Luther war von 1940 bis 1943 als Leiter der Abteilung D (Deutschland) verantwortlich für die
Zusammenarbeit mit Himmler und dem Reichssicherheitshauptamt sowie für das Ressort D III
("Judenfrage, Rassenpolitik; Information der Auslandsvertretungen über wichtige innenpolitische
Vorgänge"). Durch seine intensive Zusammenarbeit mit dem Reichssicherheitshauptamt, und hier
insbesondere mit der Dienststelle Adolf Eichmanns, machte Luther die Abteilung D zu einer der
beteiligten Behörden der "Endlösung". In der Folge bestand der Beitrag des Auswärtigen Amtes zum
Völkermord vor allem darin, die Deportationen aus besetzten und befreundeten Ländern
diplomatisch vorzubereiten und abzusichern. Auf der Wannsee-Konferenz empfahl Luther, nordische
Länder in Anbetracht geringer "Judenzahlen" und zu erwartender Schwierigkeiten vorerst
zurückzustellen und sich auf den Südosten und Westen Europas zu konzentrieren.
Geboren in Berlin, ohne höheren Schulabschluss, 1914 Kriegsfreiwilliger, 1918 Leutnant,
anschließend Möbelspediteur. März 1932 Eintritt in die NSDAP, 1933/34 Leiter der
Wirtschaftsberatungsstelle in Berlin, 1936 Leiter der Parteiberatungsstelle beim Beauftragten der
NSDAP für außen-politische Fragen, Joachim von Ribbentrop. Nach dessen Ernennung zum
Außenminister 1938 Leiter des Sonderreferats NSDAP im Auswärtigen Amt. 1941 Ministerialdirektor
mit der Amtsbezeichnung „Unterstaatssekretär". Wegen des Versuchs, Ribbentrop zu stürzen, am 16.
Februar 1943 entlassen und in das KZ Sachsenhausen als „privilegierter Schutzhäftling" inhaftiert.
Von der Roten Armee befreit, stirbt Luther einen Monat später in Berlin.