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Thema: Schiffe

  1. #1
    partei- und fraktionslos Benutzerbild von O.v.Bismarck
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    Ich möchte hier einen Tread einrichten in dem über bedeutende und bekannte Schiffe gepostet und informiert wird.

    Alles ist erlaubt. Kriegs-, Handles-, Urlaubs-, Transportschiffe usw.



    Hier gleich das erste: Das wohl berühmteste Schiff der Welt: Die RMS TITANIC.

    O.v.B.
    Ich bin dankbar für schärfste Kritik, wenn sie nur sachlich bleibt.

    Otto von Bismarck (1815-98), preuß.-dt. Staatsmann, Gründer d. Dt. Reiches u. 1871-90 dessen erster Kanzler

  2. #2
    partei- und fraktionslos Benutzerbild von O.v.Bismarck
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    >>Unter den vielen großen Schnelldampfern, die für die nordatlantische Verbindung zwischen der neuen und der alten Welt gebaut wurden, hielt sich bis heute der Name Titanic in besonders tragischer Weise in Erinnerung.

    1912

    Als sie Anfang 1912 bei der Werft Harland & Wolff in Belfast fertiggestellt wurde, war sie mit ihren 46.000 BRT, 269 m Länge und 22 Knoten Geschwindigkeit der größte, je von Menschenhand gefertigte bewegliche Gegenstand. Nie zuvor hatte es ein Schiff gegeben, dessen Luxusausstattungen sich mit der Titanic hatten messen lassen. Für die technisch orientierte Fachfeld war jedoch die Tatsache wichtiger, daß sie mit ihren 15 Querschotten und den 17 wasserdichten Abteilungen als unsinkbar galt, obwohl weder die Reederei noch die Schiffswerft dies je behaupteten. Weit weniger Beachtung wurde allerdings dem Umstand geschenkt, daß sie nur etwa für ein Drittel aller Passagiere und Besatzungsmitglieder Rettungsboote an Bord hatte. Dieses Dilemma wurde durch die damals vorherrschenden Vorschriften der staatlichen Überwachungsbehörde ausgelöst, bei der ein Schiff von der Größe der Titanic nur Platz in den Rettungsbooten für ca. 1200 Menschen haben mußte.

    Am 10. April 1912 lief die Titanic mit 1316 hauptsächlich englischen und amerikanischen Passagieren und einer 891 Mann starken Besatzung, also mit insgesamt 2207 Menschen, zur Jungfernreise nach New York aus. Unter ihren Passagieren befanden sich der leitende Ingenieur von Harland & Wolff, Thomas Andrews, sowie Konstrukteure und Schiffbauingenieure, die an einer thriumphalen Überfahrt interessiert waren. Die Ankunft in New York war für den 17. April vorgesehen, und in den ersten drei Tagen ging die Reise so schnell voran, daß sich die Titanic am Sonntag, dem 14. April, 300 Meilen südöstlich Neufundlands befand. Ruhig und klar brach die Dämmerung herein. Zwar gingen im Funkraum zahllose Funksprüche ein, die auf ein großes Eisfeld genau auf der Reiselinie der Titanic hindeutete, jedoch war der völlig überlastete Funker damit beschäftigt, private Mitteilungen der Passagiere an die in Reichweite gekommene Funkstation Cape Race zu versenden. Zur damaligen Zeit war der Marconiraum (Funkraum) nicht unmittelbar der Schiffsleitung unterstellt, sondern eher ein auf privater Basis arbeitender Passagierservice. Als gegen Einbruch der Dunkelheit die Temperatur um 5 Grad fiel, fühlte sich Kapitän Smith nicht beunruhigt oder veranlaßt, die Geschwindigkeit des Schiffes zu reduzieren, obwohl ein plötzlicher Temperatursturz auf Eis in der Nähe hinwies. Unvermindert dampfte das Schiff mit 22 Knoten westwärts.

    Die meisten Passagiere hatten sich bereits in ihre Kabinen zurückgezogen, als um 23:40 Uhr das Unglück seinen Lauf nahm. Viel zu spät meldete der Ausguck im Mast "Eisberg Steuerbord voraus". Auch der auf der Brücke zu der Zeit kommandierende 1. Offizier Murdoch bemerkte den glänzenden weißen Schatten in der Dunkelheit erst, als das sofort hart Steuerbord gelegte Ruder und die gleichzeitig voll rückwärts arbeitende Maschine keine Wirkung mehr zeigten. Als das Schiff sich zu drehen begann, kratzte der Eisberg an der Steuerbordseite entlang und hinterließ ein ungefähr 75 Meter langes Leck, bestehend aus Rissen und Beulen, aus dem der eiskalte Nordatlantik in das Schiff strömte. Sofort wurden von der Brücke aus alle wasserdichten Schotten geschlossen. Man mußte jedoch feststellen, daß nicht nur zwei, sondern sechs Abteilungen leck geschlagen waren. Das Schiff hätte bei zwei vollgelaufenen Abteilungen noch weiterfahren können. Selbst bei vier, vielleicht auch noch fünf Abteilungen, hätte sie sich halten können. Bei jedoch sechs vollgelaufenen Abteilungen würde sich der Bug aufgrund des Wassers senken und ein Überlaufen der Abteilungen zur Folge haben. Kurz, die Titanic konnte nicht gehalten werden - sie würde sinken. Immer tiefer tauchte das Vorschiff ein, bis schließlich das eingedrungene Wasser über die Schotten hinweg die hinter gelegenen Abteilungen überflutete.

    Kurz nach Mitternacht erhielt der Funker die Anweisung, Notrufe auszusenden. Außerdem gab Smith die Anweisung, Notraketen abzufeuern und die Rettungsboote klar zu machen. Ungefähr eine halbe Stunde später waren die ersten Rettungsboote mit Frauen und Kindern besetzt. Da voher noch nie Rettungsübungen gemacht worden waren, spielte sich die ganze Prozedur recht langsam ab. Zudem hatten viele Besatzungsmitglieder kein so rechtes Zutrauen zu den Booten, so daß sie teilweise nur zur Hälfte besetzt wurden. Das am nächsten gelegene Schiff war die Californian, die jedoch ihre Funkanlage kurz nach 23.30 Uhr abgeschaltet hatte und deren Besatzung die Leuchtraketen der Titanic irrtümlich für "Begrüßungsraketen" hielt. Diese Fehleinschätzung brachte Kapitän Lord später viele Vorwürfe ein. Noch bestand jedoch Hoffnung. Die Carpathia unter dem Kommando von Kapitän Rostron antwortete unter anderen vielen Schiffen. Die Euphorie wich jedoch langsam der Tatsache, daß die Carpathia zu weit von dem verwundeten Riesen entfernt war. Selbst bei ihrer vollen Geschwindigkeit würde sie für die 58 Meilen große Distanz zwischen den Schiffen ungefähr vier Stunden brauchen, wobei die Titanic bereits lange im eiskalten Wasser versunken wäre, dessen Temperatur von 2 Grad unter Null keinem eine Überlebenschance ließ. Das Besetzen der Rettungsboote gestaltete sich weiterhin als großes Problem: Viele der Passagiere wollten einfach nicht wahrhaben, daß dieses große Schiff einfach versinken könnte. So wurde es beinahe 2.00 Uhr früh, bis das letzte Rettungsboot von der Titanic freikam.


    Eine Augenzeugin berichtete später, als sie beobachtete, wie das Vorschiff und die Brücke sehr schnell unter Wasser verschwanden. Danach kippte die Titanic nach vorne über und brach auseinander. Das vom Vorschiff nun erleichterte Heck ragte noch eine Minute wie ein gigantischer Schatten aus dem Meer und verschwand dann ebenfalls - begleitet von den Hunderten von Menschen, die im eisigen Wasser um ihr Leben kämpften.

    Eine Stunde später sichteten die Überlebenden die heraneilende Carpathia, deren Kapitän Rostron unerschütterlich durch die großen Eisfelder fuhr und dem Dampfer eine nie zuvor erreichte Geschwindigkeit von 17 Knoten verliehen hatte, obwohl das Schiff nur für 14 Knoten ausgelegt war. Er nahm die 713 Überlebenden des größten Schiffsunglückes in Friedenszeiten auf.

