Kein „Judenklaps“, sondern Tatsache:
1947
Vor Morgenthau und noch vor Beginn des Kalten Krieges hat "uns", die Deutschen in den westlichen Zonen und Sektoren, der New Yorker Bankier Warburg vor der Einflußnahme durch die Sowjets "gerettet" und den wirtschaftlichen Wiederaufbau in der Westzonen erstrangig ideologisch gefördert. Warburg stammt aus der bekannten Familie, welche Teilhaber der Wallstreet-Bank Kuhn, Loeb und Schiff waren und die FED maßgeblich gegründet haben und in der Weimarer Zeit die Reichsbank mitbeherrschten. Ein Warburg hat zusammen mit Hindenburg und Hitler 1933 die Ernennungsurkunde H. Schachts zum erneuten Reichsbankpräsidenten unterzeichnet.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Vorword:
[Links nur für registrierte Nutzer]
»
EINLEITUNG
WAS STEHT FÜR UNS AMERIKANER IN DEUTSCHLAND AUF DEM SPIEL?
Die deutsche Frage ist nicht etwa eine rein akademische Angelegenheit, für die sich nur die Außenpolitiker interessieren mögen. Sie berührt unmittelbar unsere eigene Zukunft und die Zukunft unserer Kinder. Von der Lösung, die für die deutsche Frage gefunden wird, hängt nicht nur unser eigenes Glück und unsere eigene Wohlfahrt ab, sondern auch die Sicherheit unserer Nation, mehr noch: die Weiterentwicklung der menschlichen Zivilisation auf unserer Erde überhaupt.
Die Welt ist kleiner geworden. Friede und Wohlfahrt sind heute unteilbare Größen. Wenn heute in irgend einem Teil der Welt ein Krieg ausbricht, so wird sich wahrscheinlich aus ihm ein Weltkrieg entwickeln. Genau so sind Armut, Unfreiheit und Angst, die in irgend einem Teil der Welt um sich greifen, eine unmittelbare Gefahr für das Glück und die Ruhe der Menschen in allen andern Teilen der Erde.
Es mag deshalb wohl sein, daß das, was sich heute in Deutschland ereignet, uns gefühlsmäßig nicht sehr nahe geht, insoweit, als es sich dabei um unsere Sympathie für das deutsche Volk handelt. Aber dennoch hat all das aus einem ganz anderen Grunde für uns eine tiefe und lebenswichtige Bedeutung: diese Vorgänge berühren nicht nur das deutsche Volk, sondern die ganze Welt. Die Richtigkeit dieser Feststellung ergibt sich aus drei verschiedenen Gründen:
1) Das moderne Deutschland wurde im Jahre 1871 geschaffen.[...] Wir haben die Pflicht, dafür zu sorgen, daß sich nicht noch einmal in Deutschland ein Volk in Waffen bildet, das dem Grundsatz lebt, daß Macht vor Recht geht.
2)
Wir Amerikaner haben ein vitales Interesse an der Zukunft Deutschlands, weil Deutschland das Versuchsfeld für ein großes Experiment ist, das wir machen müssen. Wir müssen versuchen, einen dauernden Frieden durch die Zusammenarbeit der großen Mächte zu verbürgen. Deutschland ist das Laboratorium, in dem dieses Experiment gelingt oder mißlingt. Nirgendwo in der weiten Welt ist die Zusammenarbeit zwischen den Mächten so schwierig wie in Deutschland. Nirgendwo ist diese Zusammenarbeit aber so bitter notwendig. Jede einzelne Frage, die im Zusammenhang mit der Schaffung einer festen und dauerhaften Friedensordnung auftaucht, spiegelt sich in irgend einer Weise in dem unruhigen Teile Europas wider, der zwischen der Weichsel und dem Rhein liegt. Zwischen diesen beiden Strömen müssen Ost und West sich begegnen, sich die Hände reichen und sich in Freundschaft und Frieden an die Arbeit machen. Ist das nicht der Fall. dann gibt es keinen Frieden für die Welt. Gewiß, zwischen Rhein und Weichsel kann der Friede nicht in seiner umfassenden Ganzheit geschaffen werden, aber er kann dort so verloren werden, daß es überhaupt kein Heilmittel mehr gibt.
3)
Wir Amerikaner haben ein vitales Interesse an Deutschland und an seiner Zukunft nicht allein, weil Deutschland die Stelle ist, von der alle Unruhe in Europa ausging. Es ist vielmehr der Punkt, an dem der Hebel angesetzt werden muß zu einer Neuordnung und zu einer Gesundung der ganzen europäischen Wirtschaft.
Geographie, Geologie und moderne Technik haben Deutschland in dem Leben von ganz Europa eine Schlüsselstellung gegeben. Es mag uns passen oder nicht, die deutschen Ströme und die deutschen Verkehrswege sind der Zugang zum Herzen des Kontinents, die deutschen Bergwerke versorgen Westeuropa mit Kohle. Das deutsche Volk stellt auch noch heute in der Niederlage die größte Zahl von Facharbeitern in Europa.
Alle diese Elemente machen zusammen aus Deutschland einen Hauptfaktor der europäischen Produktionskapazität, aber auch einen der wichtigsten Märkte für den Absatz von Waren, die in andern Ländern hergestellt werden.
Ehe Hitler zur Macht kam, nahm Deutschland, nach den Vereinigten Staaten und Großbritannien, den dritten Platz im Welthandel ein. Die Hälfte des italienischen Außenhandels ging nach Deutschland. Neben Großbritannien war Deutschland der wichtigste Kunde und der wichtigste Lieferant für ganz Westeuropa.[...]
