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Thema: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

  1. #11
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    Standard AW: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

    Zitat Zitat von Nachbar Beitrag anzeigen

    Russland летать Letat’
    hier wird nicht Substantiv übersetzt sondern das Verb "fliegen-letat".
    Merkel: "Die Entscheidung mit der Willkommenskultur hab ich ja nicht alleine getroffen, sondern wir alle."
    Für diese Rede in 2002 hat Angela Merkel von USA das Kanzleramt bekommen
    https://www.youtube.com/watch?v=2UDzgBk9AYE

  2. #12
    Bürgerrechtelnder >ß´( Benutzerbild von Heifüsch
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    Standard AW: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

    Ratet mal, welche Sprachen hier gegenübergestellt sind...:

    yam - yom (Meer, Welle/Schaum)
    alam - alam (jung, junger Mann, Sohn)
    scha´ag - chaak (brüllen/Donner)
    mokesch - mok (Knoten)
    pimah - pim (fett, dick)
    nachel - nahal (besitzen, gewinnen)
    chalal - holol, hol (Loch, durchlöchern)
    ischa - isch (Frau, das Weibliche)
    chatan - ahatan (Ehepartner)
    saken - sukun (alter Mann, älterer Bruder)
    bar - bal (Sohn)
    ani - en, in (ich)
    at, ata - at (du)
    katan - kutin (klein)
    schafal - tschapal (klein, niedrig)
    zbal - dzapal (Schmutz)
    scha´an - schaan (ruhen, langsam machen, dauern)
    tsug - tsuk (Gebiet)
    malel - malel (schlecht werden, welken)
    lahat - lahasch (Flamme)
    chail - hail (Menge/Flüssigkeit, Wasser)
    patach - pat, potah (öffnen, durchdringen)
    aschak - aschik (zusammendrücken)
    sak - schak (Netz, Korb)
    zal - zal (hässlich
    alah - elah (aufsteigen)
    pe, pi - pai (Mund, rufen)
    bakbuk - bakab, pokpuk (Gefäß)
    yacham - yaom (schwanger)
    choma - hom, ah-hom (Mauer, umgeben/Tal, Schlucht)
    lakak - lek (lecken)
    tso´ah - tsa´a (Kot)
    melel - mel (sprechen)
    arok - rok (lang)
    sakel - zakol (vorsichtig)

    usw...

    Kleiner Tip, der erste Begriff ist semitisch. >8´)
    „Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
    *
    Elfriede Handrick, SPD Brandenburg

  3. #13
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    Standard AW: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

    arabisch-judisch.Aber bitte, das ist ganz anderes Thema, bitte nicht offtopen
    Merkel: "Die Entscheidung mit der Willkommenskultur hab ich ja nicht alleine getroffen, sondern wir alle."
    Für diese Rede in 2002 hat Angela Merkel von USA das Kanzleramt bekommen
    https://www.youtube.com/watch?v=2UDzgBk9AYE

  4. #14
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

    Vor einigen Jahren mal hier beschrieben:
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    Wichtig ist es, die Laute zu analyisieren.
    Urworte waren Laute.

    Aus meiner damaligen Theorie:

    1. Wörter, die mit W anfangen, bezeichnen etwas Unbestimmtes, etwas Nicht-Individuelles, etwas Nicht-Fassbares. Sie stehen aber auch für das Gute, weil sie mit einem weichen Buchstaben beginnen.
    2. Wörter, die mit einem harten Anfangsbuchstaben wie K anfangen, bezeichnen etwas Radikales und auch Unschönes.
    3. Wörter, die mit M anfangen, bezeichnen das Mütterliche, das Vollendete (oder was dazu führt).
    4. Wörter, die mit F oder V anfangen, bezeichnen das Väterliche und das Kriegerische.

    ---
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  5. #15
    Neutraler Unparteiischer Benutzerbild von Nachbar
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    Standard AW: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

    Zitat Zitat von Mittelfrank Beitrag anzeigen
    hier wird nicht Substantiv übersetzt sondern das Verb "fliegen-letat".
    Danke.

  6. #16
    Neutraler Unparteiischer Benutzerbild von Nachbar
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    Standard AW: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Vor einigen Jahren mal hier beschrieben:
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    Wichtig ist es, die Laute zu analyisieren.
    Urworte waren Laute.