    1985

    Der amerikanische Tiefseeforscher Robert D. Ballard fand das Wrack der Titanic am 1. September 1985. Der vordere Teil des Schiffes hatte sich gut 18 Meter in den Schlammboden gegraben, bis er zum Stillstand kam. Das ca. 600 Meter entfernte Heck wurde durch Implosionen und den Aufprall auf dem Meeresboden fast völlig zerstört.<<
    Ich bin dankbar für schärfste Kritik, wenn sie nur sachlich bleibt.

    Otto von Bismarck (1815-98), preuß.-dt. Staatsmann, Gründer d. Dt. Reiches u. 1871-90 dessen erster Kanzler

  3. #3
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    Bismarck



    Am 1. Juli 1936 war bei der Hamburger Werft Blohm & Voß die Geburtsstunde der Bismarck. Knapp drei Jahre später, im Februar 1939, wurde das Schiff vom Stapel gelassen. Nach noch einmal zwei Jahren Ausrüstungszeit war sie dann Anfang Mai fertig für ihren ersten Einsatz. Der dramatische Verlauf dieser Aktion, "Rheinübung" genannt, sollte ihr einen Platz in der Geschichte sichern.

    Die Bismarck war damals nach den neuesten Erkenntnissen in der Schiffskonstruktion, der Waffen- und Feuerleittechnik (Raumbildentfernungsmessung) entworfen worden. Ihr 251 m langer doppelwandiger Rumpf wurde mit besonders gehärtetem Wotan-Stahl gepanzert. Ein Torpedotreffer konnte zwar die Außenhülle durchschlagen, die jedoch im Inneren liegenden Torpedoschutzwände verhinderten eine Zerstörung der lebenwichtigen Anlagen der Zitadelle. Dies erklärt auch die enorme Breite von 36 m bei diesem Schlachtschiff. Die moderne Feuerleittechnik ermöglichte es den Geschützbedienungen, mit zuvor nie dagewesener Genaugikeit die Granaten ins Ziel zu lenken. Mit einer Geschwindigkeit von nahezu 31 Knoten war sie damals das mächtigste Schlachtschiff, das bis dato gebaut worden war.


    Operation "Rheinübung" - 19. Mai 1941

    Am 19. Mai 1941 begann das Unternehmen "Rheinübung". Der Zweck dieser Aktion war es, die britischen Handelsverbindungswege im Nordatlantik nachhaltig zu stören und so Großbritanniens Lebensadern zu kappen. Im Frühjahr 1941 war mit den Schlachtschiffen Scharnhorst und Gneisenau ein ähnlicher Versuch sehr erfolgreich durchgeführt worden. Da das Schlachtschiff Bismarck jedem britischen Großkampfschiff überlegen war, konnte man sehr zuversichtlich sein, die Erfolgsbilanz der vorigen Einsätze noch zu übertreffen. Dieser Annahme der Marineleitung stand natürlich entgegen, daß die britischen Seestreitkräfte der deutschen an Anzahl weit überlegen waren und daß ein einzelnes Schiff gegen die geballte britische Seemacht nichts auszusetzen hatte. So lief das Schlachtschiff zusammen mit dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen, dessen Hauptbewaffnung acht 20,3 cm Geschütze in vier Zwillingstümen waren, aus. Der britischen Admiralität war das Auslaufen der beiden Schifffe von ihren Agenten natürlich sofort mitgeteilt worden. So veranlaßte Admiral Tovey, der Befehlshaber der britischen "Homefleet", umgehend, daß der Schlachtkreuzer Hood und das gerade in Dienst gestellte Schlachtschiff Prince of Wales auf Abfangkurs gehen und die vor dem grönländischen Packeis patroullierenden Schweren Kreuzer Suffolk und Norfolk im Kampf gegen den deutschen Verband unterstützen sollten. Der Schlachtkreuzer Hood war zwar damals schon 20 Jahre alt, galt aber wegen seiner Bewaffnung (acht 38,1 cm Geschütze) und der hohen Geschwindigkeit (32 Knoten) als das mächtigste Schiff in der britischen Flotte. Leider war die Horizentalpanzerung des Schiffes ungenügend. Die Prince of Wales war das neueste Schlachtschiff, welches jedoch der Bismarck in Punkto Bewaffnung und Panzerung unterlegen war.


    Am frühen Morgen des 24. Mai 1941 trafen die beiden Flottenverbände aufeinander. Die Deutschen nahmen den Kampf mit einer vernichtenden Genaugikeit auf. Innerhalb von fünf Minuten wurde die Hood von einer Salve der Bismarck getroffen, die bis in die Munitionskammer durchschlug, wobei der Schlachtkreuzer in die Luft flog und bis auf drei Mann niemand dem Inferno entkam. Bei der Pince of Wales setzen Treffer und Unzulänglichkeiten in Ihren Geschützentürmen die Feuerkraft auf die Hälfte herab und zwangen Captain Leach, den Kampf abzubrechen und abzulaufen. Die Bismarck hatte drei, an sich harmlose, Treffer erhalten. Einer jedoch lag knapp oberhalb der Wasserlinie im Bugbereich, wo eine Granate das nur leicht gepanzerte Vorschiff durchschlug. Dieser Treffer verursachte einen Schaden in der Ölversorgung und zwang Admiral Lütjens, direkten Kurs auf St. Nazaire zu nehmen, um den Schaden zu beheben. Die Prinz Eugen hatte das Gefecht völlig unbeschädigt überstanden. Daher entschied sich der Befehlshaber, die Prinz Eugen zum Kreuzerkrieg auf eigene Faust zu entlassen. In der folgenden Nacht griffen Flugzeuge des Flugzeugträger Victorious die Bismarck an und konnten einen Treffer erzielen. Dieser Torpedo traf jedoch nur den Gürtelpanzer knapp unter der Wasserlinie und hatte keinen Schaden verursacht. Am 26. Mai griffen abermals Flugzeuge des Träger Ark Royal an und konnten zwei Treffer erzielen. Der erste Treffer schlug mitschiffs ein und verursachte ein Leck in der Außenhaut. Die innenliegenden Torpedoschutzräume verhinderten, daß größerer Schaden entstand. Der zweite Treffer war jedoch, im Gegensatz zum ersten, von fataler Wirkung. Er traf das Schiff in der Nähe der Ruder und blockierte diese. Die drei Schrauben waren unbeschädigt geblieben, doch konnte das Schiff nicht mehr gesteuert werden, weil die Ruder in harter Schräglage blockiert waren. Nachdem der Versuch , das Schiff doch noch manöverierfähig zu machen, scheiterte, gab man am Abend die Vorräte frei, weil eine Versenkung der Bismarck nicht mehr abzuwenden war. Die ganze Nacht versuchten die Zerstörer des Captain Vian die Bismarck mit Torpedos zu versenken. Sie scheiterten jedoch an dem hohen Seegang und dem sehr genauen Abwehrfeuer des Schlachtschiffes. Am Morgen des 27. Mai 1941 kam es dann zum Endkampf des Bismarck gegen eine überlegende englische Streitmacht mit den Schlachtschiffen Rodney, und King George V., den schweren Kreuzern Dorotshire und Norfolk. Das mit 5 Knoten langsam nordostfahrende deutsche Schlachtschiff erwiderte das Feuer noch 45 Minuten lang. Nach dem Ausfall aller Geschütze wurde dem leitenden Ingenieur der Befehl erteilt, das Schiff zu versenken. Es gab nur 115 Überlebende. Die Versenkung der Bismarck markierte auch das Ende des Schlachtschiffzeitalters. Der Flugzeugträger hatte die Rolle des Schlachtschiffes übernommen.


