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Thema: Wichtiges Etappenziel erreicht: 10 von 2200 "Flüchtlingen" in Arbeit vermittelt

  1. #31
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Standard AW: Wichtiges Etappenziel erreicht: 10 von 2200 "Flüchtlingen" in Arbeit vermittelt

    Zitat Zitat von gurkenschorsch Beitrag anzeigen
    Danke, aber das wäre das erste Mal in meinem Leben, dass ich aufgebe.
    Mache dir da auch keinen Vorwurf, weil ich es ja verstehen kann.
    Ich habe es auch nicht als Vorwurf verstanden. Ich denke Du bist noch jünger als ich und hast noch mehr Pfeffer im Hintern als ich.

  2. #32
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    Standard AW: Wichtiges Etappenziel erreicht: 10 von 2200 "Flüchtlingen" in Arbeit vermittelt

    Zitat Zitat von sunbeam Beitrag anzeigen
    Respekt. Ich kann dafür keine Kraft mehr aufbringen, daher schätze ich Deine Herangehensweise umso mehr!
    Das ist Blödsinn, natürlich gibt es Momente, in denen jede Erkenntnis zu spät kommt. Da hat sie dann nicht mal mehr Wert für ein "Better luck next Time"-Szenarion, weil man vor dem Problem schlicht nie wieder stehen wird.

  3. #33
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Standard AW: Wichtiges Etappenziel erreicht: 10 von 2200 "Flüchtlingen" in Arbeit vermittelt

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Das ist Blödsinn, natürlich gibt es Momente, in denen jede Erkenntnis zu spät kommt. Da hat sie dann nicht mal mehr Wert für ein "Better luck next Time"-Szenarion, weil man vor dem Problem schlicht nie wieder stehen wird.
    Bitte rede nicht so schroff mit mir, ich bin heute sehr sensibel und dünnhäutig.

  4. #34
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    Standard AW: Wichtiges Etappenziel erreicht: 10 von 2200 "Flüchtlingen" in Arbeit vermittelt

    Zitat Zitat von sunbeam Beitrag anzeigen
    Bitte rede nicht so schroff mit mir, ich bin heute sehr sensibel und dünnhäutig.
    Tut mir leid, bin empathisch wie ein Zaunpfosten...

  5. #35
    ein feiner Mensch Benutzerbild von konfutse
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    Standard AW: Wichtiges Etappenziel erreicht: 10 von 2200 "Flüchtlingen" in Arbeit vermittelt

    Zitat Zitat von Franko Beitrag anzeigen
    ...
    Aktuell berichtet der Lokalsender „Radio 91.2“ über das Projekt „Integration Point“, das von Jobcenter und Arbeitsagentur mit dem Ziel betrieben wird, Asylanten in Arbeit zu vermitteln. Obwohl gerade einmal 0,45 % aller betreuten Personen in Arbeit vermittelt werden konnten, geben sich die Gutmenschen zufrieden und loben den Erfolg des Projekts.
    ...
    So eine überwältgende Erfolgsmeldung gehört auf die Titelseiten.
    Kennt ihr diesen Moment, in dem plötzlich alles Sinn ergibt und man merkt, dass der ganze Scheiß sich wirklich lohnt? Ich auch nicht.

    Es gibt indes wenige Menschen, die eine Phantasie für die Wahrheit des Realen besitzen ...

  6. #36
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    Standard AW: Wichtiges Etappenziel erreicht: 10 von 2200 "Flüchtlingen" in Arbeit vermittelt

    Zitat Zitat von Hay Beitrag anzeigen
    Oh ja, bitte!
    Okay, anhand dieses Posts möchte ich mal erklären, wieso ich der Meinung bin, dass die Ahnungslosigkeit der Oberen gar nicht so unwahrscheinlich ist.

    Der Kurs, von dem ich sprach, ist Teil einer Maßnahmeninitiative zur Qualifikation von Flüchtlingen mit ausschließlich hoher Bleibewahrscheinlichkeit.
    Entstanden ist diese Initiative, bzw. die Idee dazu im Herbst/Winter 2015, als täglich tausende über die Grenze kamen und man annahm, dass der größte Teil Syrer und Iraker wären. Federführend waren dabei die Agenturen, der vbw und die Regierung.
    Zu dieser Zeit kursierte ja noch die irrige Annahme von den "Fachkräften".

