verrecken
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Ein Leser kommentiert:
Die Renditevorstellung des Experten endet bei 5%. Es ist immer wieder belustigend zu sehen, welche Vorstellungen Laien haben.Den "kleinen daytrader" gibt es nicht. Wer von seinem Gewinn durch Börsengeschäfte leben kann, also pro Jahr - sagen wir mal - 50.000 € Gewinn macht, ist Millionär.
Hört, hört...
LOKUS MONEY macht sich für eine "Zockersteuer" stark.
Weil die Privaten Vorteile davon hätten, wenn HFT eingedämmt wird. Aha ^^
Der werte "Chefredakteur" verliert natürlich kein Wort darüber, dass die preislichen Vorteile für den Privatanleger durch die eingehobene Steuer mehr als negiert würden :/
Davon, dass es erhebliche Umsatzrückgänge an den Börsen geben würde und die genannten Einnahmen deshalb vollkommen illusorisch sind, schreibt man ebenfalls lieber nichts.
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Die Aussage, dass die Eindämmung des HFT dem Privatanleger nütze, zeugt von Unwissenheit. Die übliche Methode mittels HFT Gewinne zu generieren besteht im Frontrunning großer Orders. Dadurch entsteht für Hedgefonds,Investment-Banken und Pensionskassen zusätzlicher Aufwand, Papiere zu fair-value zu kaufen.
Und warum sollte diese Steuer eingeführt werden? Weil sie Privatanleger schützt und sogenannten Hochfrequenztradern das Handwerk legt. Für 20 bis 25 Prozent der Aktienumsätze, also für jede vierte bis fünfte Order, sind diese parasitären Profizocker laut Deutscher Börse inzwischen verantwortlich. Sie sehen im elektronischen Orderbuch, wenn ein Publikumsfonds größere Mengen einer bestimmten Aktie kaufen will. Binnen Millisekunden drängen sie sich mit ihrer Order vor den Fonds, kaufen die Aktie und verkaufen sie dem Fonds Sekunden später teurer weiter. Der Privatanleger ist der Dumme.
Die bösen "Profizocker" schauen sich also die Markttiefe an, um großen Orders in Millisekunden zuvorzukommen?
In Millisekunden ist auch der Retail-Anleger in der Lage, Orders aufzugeben. HFT funktioniert nur im Bereich von Mikrosekunden. Außerdem sitzen dabei keine "Profizocker" an ihrem Bildschirm, um anhand der Markttiefe Entscheidungen zu treffen. Diese Vorgänge laufen vollautomatisch in den Co-location Rechenzentren der großen Handelsplätze. Das Personal, welches diese Systeme betreibt besteht aus Programmierern,Mathematikern,Physikers und anderen, die mit mathematischen Modellen umgehen können. Zocker finden sich in diesen Kreisen nicht. Es sind und waren übrigens die großen Handelsplätze, die HFT-Technik erst ermöglicht haben, indem sie diese Zielgruppe entgeltlich mit der dafür nötigen Marktanbindung versorgt haben und es noch immer tun. Die indirekten Auswirkungen (durch Fonds) auf Privatanleger sind mitunter marginal. Vernünftige Fonds platzieren keine großen Market-Orders, sondern verfügen über fähige Händler, die mittels aufgeteilter Limit-Orders Papiere unter VWAP beschaffen.
Brad Katsuyama (ehem. Royal Bank of Canada, Head of Equities Trading) über HFT:
Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Chefredakteur eines Blattes, welches zumindest irgendwie eine "Wirtschaftszeitung" sein will, dermaßen -sorry- dämlich ist.
Jeder, der sich auch nur länger als eine Woche mit der Börse beschäftigt hat, dürfte wissen, dass eine FTS erhebliche Umsatzrückgänge bewirken würden.
Selbst Laien dürften dies leicht verstehen können, denn diese Folgen wurden in der Presse ausführlich thematisiert und BEGRÜßT (!) (weil ja eine Aktie eigentlich ein Investment sein soll, aber die Haltedauern liegen inzwischen im Sekundenbereich, bla bla bla...).
Die aufgestellte Rechnung zeugt nicht von Unwissenheit, nein, der Artikel ist reiner linker Populismus.
Vergessen wir nicht:
2017 ist Wahljahr, die Parteien müssen ein Ass aus dem Ärmel schütteln, um Wähler zurückzugewinnen... Und was eignet sich besser als eine neue Steuer, die vermeintlich nur "die da oben" trifft?
Wenn die Banken, die jetzt schon unter der Nullzinspolitik ächzen, nach der Einführung einer FTS vollends den Bach runtergehen, dann -sei dir sicher- werden sich 50% der Bevölkerung erstmal darüber freuen, 40% wird es egal sein, bis -ja bis- die Folgen auf die Realwirtschaft durchschlagen und der linke Uni-Absolvent darüber jammert, dass keine Bank ihm Geld für ein kleines Start-Up leihen will
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