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    Technische Daten:

    Bewaffnung:

    acht 38 cm Geschütze in vier Zwillingstürmen, Reichweite: 36 km

    zwölf 15 cm Geschütze in sechs Zwillingstürmen, Reichweite: 23 km

    Schiffkörper:

    Länge: 251 m - Breite: 36 m

    Gewicht: ca. 52.000 Tonnen bei voller Ausrüstung


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    Wiederentdeckung 1989:

    Der amerikanische Tiefseeforscher Robert D. Ballard, bekannt durch die Entdeckung und Erforschung des 1912 gesunkenen Ozeanliners Titanic, entdeckte das Wrack der Bismarck im Juni 1989 in 4.800 m Tiefe. Weitere in den 90er Jahren durchgeführte Tauchinspektionen mit den Mir-Booten der russischen Tiefseeforschung brachten mehr Details ans Tageslicht. Im Frühjahr 2002 machte der Filmemacher James Cameron, u. a. bekannt geworden durch die Spielfilme „T2“ und „Titanic“, eine Tauchfahrt zur Bismarck. Er bestätigte die Annahme Ballards und der Überlebenden, daß das Schiff selbst versenkt wurde. Das Schiff ist zwar durch zahllose Torpedo- und Granattreffer schwer beschädigt, ein Stück vom Heck wurde anscheinend beim Aufprall auf dem Meeresgrund abgetrennt, jedoch ist der Rumpf erstaunlich gut erhalten und gibt gute Rückschlüsse auf die letzten Stunden auf dem Schlachtriesen. <<


    O.v.B.
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    Otto von Bismarck (1815-98), preuß.-dt. Staatsmann, Gründer d. Dt. Reiches u. 1871-90 dessen erster Kanzler

  4. #4
    Großadmiral
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    Die "Admiral Graf Spee" verläßt am 21. August 1939 Wilhelshaven mit dem Ziel Südatlantik. Am 26. September erhält sie den Befehl, zu einem "energischen Stoß" gegen feindliche Handelschiffe anzutreten, wobei sich der Handelskrieg gegen den britischen Nachschub aus Übersee richtet. Als Versorger steht das Troßschiff "Altmark" bereit. Am 30.09.1939 versenkt die "Graf Spee" südöstlich von Pernambuco ihr erstes Opfer - den englischen Frachter "Clement" (5051 BRT). In den folgenden zwei Monaten folgen ihm noch acht weitere Schiffe mit einer Gesamttonnage von 45038 BRT (siehe Tabelle 1). Die Versenkung der "Clement" löst eine Suche nach der "Graf Spee" durch die Royal Navy aus, die zu diesem Zweck mehrere Aufklärungsgruppen in den Südatlantik entsendet. Auf dem Frachter "Newton Beach" fallen Kapitän zur See Langsdorff wichtige nachrichtendienstliche Unterlagen über die britische Schiffsrouten in diesen Gewässern in die Hände, die das weitere Vorgehen der "Graf Spee" erleichtern. Langsdorff arbeitet in der Folgezeit mit vielen Tricks um die Identität seines Schiffes zu verbergen: u.a. läßt er

    -den Namen am Heck in "Admiral Scheer" ändern
    -eine Geschützturmattrappe über dem vorderen 28cm Geschützturm anbringen, um einem britischen Kreuzertyp zu gleichen
    -von den gekaperten Dampfern falsche Funksprüche absetzen, daß sie von einem deutschen U-Boot angegriffen worden seien
    -falsche Flaggen hissen, die erst kurz vor Feuereröffnung eingeholt und gegen die Reichskriegsflagge ausgetauscht werden
    -die "Graf Spee" mit einem Tarnanstrich versehen (falsche Bugwelle)

    Aus den in Notrufen der alliierten Schiffe genannten Positionen errechnet der britische Commodore Henry Harwood auf den Falkland-Inseln die Durchschnittsgeschwindigkeit und den Kurs des deutschen Kriegsschiffes, über dessen Identität man sich immer noch nicht hundertprozentig im Klaren ist. Seine Schiffe "Exeter", "Achilles" und "Ajax" stehen zu diesem Zeitpunkt in unmittelbarer Nähe der südamerikanischen Küste. Nachdem er errechnet hat, daß die feindliche Einheit am frühen Morgen des 13. Dezember den Seeraum vor der Mündung des Rio de la Plata erreichen wird, befiehlt Harwood seinen Schiffen, Kurs auf dieses Gebiet zu nehmen.
    Das Gefecht an der La Plata - Mündung
    Am 13.12.1939 entdeckt der Ausguck der "Graf Spee" um 5.52 Uhr backbord voraus in ca. 17 Seemeilen Entfernung zunächst zwei, dann drei Masten. Langsdorff vermutet einen allierten Konvoi und läßt sein Schiff mit gleichbleibender Geschwindigkeit und Südostkurs auf den Gegner zulaufen. Um 6.08 Uhr meldet der Auguck auf der Ajax eine Rauchwolke im Nordwesten. Beim Näherkommen merkt Langsdorff, daß es sich um ein britisches Kreuzergeschwader handelt und läßt daher, in der Überzeugung, daß ihm die radargeleitete Bewaffnung seines Schiffes den entscheidenden Vorteil bietet, um 6.17 Uhr aus einer Entfernung von elf Seemeilen das Feuer eröffnen - jedoch nicht auf eines der britischen Schiffe konzentrieren. Anstatt den Gegner so lange wie möglich aus einer sicheren Entfernung unter Beschuß zu nehmen (die 28 cm Geschütze der "Spee" haben eine um 7300 Meter größere Reichweite, als die Geschütze der englischen Kreuzer), gibt sie ihren Hauptvorteil auf und nähert sich dem Feind. Commodore Harwood läßt seine Schiffe aus drei verschiedenen Richtungen auf das Panzerschiff anlaufen und versucht so seine Feuerkraft zu splitten. Doch Langsdorff konzentriert nun sein Feuer ausschließlich auf die "Exeter", so daß schon bald ein Hagel von 28 cm Geschossen einen Turm außer Gefecht setzt und fast die gesamte Brückenbesatzung durch Granatsplitter getötet wird. Bald darauf fällt auch der zweite Geschützturm der "Exeter" aus, ihr Vorschiff hat 650 Tonnen Wasser genommen und liegt fast drei Meter tiefer in der See und ein Brand breitet sich schnell aus - Harwood läßt sie sich einnebeln und das Gefecht abbrechen. "Ajax" und "Achilles" zwingen die "Graf Spee" ihr Feuer von der "Exeter" abzuziehen und auf sich zu verlegen. Nach etwa 90 Minuten ist das Gefecht, in dem erstmals in der Geschichte Radarmessung angewendet wurde, beendet und obwohl die "Graf Spee" rund 20 Treffer erhalten hat und 36 Mann der Besatzung gefallen sind, ist die Kampfkraft des Schiffes nicht beeinträchtigt - wohl aber die Fähigkeit schweres Wetter zu überstehen (Granaten haben Löcher in die Bordwand gerissen)!
    Noch schwerwiegender ist allerdings die Tatsache, daß eine Verpflegung der Mannschaft auf See nicht mehr möglich ist, da eine Granate die Küche und die Bäckerei zerstört hat. Die Schäden können nicht mit Bordmitteln behoben werden und so entschließt sich Kapitän Langsdorff den nächsten neutralen Hafen anzulaufen - und das ist Montevideo (Uruguay). Gegen Mitternacht läuft die "Admiral Graf Spee" in den Hafen von Montevideo ein. Deutsche Spezialisten schätzen die nötige Dauer für die Reparaturen auf mindestens zwei Wochen, doch die uruguayische Regierung gewährt dem deutschen Panzerschiff nur 72 Stunden, beginnend mit der Zeit des Einlaufens. "Die Engländer haben nun die Absicht, die "Graf Spee" so lange in Montevideo festzuhalten, bis der Flugzeugträger "Ark Royal" und das Schlachtschiff "Renown" von Norden her eingetroffen sind. Geschickt verbreitete Berichte von Radio BBC (London) über starke englische Kräfte vor der Mündung des La Plata lassen Langsdorff vermuten, ..." [Lit06] daß die erwähnten feindlichen Einheiten bereits vor dem Hafen auf ihn warten. In Wirklichkeit befinden sich die "Ark Royal" und die "Renown" zu dieser Zeit noch über 1000 Seemeilen von Montevideo entfernt. Das Panzerschiff selbst hat für seine schwere Artillerie nur noch Munition für ein Gefecht von 80 Minuten.
    Langsdorff übermittelt der Seekriegsleitung seine Situation und fragt, ob er eine Selbstversenkung erwägen dürfe. Als dies Berlin bejaht, läuft die "Spee" am Sonntag, den 17. Dezember 1939 um 17.30 Uhr, mit langsamer Fahrt den La Plata hinab. Nachdem die an Bord verbliebene Besatzung das Schiff verlassen hat, erschüttert eine gewaltige Explosion Montevideo. Mit der Restmunition war die "Admiral Graf Spee" im seichten Wasser selbstversenkt worden. Drei Tage später findet man Kapitän zur See Langsdorff tot in seinem Zimmer des Marine-Arsenals in Buenos Aires. Er hat sich in voller Uniform, auf der Reichskriegsflagge ausgestreckt, erschossen.