    Aus meiner damaligen Theorie:

    1. Wörter, die mit W anfangen, bezeichnen etwas Unbestimmtes, etwas Nicht-Individuelles, etwas Nicht-Fassbares. Sie stehen aber auch für das Gute, weil sie mit einem weichen Buchstaben beginnen.
    2. Wörter, die mit einem harten Anfangsbuchstaben wie K anfangen, bezeichnen etwas Radikales und auch Unschönes.
    3. Wörter, die mit M anfangen, bezeichnen das Mütterliche, das Vollendete (oder was dazu führt).
    4. Wörter, die mit F oder V anfangen, bezeichnen das Väterliche und das Kriegerische.

    ---
    Mama soll ein sog. Lallwort sein.

    Ich meine einst gelesen zu haben, dass ca. 70% aller Menschen Mama* (oder ähnlich) sagen, und damit natürlich auch Mama sagten, als sie die Sprache erlernten.

    Leider finde ich den Artikel im Netz nicht mehr.
    Interessant wäre zu wissen, was die anderen 30% aller Menschen (Kleinkinder) sagen.

    ...
    * was zugleich den Grad der globalen Verwandschaft signalisiert,
    damit jeden Nationalismus ad absurdum führt.

    Daher: Kultur statt Nationalismus
    Geändert von Nachbar (30.09.2016 um 21:09 Uhr)

  7. #17
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

    Zitat Zitat von Mittelfrank Beitrag anzeigen
    Das Wort "Bräutigam" kommt von altem deutschen Wort "brutigomo" Kommt aus altem Sanskrit: "bharami/bharasi". Gotisch "baira/bairis". Grichisch "phrator", Englisch "brother" .Russisch "brat`,"berjot" (nehmen). In deutschem (ge)bierst, (ge)bärst.
    Persisch "barodar" = Bruder

    Weiter persisch:

    pedar (pater, Vater)
    modar (Mutter)
    dochtar / duchtar (Tochter)

    oder

    do (urdu) - du (tadschik.) - dos (spam.) - due (ital.) - dwa (russ.) - two - zwei
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  8. #18
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

    Zitat Zitat von Nachbar Beitrag anzeigen
    Mama soll ein sog. Lallwort sein.

    Ich meine einst gelesen zu haben, dass ca. 70% aller Menschen Mama* (oder ähnlich) sagen, und damit natürlich auch Mama sagten, als sie die Sprache erlernten.

    Leider finde ich den Artikel im Netz nicht mehr.
    Interessant wäre zu wissen, was die anderen 30% aller Menschen (Kleinkinder) sagen.

    ...
    * was zugleich den Grad der globalen Verwandschaft signalisiert,
    damit jeden Nationalismus ad absurdum führt.

    Daher: Kultur statt Nationalismus
    Mama scheint sehr sprachenübergreifend zu sein.

