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Kaum zu Glauben der schnellste Mann der Welt war mal ein Deutscher, er lief 1960 als erster Sprinter die 100 Meter in 10,0 Sekunden und das auf einer Aschebahn und mit Schuhe die schwerer waren als die heutigen, Hary war Weltrekordler und 1960 Olympiasieger .
Gleichzeitig gab es mit Martin Lauer noch einen deutschen Weltrekordler über 110 Meter Hürden und ebenfalls Olympiasieger. Ob da Doping mit im Spiel war, vermutlich weniger denn die Sportmedizin war noch nicht so weit.
Armin Hary war der erste Mensch, der die 100 Meter in 10,0 Sekunden lief. Doch zum deutschen Nationalhelden taugte der Rebell nicht. Im Gegenteil. Vom olympischen Gedanken hält er bis heute nichts.
Harry: Viele würden sich die Zähne an meinen Zeiten ausbeißen.
Die Welt: Auch Usain Bolt?
Harry: Auf Aschenbahn, das sage ich ohne Überheblichkeit, hätte er bedingt durch seine Statur, seine Größe, sein Gewicht null Chance gehabt. Er wäre maximal 10,5 Sekunden gelaufen. Sein Laufstil war viel kraftvoller als meiner, die ersten 50 Meter wäre er mit seiner Masse überhaupt nicht auf Touren gekommen, obwohl seine Spikes nur 80 Gramm wiegen. Unsere wogen das Fünffache. Auf den heutigen Belegen würde ich auf jeden Fall mit ihm mithalten können.
Die Welt: Was macht Bolt so außergewöhnlich?
Harry: Er ist zweifellos ein überragender Sprinter. Doch man kann sich spontan über eine super Leistung gar nicht mehr freuen, solange nicht das Ergebnis der Dopingprobe vorliegt. Das wird den Sport auf Dauer kaputt machen. Und es ist so ungerecht, dass Athleten aus Ländern starten dürfen, die mit ihrem Dopingkontrollsystem Lichtjahre hinter dem von Deutschland liegen. Ich weiß nicht, ob Bolt daheim jemals richtig kontrolliert wurde. Denn wir müssen uns nichts vormachen, wenn Bolt nicht mehr läuft, fehlt der Leichtathletik die größte Attraktion.