[QUOTE=Süßer;8681169]Scholastik ist nicht nur eine Richtung sondern auch eine Methodik. Logik, als Lehre der Schlußfolgerung, hat als Bestandteile Dialektik. Die Dialektik betrachtet nicht Ursache- Folge, sondern die Widersprüche bestimmen das Ergebnis. Dh es gibt immer 3 Möglichkeiten;A gewinnt, B gewinnt oder es entsteht was Neues, die Synthese, auch der 3. Weg genannt. Die Scholastik, als Methode, geht einen eleganten Weg. Sie beginnt damit, daß alle Dinge nicht ansich, sondern in einer Umgebung existieren. Wie das Ergebnis aussieht, hängt im Wesentlichen von der Art der Umgebung ab. Modern wird das Umgebungsvariabeln genannt.
[quote]Scholastik =/= Dialektik im Hegelschem Sinne.
Das hat wie gehabt nichts mit Scholastik zu tun, nur dass auf den Ergebnissen der Scholastik, eben auch die moderne Logiklehre aufbaut. Was da eher passiert ist das Missverstehen/Taeuschen mit Begriffen.
Scholastik geht so. Eine Hypothese bauen, sich auf Autoritaeten berufen, das Begruenden, Einwaende dagegen hervorbringen, dann diese Einwaende widerlegen. Da kann man natuerlich auch Schindluder mit treiben. Selbst das Wort Logik hat sprachlich was mit Luegen zu tun. Ist aber trotzdem nicht das selbe. Sprachverwandtschaft deutet manchmal auf gegensaetzliche Begriffe, deren Erscheinungsformen koennen aber durchaus nach aussenhin durchaus aehnlich sein. Bei einer Argumentation muss man eben die Begriffe und Schlussfolgerungen sehr genau und tief untersuchen, um Trugschluesse zu vermeiden.
"Populismus", "Rassismus", "Homophobie" und wie die ganzen neulinken Kampfvokabeln alle heissen. Das hat nichts mit Scholastik, Logik und Dialektik zu tun. Das ist laden der Sprache mittels dem wecken von Assoziationen und Affekten, die man durch staendiges Wiederholen in leicht unterschiedlichen Kontexten erreicht.
Nochmal. Nix Scholastik. Du denkst da moeglicherweise an die sokratische Methode oder eine Abwandlung davon. Das hatte auch Einfluss auf die Scholastik, die durchaus vorchristliche Philosophen vorchristlichen Zeitalters, sofern Schriften von denen bekannt waren, in ihre Studien mit aufhnahm. Die sokratische Methode ist ein Lenken durch Fragen hin zur Erkenntnis. Das kann man natuerlich auch umdrehen und Leute in eine ganz andere Richtung treiben (Das waere dann Sophisterei). Medial muss das nicht mal gelingen, es reicht schon aus die Leute zu verunsicheren. Das ist wohl mit dem Begriff "Populismus" so zugedacht. Wenn fuer eine Person oder Organisation dauernd abschaetzige und herablassende Begriffe verwendet werden in den Medien, dann hat die es schon schwerer, wenn die Waehler und Mitglieder werben will/muss.
Das klappt oft, aber eben nicht immer. Ich erinnere mich da an einen Politiker mit Migrationshintergrund. Ausgerechnet die Sozialdemokraten hatten den mal als abschaetzig als Anstreichergesellen bezeichnet. Das hat denen dann letztendlich mehr geschadet als dem benannten. Der Grund war einfach, dass sie damit ihren Waehlern, die sich vorwiegend aus der Arbeiterschaft rekrutierten, ins Gesicht schlug. Was Aehnliches sehe ich mit dem Begriff Populismus gegeben.