Geht es Tony Blair an den Kragen?
Der ehemalige britische Premier Tony Blair hat am Mittwoch die Beteiligung seines Landes am Irakkrieg 2003 verteidigt. Damit reagierte er auf den Bericht einer Untersuchungskommission zur Rolle Großbritanniens bei dem Krieg. Darin heißt es, Blair sei den USA blind gefolgt und habe sein Land in einen schlecht geplanten und zudem rechtlich fragwürdigen Krieg geführt.
Die Entscheidung zum Krieg sei auf der Grundlage mangelhafter Geheimdiensterkenntnisse erfolgt und bevor alle "friedlichen Optionen für eine Entwaffnung" des Irak ausgeschöpft worden seien, zitierte der Kommissionsvorsitzende John Chilcot in London aus dem Bericht. "Ein Militäreinsatz war damals nicht das letztmögliche Mittel." Zudem sei von Saddam 2003 "keine unmittelbare Gefahr" ausgegangen. Großbritanniens Beteiligung an der US-geführten Invasion sei voreilig gewesen....
Die Irak-Invasion war heftig umstritten, auch weil sie ohne klares Mandat des UN-Sicherheitsrats erfolgte. Angebliche Massenvernichtungswaffen wurden nie gefunden. Bereits 2004 kam ein britischer Untersuchungsbericht zu dem Schluss, dass Blair die "Beweise" der Geheimdienste für die Existenz dieser Waffen im Parlament aufbauschte....
Vor dem Parlament in London versammelte Kriegsgegner forderten, Blair vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag als Kriegsverbrecher anzuklagen. "Blair log, tausende starben", hieß es auf Transparenten.
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Der Angriffskrieg war völkerrechtswidrig weil es für ihn kein UN-Mandat gab.
Im Gegenteil: Die UN-Kommission, die nach den MVW suchte, hatte um mehr Personal gebeten und Saddam war kooperativ, hatte sogar die Präsidentenpaläste für sie geöffnet.
Ehrlich währt am längsten, aber warum brauchte die Kommission 7 Jahre zur Wahrheitsfindung?
Wird wenigstens Lügner Blair als Kriegsverbrecher in die Geschichte eingehen?