    Pacha-mama ist Mutter Erde auf Ketschua. Pacha = Erde. Pacha-manca = Erdtopf = in einem Erdloch zubereitete Speise
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  9. #19
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-GRIECHISCH
    Bettler = Thessaler bitte = ποϑέω gestern = χϑές in = ἐν komme= βαίνω küssen = κύσσαι lecke = λείχω leicht = ἐλαφρόϛ/ἐλαχύϛ mähe = ἀμάω melke = ἀμέλγω nehme = νέμω präge = ἀμέργω schabe = σκάπτω Schwamm = σπόγγος spute = σπεύδω steige = στείχω stelle = στέλλω stöhne = στένω Trockenheit = τρύγη tunke = τέγγω Türe = ϑύρα un-beschadet = ἀ-σκηϑήϛ viel = poly- wehre = ἔρυμαι weiche = εἴκω werfe = ῥίπτω, ῥέπω Werk = ἔργον Wolf = λύκοϛ zeige = δείκνυμι
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-LATEIN
    Arm = armus decke = tego dehne = tendo donnere = tono dörre = torreo drieße = trudo dulde = tollo fluche = plango hangen = cunctari in = in komme = venio lecke = lingo leicht = levis Maus = mus mahne = moneo Moos = muscus Saal = solum satt = satis schabe = scabo scheide = scindo schlüpfrig = lubricus Schnee = nix sende = sentio singe = sono stehe = sto stoße = tundo streue = struo sugo = sauge tunke = tingo Unke = anguis walte = valeo wate = vado Weigand = Vincent weiß = video werde = verto Wiese = virus will = volo wirre = verreo Wolf = lupus würge = urgeo
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-LITAUISCH
    schmiege = smunkù sorge = sergù
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-PERSISCH
    träge = Derwisch Wolf = gurg
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-POLNISCH
    Arm = ramię Auge = oko (be-)wege = wożę geruhe = raczę lege = legnę munter = mądry saugen = ssać schlapp = słaby Sohn = syn stehe = staję streiche = strzygę wehe = wieję Wolf = wilk
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-RUSSISCH
    heische = ищý hemme = комлю List = лесть mühe = мáю(сь) Mutter = мать Schnur = снохá Wolke = Wolga
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-SERBOKROATISCH
    scheine = sínēm
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN ENGLISCH-GRIECHISCH
    arse = ὄρσος hope = cupio μέλδω = melt πέρδο(μαι) = fart
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN ENGLISCH-LATEIN
    sew = suere smite = mittere
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN ENGLISCH-POLNISCH
    sew = szyć sway = chwiać
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN ENGLISCH-RUSSISCH
    ask = искáть
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN ENGLISCH-SANSKRIT
    drop = drapsa-
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN GRIECHISCH-RUSSISCH
    λεῖμαξ = слимáк στέργω = стерегý
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN LATEIN-BULGARISCH
    agnus = áгне
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN LATEIN-GRIECHISCH
    frigo = ῥιγέω vicus = οἶκοϛ vox = Epos
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN LATEIN-POLNISCH
    domus = dom fumus = dym torpeo = cierpię ululo = wołam vivus = żyw
    DIREKTE ENTSPRECHUNGEN LATEIN-SANSKRIT
    vibrat = vepate
    Geändert von dr-esperanto (01.10.2016 um 04:49 Uhr)
    VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
    Gregor der Große: "Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht"
    Dostojewski: "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um die Idioten nicht zu beleidigen."

