Die Geschichte der "Nürnberg"
Der Kreuzer "F" wurde am 04.11.1933 bei den Deutschen Werken in Kiel auf Kiel gelegt und lief ein gutes Jahr später, am 08.12.1934, im Beisein des Oberbürgermeisters von Nürnberg vom Stapel. Ein weiteres knappes Jahr später (02.11.1935) wurde die "Nürnberg" offiziell in Dienst gestellt und es folgten Erprobungen in der Ostsee (bis März 1936) und im Atlantik (April und Mai 1936). Die Ausbildung wurde durch den Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges abrupt unterbrochen. Bis zum Sommer 1937 trat der Kreuzer viermal die Fahrt in spanische Gewässer an (zum Schutz der in Spanien lebenden Deutschen). Nach seinem letzten Spanienaufenthalt im Juli/August 1937, machte die "Nürnberg" Flottenmanöver und Verbandsübungen in Heimatgewässern. Vom 29.09. - 20.11.1937 und vom April - Juni 1938 lag sie bei den Deutschen Werken in der Werft. Am 29.06.1938 lief sie zu einer Ausbildungsreise nach Norwegen aus, kehrte am 07.07. zurück in die Ostsee, wo anschließend Torpedo- und Artillerieschießen durchgeführt wurden. Im März 1939 nahm die "Nürnberg" an der Wiedereingliederung des Memelgebietes teil. Ende August 1939 wurde sie in die mittlere Ostsee kommandiert, aber schon am ersten Kriegstag (01.09.) wurde sie in die Nordsee verlegt und war dort am Legen der Westwallminensperre beteiligt. Am 13.12. wurde der Kreuzer in der Nordsee vom britischen U-Boot Salmon torpediert, wobei der Vorsteven abriß. Am 14.12. lief sie zunächst in Brunsbüttel ein, verlegte dann aber weiter nach Kiel und ging bei den Deutschen Werken in die Werft. Die Reparaturarbeiten waren erst am 29.04.1940 beendet und daher konnte die "Nürnberg" nicht an der Norwegenoperation (Unternehmen "Weserübung") teilnehmen. Nach der folgenden Erprobung bildete der Leichte Kreuzer eine Geleitsicherung für einen Truppentransport und verlegte nach Trondheim (14. - 19.06.). Einen guten Monat später mußte er die schwer beschädigte "Gneisenau" nach Kiel geleiten (25. - 28.07.). Im Dezember 1940 mußte eine Minenoperation in Kattegatt und Skagerrak wegen schlechten Wetters abgebrochen werden. Ab dem Beginn des Jahres 1941 (21.01.) wurde die "Nürnberg" als Ausbildungsschiff vorgesehen und erhielt den Befehl, ab dem 07.02. nicht mehr an operativen Einsätzen teilzunehmen. Es folgten Ausbildungsaufgaben in der Ostsee und eine kurzzeitige Verlegung zur Baltenflotte (im September; Verhinderung eines sowjetischen Ausbruchs aus der Ostsee). Im November 1942 wurde der Kreuzer nach Norwegen verlegt, kam dort aber bis zu seiner Rückführung in die Heimat im Mai 1943 nicht zum Einsatz. Die Jahre 1943 und 1944 verbrachte die "Nürnberg" mit Ausbildungsarbeiten und einigen Sicherungs- und Konvoiaufgaben. Am 03.01.1945 lief der Kreuzer aus Swinemünde aus, um vor Südnorwegen und im Skagerrak Minensperren zu legen. Vom Oslofjord aus verlegte die "Nürnberg" nach Kopenhagen und traf dort am 27.01. ein. Wegen Treibstoffmangels konnten in der Folgezeit keine Operationen mehr durchgeführt werden. Nach der Kapitulation (08.05.) wurde sie am 22.05. den Briten übergeben, die sie mit Kreuzern und Zerstörern nach Wilhelmshaven geleiteten (dort ein am 26.05.). Von den Alliierten den Russen zugesprochen, wurde sie am 18.12.1945 übergeben, lief am 02.01.1946 nach Libau aus (dort ein am 06.01.), wo die deutsche Besatzung entlassen wurde und wo sie am 05.11.46 unter dem neuen Namen "Admiral Makarov" unter sowjetischer Flagge in Dienst gestellt wurde. Sie diente den Sowjets noch bis 1958 als Ausbildungskreuzer in der Ostsee und wurde nach der Außerdienststellung am 20.02.1958 noch einige Jahre als Wohnschiff genutzt, bevor der Kreuzer wahrscheinlich zwischen 1967 - 68 in Kaliningrad abgewrackt wurde.
Standardverdrängung (in engl. ts) 7051 Bauwerft Deutsche Werke, Kiel
Konstruktionsverdrängung (in engl. ts) 7950 Baubeginn 04.11.1933
Maximalverdrängung (in engl. ts) 8915 Stapellauf 08.12.1934
Länge Konstruktionswasserlinie (in m) 170 Indienststellung 02.11.1935
Länge über alles (in m) 181,3 Verbleib ab 1967 in Kaliningrad abgewrackt
Breite (in m) 16,4 Baukosten 40 Mio. RM
Tiefgang / max. Tiefgang (in m) 4,75/5,79
Leistung 60000 WPS
Leistung Dieselmotoren (in PS) 12400
Höchstgeschwindigkeit (in kn) 32,3 Schwere Artillerie 9 x 15 cm
Heizölvorrat (maximal, in m3) 1125 Mittlere Artillerie 6 x 8,8 cm
Dieselkraftstoff (maximal, in m3) 348 Flak 8 x 3,7 cm; 8 x 2 cm
Fahrstrecke (sm/kn) 3280/15 Sonstiges 12 Torpedorohre 53,3 cm (später 6); 2 Bordflugzeuge
Besatzung im Krieg bis 896
Die Kommandanten der "Nürnberg" Namensherkunft
Kapitän zur See Schmundt: November 1935 - Oktober 1936 Stadt Nürnberg in Franken
Kapitän zur See: Riedel Oktober 1936 - Oktober 1937
Kapitän zur See: Krastel Oktober 1937 - November 1938
Kapitän zur See: Degenhardt November 1938
FK 1 Hennecke: November 1938
Kaptiän zur See Klüber: November 1938 - August 1940
Kapitän zur See Kreisch: August 1940 - März 1941
Kapitän zur See von Studnitz: März 1941 - Juni 1943
Kapitän zur See Böhmig: Juni 1943 - Oktober 1944
Kapitän zur See Gießler: Oktober 1944 - Januar 1946