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Thema: Straßenreparatur in Japan und Deutschland

  1. #1
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard Straßenreparatur in Japan und Deutschland

    Ihr erinnert euch an das Foto, wo sich in einer Straße im japanischen Fukuoka ein riesiges Loch aufgetan hatte? Nun, das ganze geschah am Dienstag letzter Woche, fast 1000m² groß und 15 Meter tief gähnte die Grube mitten in einer fünfspurigen Straße.

    Nach einer Woche war alles repariert, das Loch verfüllt, neue Ampeln aufgestellt und alles neu asphaltiert worden. Man entschuldigte sich sogar für die Verspätung, hätte es nicht in die Grube hineingeregnet, wären die Arbeiten schon einen Tag früher fertig gewesen.


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    [Links nur für registrierte Nutzer] fand ich dazu diese schöne Anmerkung:


    "Imponierend, die Japaner.

    In Deutschland wäre derweil folgendes passiert:

    Zunächst würden zwei Untersuchungsausschüsse gebildet, deren Zusammensetzung durch eine Findungskommision festgelegt würde, bei der Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt zu behandeln wären. Wichtig wäre, dass auch mindestens zwei KünstlerInnen mit an Bord wären. Diese wiederum würden jeweils 4-8 Gutachten einholen.

    Dann erfolgt eine Ausschreibung mittels eines Ideenwettbewerbs.

    Drei Anwohner klagen, irgendeiner findet die Kacke von seltenen Hamstern oder Fledermäusen und bis das alles geregelt ist, sind erneut 1 1/2 Jahre vergangen. Danach folgt ein 3 Jahre andauerndes Planfeststellungsverfahren, welches mit 200 Anwohner-Klagen einhergeht. In der Zwischenzeit würde vermutlich ein vom Aussterben bedrohter Molch in dem Wasserloch wohnen, was den BUND und Greenpeace dazu bringt, eine weitere Klage einzureichen, so daß die Idee eines 13 Kilometer langen Umgehungstunnels geprüft wird. Bis die verworfen ist, ist der Molch ausgestorben. Anschließend bildet sich eine Bürgerinitiative "Rettet unser Erdloch", da dieses für einige mittlerweile zum stilprägenden Kulturgut geworden ist.

    Ein Gesetz schreibt vor, dass bei öffentlichen Bauprojekten unbedingt und nicht verhandelbar (also "alternativlos") ein Mindestprozentsatz der gesamten Projektsumme für Kunst am Bau aufgewendet werden muss.
    Somit müsste noch ein regionaler oder überregionaler Künstler mittels einer Ausschreibung des Aussschreibungsausschusses beauftragt werden, aus mindestens laufenden 35 Metern angerosteter Stahlrohre eine Skulptur zu schaffen, die den dramatischen Verlauf des abgesackten Erdlochs symbolisiert.

    Nach 20 Jahren wird gebaut, angesetzt sind 10 Jahre und 17 Milliarden Euro. Überreste einer spätrömischen Latrine werden entdeckt. Drei Jahre Moratorium wegen archäologischer Ausgrabungen sind die Folge.

    Der Bau zieht sich auf 20 Jahre, die Kosten belaufen sich auf 37 Milliarden Euro, bis der örtliche Oberbürgermeister in einer feierlichen Zeremonie, begleitet von einem Harfen-Ensemble syrischer Flüchtlinge- von denen einer einen Geldbeutel findet und der Polizei übergibt- zur Wiedereröffnung der Kreuzung das Band mit Hilfe einer übergroßen Schere durchtrennt.

    Deutschland 2016. Kannste nicht erfinden. Musste live erleben."
    Geändert von Gärtner (18.11.2016 um 14:26 Uhr)
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  2. #2
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    Standard AW: Straßenreparatur in Japan und Deutschland

    Ein ganz wichtiger Aspekt wurde noch gar nicht erwähnt:

    Ein Gesetz schreibt vor, dass bei öffentlichen Bauprojekten unbedingt und nicht verhandelbar (also "alternativlos") ein Mindestprozentsatz der gesamten Projektsumme für Kunst am Bau aufgewendet werden muss.

    Somit müsste noch ein regionaler oder überregionaler Künstler mittels einer Ausschreibung des Aussschreibungsausschusses beauftragt werden, aus mindestens laufenden 35 Metern angerosteter Stahlrohre eine Skulptur zu schaffen, die den dramatischen Verlauf des abgesackten Erdlochs symbolisiert.

    Tu felix Japan....

