"Steuern auf nächste Blase zu" ist schon unfreiwillig komisch. Marktbeobachter erwarten doch schon seit langer Zeit ein Platzen der Anleiheblase. Ich selbst vermute, sie ist gerade geplatzt, die Luft strömt raus, es haben nur noch nicht alle realisiert. Ein Gradmesser dafür könnte der Abfall des Bundfuture seit September diesen Jahres sein:
Wirs sind gerade wieder bei der 160 angekommen und der Aufwärtstrend ist jetzt nachhaltig gestört. Die Zinsen können eben doch nicht ewig fallen, zumal jetzt durch Trump in den USA die Zeichen sowieso in die andere Richtung deuten. Ich selbst besitze seit mindestens 20 Jahren keine Staatsanleihen mehr, von keinem Staat, nicht mal in Form eines Rentenfonds o.ä.
Es wird hier bald heißen: rette sich wer kann, den letzten beißen die Hunde, denn wenn die Lawine erst mal ins Rollen gekommen ist, dann fallen die aufgeblasenen Anleihen wie Steine und die Zinsen gehen in den Südländern durch die Decke.
Was soll Draghi dann noch machen? Sämtliche Anleihen aller Euroländer mit frisch gedrucktem Geld aufkaufen? Dann hätten wir den Währungscrash und die Hyperinflation. Das Spiel ist jetzt so ziemlich aus, die Luft wird immer dünner, wir steuern nicht auf eine Blase zu: die Blase existiert seit 2007, wenn nicht schon seit Abschaffung des Goldstandarts 1971 (als es mit der Staatsverschuldung losging, weil Papiergeld seine reale Wertbindung verlor), und jetzt platzt sie gerade.