  5. #5
    Großadmiral
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    Die Geschichte des Schlachtschiffes "Tirpitz"

    Das Schlachtschiff "G" wurde am 24.10.1936 auf der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven auf Kiel gelegt und stand am 01.04.1939 zum Stapellauf bereit. Das Schiff wurde von der Tochter des Großadmirals von Tirpitz, Frau von Hassel, auf den Namen "Tirpitz" getauft. Trotz des Kriegsausbruches wurde fieberhaft an der "Tirpitz" weitergearbeitet, um eine Teilnahme an der Operation "Rheinübung" zu ermöglichen (zusammen mit dem Schwesterschiff "Bismarck"). Die "Tirpitz" stellte zwar am 25.02.1941 in Dienst, zum operativen Einsatz im Rahmen der "Rheinübung" kam es aber nicht mehr, da sie sich zu diesem Zeitpunkt (Mai 1941) noch im Ausbildungsverhältnis befand. Erstmals zum Einsatz kam das Schlachtschiff im September 1941, als es in die kurzfristig gebildete "Baltenflotte" eingegliedert (Aufgabe: Verhinderung eines möglichen sowjetischen Ausbruchs aus der Ostsee), jedoch schon nach wenigen Tagen wieder ins Ausbildungsverhältnis entlassen wurde. Als die "Tirpitz" endlich einsatzbereit war (um die Jahreswende 1941/42), hatte sich die strategische Lage Deutschlands erheblich verändert/-schlechtert. Die Luftüberlegenheit war verloren gegangen und somit waren die französischen Atlantikhäfen fast nutzlos geworden, was auch die Rückverlegung der "Scharnhorst", "Gneisenau" und "Prinz Eugen" im Februar 1942 verdeutlichte (Operation "Ceberus"). Somit war für die "Tirpitz" die Grundlage für Operationen im Atlantik nicht mehr gegeben und folglich blieben diese dann auch aus. Da Hitler eine alliierte Landung in Norwegen fürchtete, gab er den Befehl, eine Kampfgruppe zu bilden, die als entsprechende Sicherung nach Norwegen verlegen sollte. Am 14.01.1942 begann die Unternehmung "Polarnacht": die "Tirpitz" verlegte mit vier Zerstörern in den Faettenfjord in der Nähe von Trondheim (dort ein am 17.01.). Schon am 29.12.1941 hatte Großadmiral Raeder die Aufgabe der "Tirpitz" folgendermaßen umrissen: "Das Schlachtschiff soll die deutsche Position in Norwegen stärken und den arktischen Raum vor der Flankenbedrohung durch feindliche Operationen gegen die nördliche norwegische Küste schützen." [Lit41]

    Die "Tirpitz" wurde das Flaggschiff der Norwegen - Kampfgruppe unter Vizeadmiral Ciliax (ab Juni 1942 unter Vizeadmiral Kummetz). Am 06.03.1942 lief die "Tirpitz" zusammen mit vier Zerstörern aus, um den feindlichen Geleitzug PQ12 abzufangen. Nachdem das deutsche Schlachtschiff den Konvoi zweimal knapp verfehlte, machte es sich auf den Rückmarsch in den Faettenfjord. Am 09.03.1942 wurde die "Tirpitz" von britischen Luftaufklärern gesichtet, die ihrerseits von zwei, von der "Tirpitz" gestarteten Arados, angegriffen wurden (allerdings ohne Erfolg). Den von der "Victorious" gestarteten Albacore - Maschinen gelang es aber nicht, das mit Höchstfahrt ablaufende, ständig Haken schlagende deutsche Schlachtschiff mit ihren Torpedos zu treffen (von den 22 angreifenden Maschinen wurden 7 (?) abgeschossen). Kurz vor dem Erreichen des Westfjordes, wurde die "Tirpitz" noch von einem britischen U-Boot mit drei Torpedos angegriffen, konnte aber auch diesen ausweichen. Am 13.03. erreichte sie wieder ihren Liegeplatz im Faettenfjord.

    In der Folgezeit behinderte die herrschende Ölknappheit den Einsatz der Kampfgruppe ganz erheblich, so daß nur noch in ganz besonderen Fällen der Liegeplatz verlassen wurde. Trotz dieser Tatsache blieb die "Tirpitz" eine nicht zu kalkulierende Gefahr für die Geleitzüge nach Murmansk, die durch schwere Einheiten der Home Fleet gesichert werden mußten. Daher setzten die Engländer alles daran die ""Tirpitz" zu vernichten. Zu diesem Zweck setzten sie massiv die Luftwaffe (u.a. warfen sie Wasserbomben auf den Berghang, an dem die "Tirpitz" lag und hofften, daß diese den Hang herabrollen und dann im Wasser unter der "Tirpitz" explodieren würden!!! [klappte nicht]) und Kleinkampfverbände ein.

    Im Juni 1942 wurde mit einem alliierten Großgeleit nach Archangelsk gerechnet und deshalb sammelten sich am 05.07.1942 im Altafjord die "Tirpitz", die "Admiral Scheer", die "Admiral Hipper" und sieben Zerstörer zum Auslaufen zur Operation "Rösselsprung". Als den Briten bekannt wurde, daß die "Tirpitz" ausgelaufen war, ließen sie den Geleitzug auflösen und gaben ihn so den Angriffen der deutschen Luftwaffe preis, die ohne starke Abwehr ihrer Angriffe von den 34 ausgelaufenen Handelsschiffen 21 versenken konnten. Nach dem Abbruch der Operation lief die "Tirpitz" zunächst in die Bogenbucht bei Narvik ein (08.07.), verlegte aber am 23.10.1942 in den Trondheimfjord, um Wartungsarbeiten durchzuführen. Da die "Tirpitz" vom Außerdienststellungsbefehl Hitlers unberührt blieb, marschierte sie im März 1943 zurück in die Bogenbucht und von dort am 22.03. zusammen mit der "Scharnhorst", der "Lützow" (ex Deutschland) und sechs Zerstörern in den Altafjord. Am 06.09.1943 lief die "Tirpitz" gemeinsam mit der "Scharnhorst" und neun Zerstörern zur Beschießung Spitzbergens aus. Die "Lützow" (ex Deutschland) blieb im Altafjord im Netzkasten der "Tirpitz" liegen, um dem Gegner vorzutäuschen, daß das Schlachtschiff nach wie vor dort läge. Insgesamt war die Unternehmung ein voller Erfolg und alle wichtigen Einrichtungen auf Spitzbergen wurden zerstört (08.09.). Einen weiteren Versuch die "Tirpitz" zu vernichten unternahmen die Briten am 22.09., als sie sie mit Kleinst - U-Booten angriffen, denen es gelang, in den Netzkasten des Schlachtschiffes einzudringen und vier Grundminen zu je 2 t unter seinem Rumpf zu zünden. Die Explosionen richteten gewaltigen Schaden an (eine Turbine sprang aus dem Lager, Turm "Cäsar" war nicht mehr bereit, ein E - Raum lief voll Wasser, Schrauben und Ruder waren beschädigt, ...), doch gelang es mit 1000 zusätzlich herangeführten Werftarbeitern, die "Tirpitz" bis März 1944 wieder flott zu machen. Die Probefahrten zeigten, daß sie unbedenklich wieder 27 kn laufen konnte. Nachdem die Britische Admiralität von der Wiederherstellung der "Tirpitz" erfahren hatte, ließ sie sofort Trägerflugzeuge angreifen. Dieser Angriff vom 03.04.1944 forderte auf dem Schlachtschiff 132 Tote und 270 Verwundete. Die Reparaturen dauerten bis in den Juni, dann konnte die "Tirpitz" wieder erste Übungsfahrten im Altafjord durchführen. In dieser Phase des Krieges trat dann wieder der Mangel an Heizöl zu tage, so daß die "Tirpitz" nicht in der Lage war, ständig und überraschend ihren Liegeplatz zu wechseln. In der Folgezeit gab es weitere Bombenangriffe, die jedoch dem Kampfwert des Schiffes nicht mindern konnten, wohl aber (teils schwere) Personenschäden verursachten.

