Es wurde schon immer vermutet, dass es in der engsten Umgebung Hitlers einen Verräter gegeben hat. Spekulationen gingen oftmals in Richtung Martin Bormann.
Reinhard Gehlen, Generalmajor und erster Präsident des BND, berichtet in seinem Buch "Der Dienst - Erinnerungen 1942 - 1971" von dieser sowjetischen Nachrichtenquelle und nennt Martin Bormann.
Quelle: Reinhard Gehlen, Der Dienst, Seiten 47/48... In einem längeren Gespräch kamen Canaris und ich zu der Überzeugung, daß die Sowjets in der obersten deutschen Führung über eine gut orientierte Nachrichtenquelle verfügen mußten. Wiederholt stellten wir unabhängig voneinander fest, daß der Feind in kürzester Zeit über Vorgänge und Erwägungen, die auf deutscher Seite an der Spitze angestellt wurden, bis ins einzelne unterrichtet war. Ich will an dieser Stelle mein langes Schweigen um ein Geheimnis brechen, das - von sowjetischer Seite aufs sorgfältigste gehütet - den Schlüssel zu einem der rätselhaftesten Fälle unseres Jahrhunderts in sich birgt. Es ist die verhängnisvolle Rolle, die Hitlers engster Vertrauter, Martin Bormann, in den letzten Kriegsjahren und danach gespielt hat. Als prominentester Informant und Berater der Sowjets arbeitete er für den Gegner schon zu Beginn des Rußlandfeldzuges. Unabhängig voneinander ermittelten wir die Tatsache, daß Bormann über die einzig unkontrollierte Funkstation verfügte. ...
In seinen weiteren Ausführungen schreibt Gehlen, dass Bormann das Kriegsende überlebt hat und abgeschirmt in der Sowjetunion lebte, wo er dann vor der Buchveröffentlichung starb.
Bormann ist auf einer Seite abgebildet, daneben die Beschriftung "Martin Bormann, Leiter der NS-Parteikanzlei. Ein Verräter im Solde Moskaus".
Das Buch wurde erstmals im Jahre 1971 veröffentlicht. Ein Jahr später wurden die Leichen Bormanns und des Arztes Stumpfeggers zufällig (?) bei Bauarbeiten in Berlin entdeckt.