  10. #20
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen

    Die exakte Rekonstruktion der indogermanischen Wurzeln hat in den letzten Jahrzehnten, vor allem dank der Entdeckung der Laryngaltheorie, großartige Fortschritte gemacht (s. Lexikon der indogermanischen Verben). Semantische Beobachtungen deuten allerdings darauf hin, dass auch längere, hier als suffigiert angenommene Wurzeln sich noch weiter zergliedern lassen: *bhl- muss ‚stoßen, schlagen > pousser, wachsen, schwellen, blähen, laut werden, hell werden, klingen‘ bedeutet haben, da die Erweiterungen diese Grundbedeutung erfordern, im einzelnen: *bhl-d- ‚stoß-‘ (Bolzen, bollern/poltern und παφλάζω ‚plätschere‘), *bhl-g- ‚glänz-‘ (black, blecken, fulgere), *bhl-ĝh- ‚schwell-, dick‘ (Belgier ‚die Kraftstrotzenden‘, Balg ‚dick aufgedunsener Sack‘), *bhl-h- ‚Ton ausstoß-, kling-‘ (engl. bell ‚Glocke, Klingel‘, dt. bellen), *bhl-h1- ‚Luft ausstoß-, blas-‘ (flere, flare, blasen, blähen), *bhl-h2-g- ‚stoß-‘ (lat. flagellum ‚Schlaginstrument, Geißel‘), *bhl-h3- ‚hervorstoß-, wachs-, blüh-‘ (lat. flos ‚Blume‘), *bhl-i̭-d- ‚wachs-, schwell-‘ (engl. bloat ‚aufblähen‘), *bhl-i̭-g- ‚Licht ausstoß-, glänz-‘ (poln. blask ‚Glanz‘), *bhl-i̭-ĝ- ‚stoß-‘ (lat. fligere ‚schlagen‘, Konflikt), *bhl-k- ‚stoß-, gegenhalt-‘ (lat. fulcire ‚stützen‘, dt. Balken ‚Stützholz‘), *bhl-n-dh- ‚Licht ausstoß-, schein-‘ (german. blind *‚undeutlich schimmernd, verschwommen‘, engl. blend ‚vermischen‘), *bhl-ṷ-d-h2- ‚bläh-, aufblas-‘ (griech. φλυδαρόϛ ‚aufgeweicht, matschig‘, ursprünglich ‚aufgebläht, mit Wasser vollgesogen‘), *bhl-ṷ-h- ‚stoß-‘ (lat. fluere ‚fließen‘, dt. bleuen ‚schlagen‘).
    Diese so gewonnenen zweikonsonantigen Wurzeln stellen sich, besonders beim Vergleich mit den (ebenfalls zweikonsonantigen oder zumindest einsilbigen) Wurzeln anderer Sprachfamilien, häufig als expressiv oder lautnachahmend heraus. Ob nun diese zweitkonsonantigen Wurzeln schon in einer menschlichen Ursprache bestanden haben oder an verschiedenen Orten immer wieder neu expressiv geschaffen wurde – das ist eine Frage, die ich nicht entscheiden möchte. Denkbar und vielleicht sogar wahrscheinlich wäre eine Herkunft der Urwurzeln aus einer gemeinsamen menschlichen Ursprache ja durchaus.
    Drittens weisen diese zweikonsonantigen Wurzeln schon innerhalb des indogermanischen Inventars dermaßen starke semantische und lautliche Parallelismen auf, sodass man eine ganze Reihe von Wurzeln, wie etwa *gr-, *kr-, *gl-, *kl-, *ĝr-...sogar unter einem Archirhizem *G/KR/L- zusammenfassen müsste (von dem die einzelnen tatsächlich rekonstruierbaren genauen Lautungen dann lediglich in der Sonorität, der Palatalisierung, der Velarisierung oder in der konkreten Realisierung ihrer Resonantennatur als /r/ oder /l/ abweichen).
    Entgegen der indogermanistischen Tradition habe ich mich auch bemüht, die Auswahl der Vergleichswörter möglichst auf die allgemein bekannteren zu beschränken. Dies erhört sicherlich den praktischen Wiedererkennungswert und erlaubt ein schnelleres Einordnen in das mentale Lexikon gerade auch bei Nichtindogermanisten.
    Univers. √ang- ‚hohl, offen, tief/hoch‘ wie in mongol. онгоц ‚Trog; Schiff‘, indones. keong ‚Schnecke‘ und chines. 盎 àng ‚Topf, Gefäß‘; japan. a- wie in a(ku) ‚aufgehen, sich öffnen‘