    Am 15.09.1944 erfolgte erstmals ein Angriff viermotoriger Lancasterbomber mit 5,45 t - Bomben (siehe linkes Foto), von denen eine unmittelbar neben dem Schiff detonierte, was zur Seeunfähigkeit der "Tirpitz" führte. Eine Reparatur wäre nur in einem deutschen Dock möglich gewesen, aber einer solchen Rückverlegung stimmte die Führung nicht zu. Ende September verlegte die "Tirpitz" mit vorsichtiger Fahrt in die Gewässer um Tromsö und ankerte nahe der Insel Haaköy. Ein Teil der Besatzung wurde dort von Bord genommen. Der folgende Angriff am 22.10.1944 konnte noch abgewehrt werden, aber der nächste am 12.11. sollte der letzte werden. Die "Tirpitz" wurde durch mehrere Nah- und Volltreffer von 5,45 t - Bomben von unten aufgerissen und kenterte gegen 10 Uhr. 888 Mann konnten sich retten, während 971 den Tod fanden. Mit der Versenkung der "Tirpitz" wurde das letzte und größte Schlachtschiff der deutschen Marinegeschichte vernichtet.

  6. #6
    Großadmiral
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    Die Geschichte des Schlachtschiffs "Scharnhorst"

    Nachdem der erste Bauauftrag für die "Scharnhorst" aus dem Jahre 1934, wie bei der "Gneisenau" auch, schon nach wenigen Monaten widerrufen wurde, da eine völlige Neukonstruktion des Schiffes notwendig geworden war, erfolgte die zweite Kiellegung am 15.06.1935 und - nach 42 Monaten Bauzeit - die Indienststellung am 07.01.1939. In der Zeit vom Juni-August 1939 wurde die "Scharnhorst" bei der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven umgebaut. Diese Umbaumaßnahmen betrafen vorallem den Bug, die Flugzeughalle und den Großmast. Das Schiff wurde nun mit einem sogenannten Atlantiksteven ausgestattet und damit um 5,1 m länger als bisher. Der Atlantikbug sollte die See-Eigenschaften des Schiffes verbessern und schwere Seen besser abhalten. Die Flugzeughalle wurde vergrößert und konnte nun drei anstatt der bisherigen zwei Flugzeuge aufnehmen. "Der [bisher] hinter dem Schornstein angeordnete Großmast entfiel und für ihn kam 27 m weiter achterlich, ein Dreibeinmast [...] zum Einbau." [Lit26]
    Am 21.11.1939 lief sie, zusammen mit der "Gneisenau", mit nördlichem Kurs und dem Befehl aus, feindliche Überwachungseinheiten zwischen den Faröern und Island aufzuspüren und zu vernichten. Diese Operation endete mit der Versenkung des britischen Hilfskreuzers "Rawalpindi" (16601 BRT) durch die "Scharnhorst" (23.11.).
    Im April 1940 nahm die "Scharnhorst" zusammen mit der "Gneisenau" und der "Hipper" am Norwegenunternehmen (Operation "Weserübung", 07.-12.04.1940) als Deckung für die Landungsunternehmen teil, wobei die "Gneisenau" am 09.04.1940 in einen Schußwechsel mit dem britischen Schlachtkreuzer "Renown" geriet und drei Artillerietreffer hinnehmen mußte.
    Ab dem 04.06. operierte die "Scharnhorst" zusammen mit der "Gneisenau" und der "Hipper" vor der norwegischen Küste. Nach der Versenkung einiger Einzelfahrer, kam am 08.06. der britische Flugzeugträger "Glorious" eskortiert von zwei Zerstörern in Sicht. Nach einem kurzen Gefecht wurden alle drei Feindschiffe von "Scharnhorst" und "Gneisenau" versenkt, doch erhielt die "Scharnhorst" von der "Acasta" (einem der beiden Zerstörern) einen schweren Torpedotreffer an Steuerbord in Höhe von Turm Cäsar (48 Tote). Mit 2500 Tonne Wasser im Schiff schleppte sie sich nach Trondheim (09.06.40) und erhielt dort bei einem Bombenangriff am 13.06. einen 225 kg-Bombentreffer, der sich jedoch glücklicherweise als Blindgänger erwies. Nach der Rückkehr nach Kiel am 20.06., dockte die "Scharnhorst" zur Reparatur bei den Deutschen Werken ein (bis Oktober 40).
    Nachdem die "Scharnhorst" und die "Gneisenau" am 28.12.1940 aus Kiel zu einem neuen Atlantikunternehmen ausliefen, mußte die Operation bereits einen Tag später wieder abgebrochen werden, da starke Seeschäden auf beiden Schlachtschiffen die volle Seetüchtigkeit einschränkten. Zunächst liefen beide Einheiten nach Gotenhafen, aber einsetzende Eisbildung machte eine Verlegung nach Kiel notwendig. Nach Beendigung der Arbeiten liefen sie wieder aus Kiel aus, um einen erneuten Ausbruchversuch in den Atlantik zu wagen (Unternehmen "Berlin", 22.01.41). Beim Marsch durch die Island-Enge trafen die deutschen Schiffe auf einen britischen Zerstörer und sahen sich genötigt umzukehren und ihr Glück in der Dänemarkstraße zu versuchen. Vorher mußte jedoch noch Treibstoff aus dem wartenden Tanker "Adria" übernommen werden. Obwohl das deutsche DeTe-Gerät mehrfach gegnerische Schiffe ortete, gelang der Durchbruch in den Atlantik und die "Scharnhorst" und die "Gneisenau" konnten mit der Suche nach den Geleitzügen beginnen. Die beiden Schiffe operierten meist in einem Abstand von bis zu 40sm zueinander, um die Chancen der Sichtung feindlicher Geleitzüge zu vergrößern. Mehrmals sichteten sie britische Schlachtschiffe, die zwar wesentlich langsamer als sie selbst, dafür aber artilleristisch weit überlegen waren. Im Laufe der Operation, die mit dem Einlaufen am 22.03. in Brest endete, wurden mehrere Einzelfahrer versenkt; außerdem traf man zweimal auf einen sich auflösenden Geleitzug und schoß mehrere Schiffe heraus. Die "Scharnhorst" versenkte während der Operation "Berlin" acht feindliche Schiffe mit zusammen 49300 BRT.