    Da es absehbar war, dass Sprachkurse (also im Grund die allzeit durch die Medien geisternden Integrationskurse) nie und nimmer in ausreichender Zahl angeboten werden könnten und die irrige Annahme der "Fachkräfte" den Glauben festsetzte, dass man die schnellstmöglich in Arbeit bringen könnten und müsste, wurden diese Maßnahmen also als eine Art Integrationskursersatz geplant.

    Vom Deutschunterricht her waren und sind diese Maßnahmen dasselbe wie die IKs, allerdings haben diese Maßnahmen noch berufliche Qualifizierung und Praktika mit drin.
    Da diese Maßnahmen bereits im Januar anliefen, war die Planungszeit sehr knapp.
    Es wurde nur ein absolut rudimentäres Konzept ausgearbeitet und es gab nicht mal genaue Vorgaben, wie der Unterricht (bis auf den Sprachteil) abzulaufen hat.

    Wegen der Dringlichkeit der Vermittlung in Arbeit wurde die Kurszeit im Gegensatz zu den IKs, die täglich von 8.30-13.00 Uhr o.ä. laufen, auf täglich 8.00-15.00 Uhr festgesetzt (auch Fr.).

    Bezahlt werden die Kurse von der Agentur und dem vbw (Verband der bayerischen Wirtschaft). Der Agentur und den Jobcentern wurde die Aufgabe übertragen, gut gebildete Flüchtlinge mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit und guter schulischer und/oder beruflicher Ausbildung auszusuchen und den Kursen zuzuweisen. Ergo war das auch eine Abfangmaßnahme für das BAMF. Die Leute sollten einerseits "beschäftigt" werden, bis sie anerkannt sind (das BAMF braucht ja ein wenig...) und derweil qualifiziert werden, damit sie sofort nach Anerkennung arbeiten können.

    Aufgrund der schlechten Arbeits- und Gehaltsbedingungen ist seit Jahren im Bereich der Sprachlehrer eine riesengroße Lücke entstanden, diese wollte man dadurch umgehen, dass die Kurse zwar Sprachunterricht beinhalten, aber der Unterricht auch von Nicht-Sprachlehrern gehalten werden kann.

    Gebucht wurden diese Kurse von Januar 2016 bis Januar 2017, jeder Kurs mit 6 Monaten Laufzeit und Kursstarts im Abstand von ca. 2 Monaten. Und jetzt geht's los...

    Die Kurse liefen an und unten (also in den Kursen selbst) war von den Fachkräften nichts zu sehen. Es traten eben die Probleme auf, die ich weiter vorne schon beschrieb. Eben, dass es nicht so wirklich viele Fachkräfte gab. Oder dass eine andere Einstellung zu Pünktlichkeit vorliegt. Oder dass die "Flüchtlinge" eben nicht aus einer "Kultur der Lernenden" stammen und ihr Kopf - selbst bei Motivation - nach wenigen Stunden Unterricht dicht macht. Oder dass viele während der Kurse anerkannt wurden und dann umzogen.

    Vor kurzem hörte und erlebte ich dann das:
    1. Seit dem 6.6. ist ja Ramadan. Die "Flüchtlinge" besuchen in ihrer Mehrheit die Kurse (egal ob obengenannte oder auch IKs) sowieso sehr unregelmäßig. Seit dem Ramadan muss das aber (irgendwo auch logisch) eine absolute Katastrophe sein. Mein Bekannter erzählte mir, dass teilweise nur 25% der Teilnehmer anwesend sind, die dann aber eben unter dem strengen Fasten "leiden". Der Rest schläft, bleibt gleich zu Hause, usw.
    Just am Freitag schrieb mir besagter Bekannter vom Bildungsträger eine E-Mail. Sie hatten wohl am Mittwoch Besuch von einem hohen Tier vom vbw (also von einem, dem man nachsagt, dass er "das alles eigentlich hätte wissen müssen..."). Offensichtlich tingelt dieser Herr vom vbw zusammen mit seinen Kollegen von Kursanbieter zu Kursanbieter und informiert sich darüber, wie es in den Kursen aussieht. So weit, so gut - an sich finde ich das nicht mal verkehrt. Dieser Besuch war offensichtlich sein erster, weitere sollen an anderen Standorten folgen.
    Nachdem der Herr aber über die Missstände aufgeklärt wurde, explodierte er scheinbar förmlich und schob den Seminarleitern die Schuld zu.
    Erst als er von der Betriebsleiterin, die sich schützend vor ihre Mitarbeiter stellte, darüber aufgeklärt wurde, dass aktuell Ramadan ist und was das bedeutet (er wusste davon nichts, null, gar nix!), beruhigte er sich und wusste am Ende nichts mehr zu sagen.
    Sprichwörtlich fiel ihm die Kinnlade runter.
    Dieser hohe Herr vom vbw hatte also schlicht und ergreifend keine Ahnung, was Ramadan ist und wann der ist.
    Soll so einer also "Bescheid gewusst" haben? Wohl kaum, oder? Dieser (auf gut Deutsch) Vollidiot gehört zu der Sorte, die die Fachkräfte anpriesen und bejubelten.
    Noch Fragen dazu?