    Univers. √brl- ‚triller-, dreh-; schein-, strahl-‘ wie in tibet. (s)prul- ‚verwandel-‘, ital.>frz. briller ‚glänzen, brillieren‘ und türk. parlamak ‚glänzen‘
    *bhdh- ‚STOß-: grab-, stech-‘ wie in lat. fodere; vgl. *pt-, *pd-, semit. √bd- ‚(an)brech- > schneid- ‘, thailänd. baad ‚schlag-‘ und univers. √p/bt/d- ‚patsch-, flachschlag-‘ wie in vietnames. bột ‚Mehl, Puder, Zerstampftes, Kleingemahlenes‘ und der Turk-√bt- ‚patsch-, flachschlag- > flach, niedrig, Ende, Boden‘ wie in türk. bütün ‚völlig, vollendet‘
    *bhg- ‚ zerbrech-‘ wie in altind. bhanakti ‚bricht‘ und griech. -phage ‚zermalmend, zerbrechend: fressend‘; vgl. *bhgṷ-, *bhh1-, univers. √pakk- ‚spalt-‘
    *bhgṷ- ‚Druck, Kraftanwendung: lauf-, weglauf-‘ wie in griech. Phobie ‚Furcht‘ und poln. bieg ‚Lauf‘; vgl. *bhgṷ-, *bhh1-, univers. √pakk- ‚spalt-‘
    *bhh1- ‚druck-‘ erschließbar aus dem Simplex *bhh1- ‚bäh-, Bad‘ („mit dem Badequast schlagen“? Oder auf den Wärmedruck bezogen?), Erweiterungen *bhh1-dh- (Sanskr. bâdhate ‚drängt‘), *bhh1-ĝh- (frz. bagarre ‚Schlägerei‘, althochdt. bâgan ‚streiten‘, altir. bág ‚Kampf‘) und *bhh1-t- (lat. fatuus ‚vor den Kopf geschlagen‘ und battuere); vgl. *bhg- und *bhgṷ-, *bhh1-, univers. √pakk- ‚spalt-‘
    *bhh2- ‚glänz- > aufzeig-, darleg-, klarmach-, sag-, sprech-, erklär-‘ wie in griech. Phänomen ‚sich Zeigendes, Erscheinung‘, lat. fabula ‚Erzählung, Märchen‘ und dt. Bann ‚Verbotsspruch‘; vgl. *bhg-, *bhgṷ-, *bhh1-, univers. √pakk- ‚spalt-‘
    *bhh3- ‚Wärmedruck‘ wie in griech. φώγω = dt. backe und ukrain. бажáти ‚auf etwas brennen: ersehnen, wünschen‘
    *bhi̭- ‚picken, picchiare; hin und her, zitter-‘, woher die Erweiterungen *bhi̭-d-/*bhi̭-h- ‚spalt-/schlag-‘ (lat. findere, dt. beißen / slav. bić), *bhi̭-h2- (slav. boić ‚fürchten‘, dt. beben, bibbern); *bhi̭-dh- (lat. fides, engl. to abide ‚(treu) dableiben, ausharren‘ und russ. победа ‚Sieg‘) müssen zuerst ‚schlagen, bezwingen‘ (poln. bieda ‚Not, Elend, Zwang‘) bedeutet haben; vgl. *pi̭-
    *bhl- ‚stoß-, schlag- > pousser, wachs-, schwell-, bläh-, laut, hell, kling-‘ erschließbar aus den Derivaten *bhl-d- ‚stoß-‘ (Bolzen, bollern/poltern und παφλάζω ‚plätschere‘), *bhl-g- ‚glänz-‘ (black, blecken, fulgere), *bhl-ĝh- ‚schwell-, dick‘ (Belgier ‚die Kraftstrotzenden‘, Balg ‚dick aufgedunsener Sack‘), *bhl-h- ‚Ton ausstoß-, kling-‘ (engl. bell ‚Glocke, Klingel‘, dt. bellen), *bhl-h1- ‚Luft ausstoß-, blas-‘ (flere, flare, blasen, blähen), *bhl-h2-g- ‚stoß-‘ (lat. flagellum ‚Schlaginstrument, Geißel‘), *bhl-h3- ‚hervorstoß-, wachs-, blüh-‘ (lat. flos ‚Blume‘), *bhl-i̭-d- ‚wachs-, schwell-‘ (engl. bloat ‚aufblähen‘), *bhl-i̭-g- ‚Licht ausstoß-, glänz-‘ (poln. blask ‚Glanz‘), *bhl-i̭-ĝ- ‚stoß-‘ (lat. fligere ‚schlagen‘, Konflikt), *bhl-k- ‚stoß-, gegenhalt-‘ (lat. fulcire ‚stützen‘, dt. Balken ‚Stützholz‘), *bhl-n-dh- ‚Licht ausstoß-, schein-‘ (german. blind *‚undeutlich schimmernd, verschwommen‘, engl. blend ‚vermischen‘), *bhl-ṷ-d-h2- ‚bläh-, aufblas-‘ (griech. φλυδαρόϛ ‚aufgeweicht, matschig‘, ursprünglich ‚aufgebläht, mit Wasser vollgesogen‘), *bhl-ṷ-h- ‚stoß-‘ (lat. fluere ‚fließen‘, dt. bleuen ‚schlagen‘); vgl. Turk-√bl- ‚rund, dick, Kugel, rühr-, dreh-‘ wie in Bulgaren ‚Mischlinge‘ und bulmak ‚finden‘ (wie frz. chercher ‚suchen‘ aus circare ‚einkreisen‘)