    Nach mehreren erfolglosen Bombenangriffen auf die "Scharnhorst", wurde sie im Juli 1941 von Brest nach La Pallice verlegt, wo sie bei einem erneuten britischen Angriff am 24.07.41 von 5 Bomben getroffen wurde (drei Blindgänger, zwei richten schwere Schäden an), was eine Rückverlegung zur Reparatur nach Brest nötig machte (August 1941). Nach Beendigung der Werftarbeiten nahm sie an der Operation "Ceberus" - dem berühmten Kanaldurchbruch in die Heimat - teil und lief anschließend am 13.02.1942 in Wilhelmshaven ein. Am 15.02. erfolgte die Verlegung nach Kiel zu den Deutschen Werken zwecks Reparatur der Minenschäden (siehe Operation "Ceberus").
    Nach der Instandsetzung erfolgte am 17.01.43 ein Verlegungsmarsch mit der "Prinz Eugen" und drei Zerstörern nach Norwegen, der jedoch nach britischer Flugzeugsichtung abgebrochen werden mußte. Am 08.03.43 gelang die Verlegung nach Norwegen mit einem Zwischenaufenthalt in Bergen. Am 11.03.43 lief die "Scharnhorst" zusammen mit der "Tirpitz" in die Bogenbucht bei Narvik, gefolgt von der gemeinsamen Verlegung in den Zusammen mit der "Tirpitz" und neun Zerstörern beschoß die "Scharnhorst" die Hafenanlagen von Spitzbergen (Unternehmen "Sizilien", 06.-09.09.43).
    Am 25.12.1943 ging eine Kampfgruppe bestehend aus der "Scharnhorst" und der 4. Zerstörerflottille mit fünf Zerstörern, mit dem Auftrag den Murmansk-Konvoi JW.55B abzufangen und zu vernichten, in See. Zur Fernsicherung des Konvois operierte ein Kreuzerverband bestehend aus der "Belfast", der "Sheffield" und der "Norfolk". Schon bald mußte die "Scharnhorst" aufgrund stürmischer Seen die fünf Zerstörer zum Stützpunkt zurückschicken - so daß sie von diesem Zeitpunkt an, auf sich alleine gestellt war. Auf der Suche nach dem feindlichen Konvoi stieß sie auf den britischen Kreuzerverband und trat in einen Feuerwecksel mit der "Norfolk". Auf beiden Schiffen wurden je zwei Treffer erziehlt, doch erhielt die "Scharnhorst" einen besonders unglücklichen, der das vordere Funkmeßgerät zerstörte und sie nahezu blind machte. Nachdem es der "Scharnhorst" gelungen war, sich von den feindlichen Einheiten abzusetzen, stoßen von Südwesten das britische Schlachtschiff "Duke of York" und der Kreuzer "Yamaika" auf das deutsche Schiff und versuchen ihm den Weg abzuschneiden. Die britischen Einheiten konnten zwar einige Treffer auf der "Scharnhorst" erzielen, doch gelang es ihr erneut sich von den Feinden zu lösen und außer Reichweite der Schweren Artillerie der "Duke of York" zu kommen. Nach kurzer Zeit schafften es britische Zerstörer wieder an die "Scharnhorst" heranzukommen und sie mit vier Torpedotreffern lahm zuschießen. Die dann wieder aufschließenden "Duke of York", "Belfast" und "Norfolk" gaben der "Scharnhorst" dann den Rest: nachdem sie zusammengeschossen und von weiteren zehn oder elf Torpedos getroffen wurde, sankt die "Scharnhorst" am 26.12.43 um 19.45 Uhr mit mehr als 1800 Mann an Bord. Von der Besatzung konnten im eiskalten Wasser nur 36 Mann gerettet werden.

  7. #7
    Großadmiral
    Gast

    Standard

    Die Geschichte des Flugzeugträgers "Graf Zeppelin"
    Allgemeines

    Die ursprüngliche Idee des Oberkommandos der Marine, seinen Panzerschiffen und Kreuzern durch das Mitführen von Bordflugzeugen zusätzliche Augen zu verschaffen, endete in der Planung eines Flugzeugträgers. Dabei erschien es dem OKM wünschenswert, den Flugzeugträger mit einer Aufklärungs-, einer Mehrzweck- und drei Bomber/Jagdstaffel(n) auszustatten. Aber "... ähnlich wie in weiten Kreisen der ausländischen Marinen sah man auch in Deutschland das eingentliche Wesen des Flugzeugträgers nicht so, wie es ihm angemessen gewesen wäre: Man hatte noch nicht in hinreichendem Maße erkannt, daß seine Hauptwaffe das Flugzeug ist und nicht seine Artillerie ..." [Lit22] (dementsprechend ist auch die große Anzahl von 15cm-Geschützen zu erklären!). Die ersten Leitbilder für den deutschen Flugzeugträgerentwurf waren die britischen "Courageous" und "Furious", sowie die japanische "Akagi". Sowohl die "Furious" als auch die "Akagi" durften von einer deutschen Kommision besichtigt werden (wobei die "Akagi" aber vor einem Totalumbau stand!). Doch schon bald trennte man sich deutscherseits von diesen "Vorbildern" und schuf einen weitgehend eigenständigen Entwurf
    Am 16.11.1935 wurde den Deutschen Werken Kiel AG der Auftrag zum Bau des Flugzeugträgers "A" erteilt, aber erst am 28.12.1936 konnte die Kiellegung auf der größten vorhandenen Helling "I" vorgenommen werden, von der erst 20 Tage zuvor das Schlachtschiff "Gneisenau" abgelaufen war. Die Bauzeit auf der Helling nahm fast zwei Jahre in Anspruch und so erfolgte der Stapellauf am 08.12.1938. Den Taufakt vollzog die Tochter des Grafen von Zeppelin, die Gräfin Hella von Brandenstein-Zeppelin. Die Arbeiten am Schiff machten im Laufe des Jahres 1939 normale Fortschritte und im August 39 ließ sich absehen, daß man etwa in der zweiten Hälfte des Jahres 1940 mit der Aufnahme der ersten Werftprobefahrten und gegen Ende des Jahres mit der Indienststellung rechnen konnte. Zu Kriegsbeginn war die "Graf Zeppelin" werftseitig zu ca. 90% fertig und die Arbeiten liefen zunächst noch planmäßig weiter, doch gerieten sie schon bald wegen des verstärkt einsetzenden U-Bootbaus in Verzug. Schließlich schlug der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine (Raeder) am 29.04.1940 vor, die Arbeiten an der "Graf Zeppelin" einzustellen, da er in absehbarer Zeit artilleristisch nicht verwendungsbereit wäre (die 15cm-Geschütze waren ausgebaut und nach Norwegen gebracht worden, um dort die Küstenverteidigung zu verstärken!).
    Wegen der zunehmenden Gefahr von Bombenangriffen verließ die "Graf Zeppelin" Anfang Juli 1940 Kiel mit dem Ziel Gotenhafen, wo sie nun fast ein Jahr lang festliegen sollte, bis sie aufgrund des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion nach Stettin abgezogen wurde (21.06.) und dort so lange bleiben sollte, bis das deutsche Heer weit genug in die Sowjetunion vorgedrungen war, daß keine sowjetischen Luftangriffe mehr drohten (am 17.11. traf sie wieder in Gotenhafen ein und diente dort als schwimmendes Lager für Edelholzvorräte der Kriegsmarine).
    Die "Graf Zeppelin" verfügte über zwei Hallendecks mit einer Höhe von je ca. 6 m und einer maximalen Breite von 15,5 m. Das obere war 185 m, das untere 172 m lang. Dies ergab eine Gesamtgrundfläche von knapp 5500 m2. Das Schiff hatte drei Flugzeugaufzüge, die für rund 6500 kg Gewicht ausgelegt waren. Desweiteren waren auf der "Graf Zeppelin" zwei Katapultvorrichtungen von je 23 m Länge installiert, die das schnellere Starten der Flugzeuge ermöglichen sollten. Zur Landung an Deck waren vier Bremsseile querdecks verlegt, die das an Deck aufsetzende Flugzeug innerhalb von 20 bis 30 m zum Halten bringen sollten. Der Vorrat an Flugbetriebsstoffen belief sich auf 150 bis 200 t. Das fliegende und flugtechnische Personal (insgesamt 317 Mann) gehörte nicht der Kriegsmarine, sondern der Luftwaffe an. Als Flugzeuge wurden in Aussicht genommen:

    Arado 195 (Mehrzweckflugzeug (Torpedobomber), Doppeldecker, 2 Mann Besatzung, Reichweite: 650 km, Geschwindigkeit: 282 km/h)
    Arado 197 (Jagdflugzeug, Doppeldecker, 1 Mann Besatzung, Reichweite: 695, Geschwindigkeit: 400 km/h)
    Fieseler 167 (Mehrzweckflugzeug, Doppeldecker, 2 Mann Besatzung, Reichweite: 1500 km, Geschwindigkeit: 320 km/h)
    Messerschmitt 109 (Jagdeinsitzer, Reichweite: 660 km, Geschwindigkeit: 570 km/h)
    Junkers 87 (Sturzkampfbomber, 2 Mann Besatzung, Reichweite: 1000 km, Geschwindigkeit: 400 km/h)
    Am 13.05.1942 wurde der Weiterbau und die Fertigstellung der "Graf Zeppelin" befohlen - doch am 02.02.1943 erfolgte der endgültige Baustopp. Es folgte die Verlegung nach Stettin (Ende April). Dort wurde der Träger in der Mönne, einem Arm der Oder, festgemacht und getarnt. Unmittelbar vor dem Eindringen der Roten Armee in den Stettiner Raum, wurde die "Graf Zeppelin" gesprengt (25.04.1945). Den Sowjets gelang es dennoch den Träger soweit abzudichten, daß er im März 1946 wieder schwamm und nach Leningrad geschleppt werden konnte, wo er dann abgebrochen und von Zerstörertorpedos zum Sinken gebracht wurde (1948/49).