  3. #3
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Straßenreparatur in Japan und Deutschland

    Ich muß da als Kölner immer an den Archiveinsturz 2009 denken. Das ist demnächst verjährt, dann werden die Verantwortlichen für das Desaster inkl. zweier Toter nie ermittelt werden.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Schwabenpower
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    Standard AW: Straßenreparatur in Japan und Deutschland

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Ihr erinnert euch an das Foto, wo sich in einer Straße im japanischen Fukuoka ein riesiges Loch aufgetan hatte? Nun, das ganze geschah am Dienstag letzter Woche, fast 1000m² groß und 15 Meter tief gähnte die Grube mitten in einer fünfspurigen Straße.

    Nach einer Woche war alles repariert, das Loch verfüllt, neue Ampeln aufgestellt und alles neu asphaltiert worden. Man entschuldigte sich sogar für die Verspätung, hätte es nicht in die Grube hineingeregnet, wären die Arbeiten schon einen Tag früher fertig gewesen.


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    "Imponierend, die Japaner.

    In Deutschland wäre derweil folgendes passiert:

    Zunächst würden zwei Untersuchungsausschüsse gebildet, deren Zusammensetzung durch eine Findungskommision festgelegt würde, bei der Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt zu behandeln wären. Wichtig wäre, dass auch mindestens zwei KünstlerInnen mit an Bord wären. Diese wiederum würden jeweils 4-8 Gutachten einholen.

    Dann erfolgt eine Ausschreibung mittels eines Ideenwettbewerbs.

    Drei Anwohner klagen, irgendeiner findet die Kacke von seltenen Hamstern oder Fledermäusen und bis das alles geregelt ist, sind erneut 1 1/2 Jahre vergangen. Danach folgt ein 3 Jahre andauerndes Planfeststellungsverfahren, welches mit 200 Anwohner-Klagen einhergeht. In der Zwischenzeit würde vermutlich ein vom Aussterben bedrohter Molch in dem Wasserloch wohnen, was den BUND und Greenpeace dazu bringt, eine weitere Klage einzureichen, so daß die Idee eines 13 Kilometer langen Umgehungstunnels geprüft wird. Bis die verworfen ist, ist der Molch ausgestorben. Anschließend bildet sich eine Bürgerinitiative "Rettet unser Erdloch", da dieses für einige mittlerweile zum stilprägenden Kulturgut geworden ist.

    Nach 20 Jahren wird gebaut, angesetzt sind 10 Jahre und 17 Milliarden Euro. Überreste einer spätrömischen Latrine werden entdeckt. Drei Jahre Moratorium wegen archäologischer Ausgrabungen sind die Folge.
    Der Bau zieht sich auf 20 Jahre, die Kosten belaufen sich auf 37 Milliarden Euro, bis der örtliche Oberbürgermeister in einer feierlichen Zeremonie, begleitet von einem Harfen-Ensemble syrischer Flüchtlinge- von denen einer einen Geldbeutel findet und der Polizei übergibt- zur Wiedereröffnung der Kreuzung das Band mit Hilfe einer übergroßen Schere durchtrennt.

    Deutschland 2016. Kannste nicht erfinden. Musste live erleben."
    Wieso wäre passiert? Das passiert täglich.

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von kiwi
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    Standard AW: Straßenreparatur in Japan und Deutschland

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Ihr erinnert euch an das Foto, wo sich in einer Straße im japanischen Fukuoka ein riesiges Loch aufgetan hatte? Nun, das ganze geschah am Dienstag letzter Woche, fast 1000m² groß und 15 Meter tief gähnte die Grube mitten in einer fünfspurigen Straße.

    Nach einer Woche war alles repariert, das Loch verfüllt, neue Ampeln aufgestellt und alles neu asphaltiert worden. Man entschuldigte sich sogar für die Verspätung, hätte es nicht in die Grube hineingeregnet, wären die Arbeiten schon einen Tag früher fertig gewesen.


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    "Imponierend, die Japaner.

    In Deutschland wäre derweil folgendes passiert:

    Zunächst würden zwei Untersuchungsausschüsse gebildet, deren Zusammensetzung durch eine Findungskommision festgelegt würde, bei der Frauen bei gleicher Eignung bevorzugt zu behandeln wären. Wichtig wäre, dass auch mindestens zwei KünstlerInnen mit an Bord wären. Diese wiederum würden jeweils 4-8 Gutachten einholen.

    Dann erfolgt eine Ausschreibung mittels eines Ideenwettbewerbs.