Kohle ist das Herz der modernen Industriewirtschaft, aber es gibt nur wenige Völker auf der Erde, die ihren Kohlenbedarf im eigenen Lande decken können. Abgesehen von Rußland sind alle europäischen Völker auf Kohlenlieferungen aus den drei Kohlenüberschußgebieten angewiesen. Diese drei Überschußgebiete waren Großbritannien, das deutsche Ruhrgebiet und Oberschlesien. Zwei von diesen Kohlengebieten fallen im Augenblick aus oder können nicht in sichere Rechnung gestellt werden. Großbritannien, das früher 78 Millionen Tonnen im Jahre exportierte, hat heute Schwierigkeiten, den eigenen Bedarf aus der eigenen Produktion zu decken. Oberschlesien, das während des Krieges für die Nazis angeblich 100 Millionen Tonnen pro Jahr förderte, steht jetzt unter polnischer Herrschaft, und die oberschlesische Förderung wird aller Wahrscheinlichkeit nach Rußland oder nach solchen Ländern gehen, die an die russische Wirtschaft angeschlossen sind. Diese Tatsache wird dadurch nicht verschleiert werden können, daß oberschlesische Kohle auch gelegentlich nach andern Ländern verkauft werden mag. So bleibt für ganz Westeuropa als Kohlenbasis mit exportfähigem Überschuß nur das deutsche Ruhrgebiet übrig. Wenn es der Ruhr nicht gelingt, Kohle für Skandinavien, für die Niederlande, für Frankreich, die Schweiz, Italien, Griechenland und die Pyrenäenhalbinsel zu fördern, dann bleiben eben diese Völker ohne genügende Brennstoffversorgung, es sei denn, daß sie Kohle zu Preisen in den Vereinigten Staaten kaufen, auf denen außerordentlich hohe Kosten des Schiffstransports lasten. Und das hängt von der Vorfrage ab, ob die amerikanischen Gruben arbeiten und ob die amerikanische Schiffahrt nicht gerade durch einen Streik lahmgelegt ist.
Das sind einige von den vielen Gründen, die dafür sprechen, daß Deutschland in der Zukunft genau so wie in der Vergangenheit mit die wichtigste Stelle sein wird, an der der Hebel für die wirtschaftliche Neuordnung Europas angesetzt werden muß. Wenn man das nicht will, so muß man eben das deutsche Volk gänzlich ausrotten oder versklaven, das deutsche Land aufteilen und von den Nachbarländern annektieren lassen. Da niemand an solch drastische Maßnahmen denken kann, besteht das deutsche Prohlem heute nicht nur aus der Frage, wie man das deutsche Volk friedfertig und dem Gesetz gehorsam machen, sondern auch darin, wie man das Können, die Arbeitskraft und die natürlichen Hilfsmittel einer neuen und friedfertigen deutschen Nation zum Besten Europas und der Welt wirksam werden lassen kann.
Es mag zutreffen, daß durch eine sorgfältig geplante und konsequent durchgeführte Entwicklung der Wirtschaft in den rückständigen Gebieten Europas die beherrschende Stellung Deutschlands im Rahmen der gesamteuropäischen Wirtschaft eingeschränkt werden kann. Aber solche Bestrebungen, so begrüßenswert sie auch sein mögen, können doch erst im Verlauf von vielen Jahren wirksam werden. In der Zwischenzeit schreit die ganze europäische Wirtschaft nach sofortigen Hilfsmaßnahmen. Jeder Verzug in diesen Sofortmaßnahmen bedeutet aber nicht nur weiteres Leiden für ungezählte Menschen, sondern auch fortgesetzte Unruhe und damit eine fortdauernde neue Bedrohung des Weltfriedens, der heute wahrhaftig auf schwachen Beinen steht.
Mit anderen Worten: Wir Amerikaner können auf keinen Frieden in der Welt hoffen, solange in Europa Unfrieden herrscht. Und es kann keinen Frieden in Europa geben, solange nicht die Völker Europas sich eines Mindestmaßes an materiellem Wohlstand erfreuen. Dieser Zustand muß sobald als irgend möglich herbeigeführt werden. Es wird solange keine Wiederbelebung der europäischen Wirtschaft geben können, als Deutschland, das einst die Kraftzentrale des Kontinents war, ein Irrenhaus bleibt.
Wir fassen zusammen:
Wir müssen in unserem eigenen Interesse dafür sorgen, daß die militärische Macht Deutschlands so gebrochen wird, daß es keinen neuen Angriffskrieg mehr führen kann. Wir können in unserem eigenen Interesse nicht dulden, daß das Gebäude des Weltfriedens, das wir zu errichten uns vorgenommen haben, zusammenstürzt, weil der Laboratoriumsversuch einer friedlichen Zusammenarbeit in Deutschland mißlingt. Wir können unmöglich auf einen dauernden Frieden hoffen, es sei denn, daß eine friedliche und arbeitsame deutsche Nation ihren Platz im Herzen eines friedlichen Europa einnimmt, in dem der Wohlstand herrscht, den die Völker vernünftigerweise für sich fordern können.
Deshalb ist eine Lösung der deutschen Frage für uns Amerikaner ein Problem, das an Wichtigkeit hinter keinem Problem der amerikanischen Innenpolitik zurücksteht.«