Keine Satrire
Piratenpartei wünscht sich Denkmal für afrikanische Drogendealer
von Felix Krautkrämer
Ein Denkmal für den unbekannten afrikanischen Drogendealer Foto: rg/Pixabay; Montage: JF
Es gibt Berufe, die genießen ein hohes gesellschaftliches Ansehen. Polizist zum Beispiel, oder Feuerwehrmann. Auch Altenpfleger und Soldaten sind in der Bevölkerung recht beliebt. Journalisten, Mitarbeiter von Telefongesellschaften und Politiker sollten sich ihrer Tätigkeit in der Öffentlichkeit, beispielweise in der Stammkneipe, dagegen besser nicht zu laut rühmen. Ihr gesellschaftliches Ansehen rangiert in etwa auf dem Niveau von Versicherungsvertretern. Übertroffen auf der Unbeliebtheitsskala wird das eigentlich nur noch von einem Beruf: dem Drogendealer.
Doch ist das berechtigt? Wird deren Tagewerk vielleicht unterschätzt? Wenn es nach der Piratenfraktion im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg geht, eindeutig: ja. Die Lokalpolitiker unterstützen deswegen einen Bürgerantrag des amerikanischen „Künstlers“ Scott Holmquist, dem unbekannten afrikanischen Drogendealer ein Denkmal zu errichten.
„Gesellschaftlich wertvoller Dienst“
Nach dem Willen der Piraten soll die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) die Aufstellung eines solchen Monuments beschließen. Als geeignete Orte kämen hierfür die Drogenumschlagplätze „Hasenheide“ oder der berühmt-berüchtigte „Görlitzer Park“ in Frage.
Holmquist begründet sein Anliegen damit, daß Drogendealer einen „gesellschaftlich wertvollen und von vielen Menschen geschätzten Dienst“ leisteten. „Die Arbeit des Drogendealers ist wie jede andere, nur gefährlicher“, heißt es in seinem Antrag.
Durch die „mutige Besetzung öffentlicher Räume“ umgingen die Drogendealer das ihnen verweigerte Arbeitsrecht und erschlössen sich somit „eine gewisse Freiheit außerhalb des normativen Systems“. Gleichzeitig ermöglichten ihre Dienstleistungen – die Versorgung mit illegalen Drogen – den Bürgern, „ihre Bewußtseinsfreiheit als Bürgerrecht wahrzunehmen“.
„Anerkennung des risikoreichen Berufs“
Doch nicht nur der wertvolle Dienst an der Gesellschaft der afrikanischen Drogendealer macht für Holmquist und die Piraten ein eigenes Denkmal notwendig.
Auch die deutsche und europäische
Geschichte verpflichte quasi zu einem solchen Zeichen....
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