    Drei Anwohner klagen, irgendeiner findet die Kacke von seltenen Hamstern oder Fledermäusen und bis das alles geregelt ist, sind erneut 1 1/2 Jahre vergangen. Danach folgt ein 3 Jahre andauerndes Planfeststellungsverfahren, welches mit 200 Anwohner-Klagen einhergeht. In der Zwischenzeit würde vermutlich ein vom Aussterben bedrohter Molch in dem Wasserloch wohnen, was den BUND und Greenpeace dazu bringt, eine weitere Klage einzureichen, so daß die Idee eines 13 Kilometer langen Umgehungstunnels geprüft wird. Bis die verworfen ist, ist der Molch ausgestorben. Anschließend bildet sich eine Bürgerinitiative "Rettet unser Erdloch", da dieses für einige mittlerweile zum stilprägenden Kulturgut geworden ist.

    Nach 20 Jahren wird gebaut, angesetzt sind 10 Jahre und 17 Milliarden Euro. Überreste einer spätrömischen Latrine werden entdeckt. Drei Jahre Moratorium wegen archäologischer Ausgrabungen sind die Folge.
    Der Bau zieht sich auf 20 Jahre, die Kosten belaufen sich auf 37 Milliarden Euro, bis der örtliche Oberbürgermeister in einer feierlichen Zeremonie, begleitet von einem Harfen-Ensemble syrischer Flüchtlinge- von denen einer einen Geldbeutel findet und der Polizei übergibt- zur Wiedereröffnung der Kreuzung das Band mit Hilfe einer übergroßen Schere durchtrennt.

    Deutschland 2016. Kannste nicht erfinden. Musste live erleben."
    Das rechte Bild ist eine sehr gute Fotomontage ist nicht ernst gemeint habe heute trotz Dauerregen eine gute Laune kann ohne schlechtes Gewissen den ganzen Tag vor der Glotze oder dem Schlepptop abhängen
    Einige kennen mich - viele können mich.

  6. #6
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    Standard AW: Straßenreparatur in Japan und Deutschland

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Ein ganz wichtiger Aspekt wurde noch gar nicht erwähnt:

    Ein Gesetz schreibt vor, dass bei öffentlichen Bauprojekten unbedingt und nicht verhandelbar (also "alternativlos") ein Mindestprozentsatz der gesamten Projektsumme für Kunst am Bau aufgewendet werden muss.

    Somit müsste noch ein regionaler oder überregionaler Künstler mittels einer Ausschreibung des Aussschreibungsausschusses beauftragt werden, aus mindestens laufenden 35 Metern angerosteter Stahlrohre eine Skulptur zu schaffen, die den dramatischen Verlauf des abgesackten Erdlochs symbolisiert.

    Tu felix Japan....
    Wie konnte ich das vergessen? Ich schieb das noch in den Text ein. Schließlich sind wir Deutsche, in Sachen Bürokratie machen wir keine halben Sachen.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  7. #7
    Systemkritiker Benutzerbild von Grenzer
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    Standard AW: Straßenreparatur in Japan und Deutschland

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Wie konnte ich das vergessen? Ich schieb das noch in den Text ein. Schließlich sind wir Deutsche, in Sachen Bürokratie machen wir keine halben Sachen.
    Schließlich wurde die Extrarasse " Amtsschimmel " von deutschen Züchtern hervorgebracht...
    Auf , deutsches Volk , erwache !

  8. #8
    neurodivers Benutzerbild von tabasco
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    Standard AW: Straßenreparatur in Japan und Deutschland

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Wie konnte ich das vergessen? Ich schieb das noch in den Text ein. Schließlich sind wir Deutsche, in Sachen Bürokratie machen wir keine halben Sachen.
    Warum ist ausgerechnet der viermalige Toilettenpapier in Deutschland der Verkaufsschlager? Weil der Deutsche für jeden Scheiß drei Durchschläge braucht ...
    kol-ut-shan

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Straßenreparatur in Japan und Deutschland

    Würde Deutschland sich nicht gegen Fachkräfte aus Afrika sperren, ginge das auch hier so schnell wie in Japan.

    ---
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  10. #10
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    Standard AW: Straßenreparatur in Japan und Deutschland

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Ihr erinnert euch an das Foto, wo sich in einer Straße im japanischen Fukuoka ein riesiges Loch aufgetan hatte? Nun, das ganze geschah am Dienstag letzter Woche, fast 1000m² groß und 15 Meter tief gähnte die Grube mitten in einer fünfspurigen Straße.

    Nach einer Woche war alles repariert, das Loch verfüllt, neue Ampeln aufgestellt und alles neu asphaltiert worden. Man entschuldigte sich sogar für die Verspätung, hätte es nicht in die Grube hineingeregnet, wären die Arbeiten schon einen Tag früher fertig gewesen.


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    "Imponierend, die Japaner.

    ...
    Die Japaner lassen nach. Die Chinesen hätten da kurzerhand eine Nachtbaustelle eingerichtet.

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