    *bhn- ‚fest, stark, schlag-, knall-‘ wie in got. banja ‚Schlag, Wunde‘ und den Wurzelsuffigierungen *bhn-d- ‚fest, stark, gut‘ (engl. better), *bhn-dh- ‚festig-, bind-‘ (dt. binden) und *bhn-ĝh- (griech. Pachy-(derme) ‚Dick-(häuter)‘, altind. Bahu-(vrihi) ‚Viel-(reisiges)‘); vgl. *pn-
    *bhr- ‚brumm-, bohr-, reib-, brutschel-, brodel-, brech-, stoß-, krach-, platz-‘: *bhr- ‚durchbrech- > durch, hinüber(trag-)‘ (lat. ferre, engl. to bear, dt. gebären), *bhr-dh- ‚rüberhol-, hinüberbring-‘ (πέρϑω ‚nehme ein, erobere‘, πορϑέω ‚erbeute‘, poln. bród ‚Furt‘), *bhr-ṷ- ‚dumpf (brummend) brodel-, koch-‘ (lat. fervere, dt. brodeln) mit *bhr-ṷ-h- (dt. brauen und Brunnen ‚Sprudel, Quell‘, weiterhin *bhr-ṷ-h-g- ‚*verkoch-: zersetz-, abnutz-, aufreib-‘ in dt. brauchen ‚benutzen‘ und lat. frui ‚ausnutzend genießen‘ und dessen Variante *bhr-ṷ-h-ḱ- wie in poln. brus ‚Schleifstein‘) und *bhr-ṷ-s- wie in lat. frustum, woher dann in Erweiterungen auch ‚krachend durchbrechend, durchstoßend: gewaltig, groß, hoch, schwell-, herausplatz-, wachs-‘ wie in *bhr-g- ‚krachend brech-‘ (lat. frangere, engl. break), *bhr-ĝ- ‚krachel-, brutschel-, brutzel-‘ (lat. frigere, Sanskr. bhrjjati ‚röstet‘), *bhr-n-k- (poln. na-brzękać ‚anschwellen‘) und *bhr-ṷ-k- (russ. брыкáть ‚ausschlagen‘); von ‚hinüber‘ dann ‚überragend, hoch‘ wie in *bhr-ĝh- (Birgit-Burgund-Bülent ‚Hoch‘, dt. bergen, Burg), *bhr-h- ‚durchbrech, durchstoß-‘ (lat. ferire ‚verwunden‘) und ‚durchbrech-, schneid-‘ in *bhr-i̭-h- (russ. брить ‚rasieren‘ und dt. brennen) und im noch weiter suffigierten *bhr-i̭-h-k- ‚durchstoß-, hervorkomm-‘ (breton. brig ‚Gipfel‘ und griech. φρίσσει ‚sträubt sich‘). Gesonderte Entwicklung vom akustischen Brutzeln zum visuellen Flimmern und Glitzern in *bhr-h1-ĝ- (Birke, poln. o-brzask-nąć ‚hell werden‘). Vom Brummen zum Rauschen: *bhr-h2- (Furie). Vom Brechen (Gewaltanwenden) zum Drängen und Drücken in *bhr-kṷ- (lat. frequens ‚gedrängt, häufig‘). Vielleicht wurzelhaftes m in der klaren Onomatopöie *bhr(-)m- (dt. brummen, lat. fremere, dt. Bremse ‚Brummfliege‘, poln. brzmieć ‚lauten‘); vgl. *pr-
    *bhs- ‚scharr-, zermalm-, zerreib-; PSS! pust-, blas-‘ wie in dt. Besen ‚Scharrgerät‘, griech. ψαύω ‚berühre‘, Psyche ‚Hauch, Seele‘; erweitert in *bhs-h- wie in griech. ψάω ‚reibe‘ und altind. psâtu! ‚kau‘ er!‘; vgl. das sowohl lautlich, als auch inhaltlich ähnliche bis identische ks-ks-, gs-gs-! wie in cous-cous ‚Zerstampftes und Zerriebenes‘
    *bhṷ- ‚stoß-, poch-, schwell-, wachs-, werd- > rund, dick, dreh-, wend-‘ muss die (lautimitierende) Urwurzel der Erweiterungen *bhṷ-d- (wie in engl. beat und lat. fustis ‚dicker Knüppel, Stock‘), *bhṷ-dh- ‚werden, zu sich kommen‘ (poln. budzić ‚wecken‘, dt. bieten ‚zukommen lassen: geben‘), *bhṷ-g- ‚abbieg-, weggeh-‘ (lat. fuga ‚Flucht‘),*bhṷ-g- ‚wachs-, zunehm-, dick werden: Vorteil, Plus, Zunahme, Profit, Nutzen‘ (lat. fungi ‚benutzt werden = dienen‘, Funktion ‚Dienst, Sichnutzenlassen‘), *bhṷ-gh- ‚bieg-, beug-‘ (dt. biegen, beugen) und *bhṷ-h2- ‚wird-, sei-‘ (griech. Physis, engl. to be, poln. być) sein; vgl. *pṷ-
    VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
    Gregor der Große: "Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht"
    Dostojewski: "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um die Idioten nicht zu beleidigen."

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