  8. #8
    Großadmiral
    Gast

    Standard

    Dem ersten Bauauftrag im Januar 1934 folgte schon kurze Zeit später der Baustopp und der anschließende Abbruch des verbauten Materials. Die zweite Kiellegung am 06.05.1935 endete mit dem Stapellauf der "Gneisenau" am 08.12.1936. Nach der Indienststellung am 21.05.1938 und einer Flottenparade am 22.08.1938 zur Feier des Stapellaufs des Schweren Kreuzers "Prinz Eugen" lief die "Gneisenau" zu Ausbildungszwecken in den Atlantik (Ausbildung, Erprobung, Schießen). Sie war zudem ab November 38 das deutsche Flottenflagschiff (bis zum März 1941). In der ersten Hälfte des Jahres 1939 erfolgten umfangreiche Umbaumaßnahmen. Die "Gneisenau" wurde mit einem neuen Atlantikbug ausgestattet und somit um 5,1m länger. Ab dem 07.10.39 unternahm die "Gneisenau" zusammen mit einem Kreuzer und neun Zerstörern einen Vorstoß über die Nordsee hinaus Richtung Norden, um feindliche Einheiten vor eine bereitliegende U-Bootlinie zu locken und obwohl die britische Luftaufklärung den Verband sichtete, kam es zu keiner Kampfhandlung. Am 21.11.1939 lief sie, zusammen mit der "Scharnhorst", erneut mit nördlichem Kurs und dem Befehl aus, feindliche Überwachungseinheiten zwischen den Faröern und Island aufzuspüren und zu vernichten. Diese Operation endete mit der Versenkung des britischen Hilfskreuzers "Rawalpindi" (16601 BRT) durch die "Scharnhorst" (23.11.). Wegen starker Seeschäden auf beiden Einheiten wurde die Operation abgebrochen und beide Schiffe zur Reparatur eingedockt. Die "Gneisenau" wurde dabei in Kiel instand gesetzt. Bei der Rückfahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Wilhelmshaven wurden beide äußeren Schrauben durch Treibeis beschädigt und mußten durch zwei neue ersetzt werden (Februar 40). Im April 1940 nahm die "Gneisenau" zusammen mit der "Scharnhorst" und der "Hipper" am Norwegenunternehmen (Operation "Weserübung") als Deckung für die Landungsunternehmen teil, wobei sie am 09.04.1940 in einen Schußwechsel mit dem britischen Schlachtkreuzer "Renown" geriet und drei Artillerietreffer hinnehmen mußte. Danach Reparaturarbeiten in Bremerhaven und Wilhelmshaven. Beim Verlegen nach Kiel am 05. Mai erhielt die "Gneisenau" einen Minentreffer, der einen 14-tägigen Werfaufenthalt nötig machte. Ab dem 04.06. operierte die "Gneisenau" zusammen mit der "Scharnhorst" und der "Hipper" vor der norwegischen Küste. Nach der Versenkung einiger Einzelfahrer, kam am 08.06. der britische Flugzeugträger "Glorious" eskortiert von zwei Zerstörern in Sicht. Nach einem kurzen Gefecht wurden alle drei Feindschiffe von "Gneisenau" und "Scharnhorst" (erhielt Torpedotreffer) versenkt, die am 10.06. in Trondheim einliefen. Bei der darauffolgenden Operation mit der "Admiral Hipper" erhielt die "Gneisenau" einen Torpedotreffer am Vorsteven, der ein Loch riß, das so groß war, daß ein Verkehrsboot durchfahren konnte (20.06.40). Nach einer behelfsmäßigen Reparatur in Trondheim, marschierte die "Gneisenau" am 25.06. zurück nach Kiel, wo sie sofort eindockte (bis 21. Oktober) um ihre Schäden zu beheben.
    Nachdem die "Gneisenau" und die "Scharnhorst" am 28.12.1940 aus Kiel zu einem neuen Atlantikunternehmen ausliefen, mußte die Operation bereits einen Tag später wieder abgebrochen werden, da starke Seeschäden auf beiden Schlachtschiffen die volle Seetüchtigkeit einschränkten. Zunächst liefen beide Einheiten nach Gotenhafen, aber einsetzende Eisbildung machte eine Verlegung nach Kiel notwendig. Nach Beendigung der Arbeiten liefen sie wieder aus Kiel aus, um einen erneuten Ausbruchversuch in den Atlantik zu wagen (Unternehmen "Berlin", 22.01.41). Beim Marsch durch die Island-Enge trafen die deutschen Schiffe auf einen britischen Zerstörer und sahen sich genötigt umzukehren und ihr Glück in der Dänemarkstraße zu versuchen. Vorher mußte jedoch noch Treibstoff aus dem wartenden Tanker "Adria" übernommen werden. Obwohl das deutsche DeTe-Gerät mehrfach gegnerische Schiffe ortete, gelang der Durchbruch in den Atlantik und die "Gneisenau" und die "Scharnhorst" konnten mit der Suche nach den Geleitzügen beginnen. Die beiden Schiffe operierten meistens in einem Abstand von bis zu 40sm zueinander, um die Chancen der Sichtung feindlicher Geleitzüge zu vergrößern. Mehrmals sichteten sie britische Schlachtschiffe, die zwar wesentlich langsamer als sie selbst, dafür aber artilleristisch weit überlegen waren. Im Laufe der Operation, die mit dem Einlaufen am 22.03. in Brest endete, wurden mehrere Einzelfahrer versenkt; außerdem traf man zweimal auf einen sich auflösenden Geleitzug und schoß mehrere Schiffe heraus. Die Versenkungen der Gneisenau während dieser Operation sind der Tabelle 1 zu entnehmen. Nach dem Einlaufen war eine mehrwöchige Maschinenüberholung vorgesehen, da die "Gneisenau" anschließend zusammen mit der "Bismarck" wieder in den Atlantik auslaufen sollte. Da im Tockendock - nachdem das Wasser abgelassen worden war - eine Bombe (ob es sich um einen Blindgänger oder eine Langzeitbombe handelte war nicht bekannt) entdeckt wurde, mußte die "Gneisenau" wieder ausdocken und wurde am Morgen des 06. April von einen Torpedoflugzeug angegriffen und auch getroffen. Nachdem die gefundene Bombe entfernt worden war, wurde die "Gneisenau" wieder eingedockt und erneut Opfer eines britischen Angriffs (10.04.). Sie erhielt vier schwere Bombentreffer (einer davon war ein Blindgänger) und fiel für die nächsten sechs Monate aus. Nach der Fertigstellung der Arbeiten begann am 11.02.1942 die Operation "Ceberus" - die Rückführung nach Deutschland - bei der die "Gneisenau" am 12.02. auf eine Mine lief. Anschließend folgte die Verlegung nach Kiel und der verheerende Bombentreffer vom 26.02.1942, der den gesamten Turm "Anton" außer Gefecht setzte. Sie wurde am 04.04.1942 nach Gotenhafen verlegt, um auf 6 x 38 cm Geschütze umarmiert und um 10 m verlängert zu werden - doch dazu sollte es nicht mehr kommen, da sie am 01.07.42 außer Dienst gestellt wurde. Drei Jahre später wurde die "Gneisenau" am 27./28.03.1945 vor Gotenhafen als Blockschiff gesprengt und auf Grund gesetzt.