    2. Obwohl der IAB-Bericht 14/2015 ([Links nur für registrierte Nutzer]), der seit jeher frei verfügbar ist, folgendes angibt...
    Repräsentative Daten zur Qualifikation von Flüchtlingen liegen gegenwärtig nochnicht vor. Belastbare Aussagen zur Qualifikationsstruktur der Flüchtlinge könnendeshalb noch nicht getroffen werden. Sowohl aus Befragungs- wie auch aus amtlichenRegisterdaten können jedoch erste Hinweise abgeleitet werden. Sie sollten jedochmit großer Vorsicht interpretiert werden.Das BAMF erhebt auch die Qualifikation von Flüchtlingen auf der Grundlage freiwilligerSelbstauskünfte. Die Erhebung ist nach Auskunft des BAMF trotz hoher Fallzahlennicht repräsentativ. Den Angaben zufolge haben unter den 2015 befragtenFlüchtlingen 13 Prozent eine Hochschule, 17,5 Prozent ein Gymnasium, 30 ProzentHaupt- und Realschulen (Sekundarschulen), 24 Prozent Grundschulen und 8 Prozentgar keine Schule besucht.Befragungen unter Teilnehmern des mit ESF-Mitteln geförderten Bleiberechtsprogrammsund des gemeinsam von BA und BAMF durchgeführten Programms „EarlyIntervention“ kommen zu ähnlichen Ergebnissen, allerdings sind die Ergebnisse durchSelektionseffekte der Programmteilnehmer verzerrt (vgl. Aktueller Bericht 8/2015).
    ...war der ehemalige Vorgesetzte meines Vaters (der wiederum arbeitete jahrelang bei der AfA und im Jobcenter, u.a. als Vermittler mit Schwerpunkt Migration) noch im April 2016 darüber nicht im Klaren, dass es eben keine Fachkräfte sind, die da kommen.
    Auch der ist eigentlich jemand, der das hätte wissen müssen, er wusste es aber nicht.



    Und jetzt noch ein Schmankerl:
    Da die "Flüchtlings"zahlen merklich zurückgingen (zumindest mal im Vergleich zum letzten Herbst) haben die Agenturen und Jobcenter nun Probleme, die Kurse, die gerade anlaufen oder noch anlaufen werden, voll zu bekommen. Viele Syrer wurden zwischenzeitlich anerkannt und stehen diesen Kursen, obwohl die ja schon gebucht sind, damit nicht zur Verfügung (sie stünden denen zwar theoretisch schon zur Verfügung, sie verweigern das jedoch, da sie lieber in einen IK gehen, der weitaus weniger Unterrichtseinheiten pro Tag hat). Was tut man nun also?
    Man stopft die Kurs , die anfangs nur für solche mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit gedacht waren, mit Pakistanis, Äthiopiern und Co. voll.
    Wie gesagt, die Kurse laufen ca. 6 Monate und 1 Teilnehmer kostet (je nachdem, wie lang er am Kurs teilnimmt), zwischen 800-1.000 €. Pro Monat.

  7. #37
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    Standard AW: Wichtiges Etappenziel erreicht: 10 von 2200 "Flüchtlingen" in Arbeit vermittelt

    Zitat Zitat von sunbeam Beitrag anzeigen
    Ich habe es auch nicht als Vorwurf verstanden. Ich denke Du bist noch jünger als ich und hast noch mehr Pfeffer im Hintern als ich.
    Anfang/Mitte 30, weiß nicht, wie alt du bist!? Wirst ja nicht 11 sein, wie im Profil angegeben...

  8. #38
    GESPERRT
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    Standard AW: Wichtiges Etappenziel erreicht: 10 von 2200 "Flüchtlingen" in Arbeit vermittelt

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Das ist Blödsinn, natürlich gibt es Momente, in denen jede Erkenntnis zu spät kommt. Da hat sie dann nicht mal mehr Wert für ein "Better luck next Time"-Szenarion, weil man vor dem Problem schlicht nie wieder stehen wird.
    Natürlich gibt es die, aber (noch) nicht bei dem, über das wir hier im Thread sprechen.

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