    -Standardverdrängung (in engl. ts) 31850 Bauwerft Deutsche Werke, Kiel
    -Konstruktionsverdrängung (in engl. ts) 34841 Baubeginn März 1935
    -Maximalverdrängung (in engl. ts) 38900 Stapellauf 08.12.1936
    -Länge Konstruktionswasserlinie (in m) 226 Indienststellung 21.05.1938
    -Länge über alles (in m) 229,8 / 234,9 1 Außerdienststellung 01.07.1942
    -Breite (in m) 30 Verbleib 27.03.45 als Blockschiff gesprengt
    -Tiefgang / max. Tiefgang (in m) 8,2 / 9,1 Baukosten 146,5 Mio. RM
    -Leistung 160000 WPS
    -Höchstgeschwindigkeit (in kn) 31 Schwere Artillerie 9 x 28cm
    -Brennstoffvorrat (maximal, in engl. ts) 6200 Mittlere Artillerie 12 x 15cm
    -Fahrstrecke (sm/kn) 8800 / 19 Flak 14 x 10,5cm, 16 x 3,7cm, 10 x 2cm
    -Besatzung im Krieg 1840 Sonstiges 6 Torpedorohre, 4 Bordflugzeuge
    1 nach dem Vorstevenumbau 1938/39

    Die Kommandanten der "Gneisenau" Namensherkunft:
    Kapitän zur See Förste Mai 1938 - November 1939 August Graf Neidhardt von Gneisenau (27.10.1760 - 23.08.1831), Preußischer Generalfeldmarschall, Während der Befreiungskriege 1813 - 1815 als Generalstabschef Blüchers mit seiner Strategie der bedeutenste militärische Gegenspieler Napoleons I.
    Kapitän zur See Netzbandt November 1939 - August 1940
    Kapitän zur See Fein August 1940 - April 1942
    Kaptiän zur See Peters April 1942 - Mai 1942
    Fregattenkapitän Kähler Mai 1942 - Juli 1942

    Die Panzerung der "Gneisenau" Seitenpanzer achtern 200mm
    Mittelschiff 350mm
    Vorschiff 150mm
    Horizontalpanzerung Oberdeck 50mm
    Panzerdeck 80-95mm
    Unterwasserschutz Torpedoschott 45mm
    28cm-Türme Stirnseite 360 mm
    Wände 200 mm
    Decken 150 mm
    Kommandoturm vorn 350 mm
    achtern 100 mm

  9. #9
    Großadmiral
    Gast

    Standard

    Standardverdrängung (in engl. ts) 14240 Bauwerft Deschimag, Bremen
    Konstruktionsverdrängung (in engl. ts) 17300 Baubeginn 02.08.1937
    Maximalverdrängung (in engl. ts) 19800 Stapellauf 01.07.1939
    Länge Konstruktionswasserlinie (in m) 199,5 Indienststellung -
    Länge über alles (in m) 207,7/212,5(*) Verbleib ~ 1960 in Russland abgewrackt
    Breite (in m) 21,9 Baukosten ? Mio. RM
    Tiefgang / max. Tiefgang (in m) ~6 / 7,94
    Leistung 132000 WPS
    Höchstgeschwindigkeit (in kn) 32 Schwere Artillerie 8 x 20,3cm
    Brennstoffvorrat (maximal, in engl. ts) 3219 Mittlere Artillerie 12 x 10,5cm
    Fahrstrecke (sm/kn), errechnet 6100/15 Flak 12 x 3,7cm, 8 x 2cm
    Besatzung im Krieg 1409 Sonstiges 12 Torpedorohre, 3 Bordflugzeuge nach Vorstevenumbau

    -Die Panzerung der "Lützow" Horizontalschutz Panzerdeck 30mm
    Oberdeck (partial) 12-25mm
    -Seitenpanzerung Zitadelle 80mm
    Vorschiff 40mm
    Achterschiff 70mm
    -Kommandostand vorderer 150mm
    achterer 10-20mm
    20,3cm Türme Stirnwände 105mm
    Turmdecke 70mm
    Seitenwände 70mm

    Namensherkunft:
    Ludwig Adolf Frhr. von Lützow (18.05.1782 - 06.12.1834), preußischer Generalmajor, während der Freiheitskriege Major und Freikorpsführer.

    Am 08.06.1936 entschied das Oberkommando der Kriegsmarine den Bau zweier weiterer 10000 ts - Kreuzer (auf Basis der Prinz Eugen). Dabei legte man sich zunächst nicht fest, ob die Konfiguration als "A"- (mit 20,3 cm Geschützen) oder "B"-Kreuzer (mit 15 cm Geschützen) gewählt werden würde. Dabei machte es technisch wie gewichtsmäßig kaum einen Unterschied, ob man nun 15 cm - Drillings- oder 20,3 cm - Zwillingstürme einbaute. Am 14.11.1936 befahl Hitler persönlich, daß die Kreuzer in der "A"-Konfiguration zu bauen waren - also als Schwere Kreuzer.
    Am 02.08.1937 wurde die "Lützow" bei Deschimag in Bremen auf Kiel gelegt und lief am 01.07.1939 vom Stapel. Die "Lützow" war der einzige Schwere Kreuzer der Hipper-Klasse, der schon mit einem Atlantiksteven vom Stapel lief. Bei Kriegsbeginn befand sich der Ausrüstungsstand des Kreuzers bei 54%. Wegen der Kriegslage und wegen des immer stärker einsetzenden U-Boot-Baues, war mit einer Fertigstellung nicht vor Mitte 1941 zu rechnen. Im Oktober 1939 forderte die Sowjetunion als Gegenleistung für ihre Wirtschaftslieferungen ins Reich die Überlassung der beiden im Bau befindlichen Kreuzer "Seydlitz" und "Lützow" (sowie später noch der "Prinz Eugen"). Hitler verfügte, daß nur der am wenigsten vorangekommene Kreuzer - und damit die "Lützow" - an die Sowjetunion zu verkaufen war. Und so wurde die "Lützow", deren Name (zur Tarnung des Verkaufs) seit November 1939 von dem bisherigen Panzerschiff "Deutschland" getragen wurde, für 150 Mio. Reichsmark an die Sowjetunion verkauft (Vertrag am 11.02.1940).

    Am 15.04.1940 wurde der Kreuzer nach Leningrad geschleppt, wo er sofort in die Baltische Werft ging, um dort fertiggestellt zu werden - es warteten nämlich schon 70 deutsche Techniker unter der Leitung von Konteradmiral (Ing.) Feige, um das sowjetische Werftpersonal bei den Arbeiten zu unterstützen. Am 21.04.1941, also am Vorabend des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion, verließ der letzte der deutschen Techniker Leningrad. Zu diesem Zeitpunkt war der, nun in "Petropavlovsk" umbenannte, Kreuzer erst zu ca. 70% fertig und somit noch weit von der Einsatztauglichkeit entfernt. Die sowjetische Führung beschloß die vorhandene Schwere Artillerie (die Türme "Anton" und "Dora") einsatzfähig zu machen und den Kreuzer in den Handelshafen Leningrads schleppen zu lassen, um eine Landzielbeschießung zu ermöglichen. Anfang September 1941 beschoß die "Petropavlovsk" in Richtung Leningrad vorrückende deutsche Einheiten. Dabei erhielt sie aber selbst schwere 15 cm Treffer, so daß sie zunehmend nach Backbord krängte und sich auf Grund setzte. Im April 1942 wurde der Kreuzer bei einem deutschen Luftangriff erneut beschädigt. Provisorisch hergerichtet und mittlerweile in "Tallin" umbenannt, nahm sie im Januar 1944 bei den Kämpfen im Raum Leningrad-Oranienburg mit ihrer Artillerie teil. Die "Tallin" wurde nie fertiggestellt, nochmals in "Dnepr" umbenannt, nach dem Krieg als Wohnhulk verwendet und ~1960 in Leningrad (?) abgewrackt.

  10. #10
    Großadmiral
    Gast

    Standard

    So, ich habe jetzt aber genug Kriegsschiffe gestellt. Mein Teil hab ich vorerst getan.

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