Mal ein interessanter Artikel:
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aus der Banlieue, hatte über Jahre hinweg als „Marcelin Deschamps“ Hassbotschaften verbreitet. Er rief: „Holt Hitler, um die Juden zu töten“. Die Journalisten von „Charlie Hebdo“ beschimpfte er als „Hunde“, den von den Terroristen ermordeten Charb wollte er am liebsten noch „mit einem Springmesser pfählen“, Marine Le Pen „nach muslimischem Ritual abschlachten“ und dem „Hurensohn“ Alain Finkielkraut „das Bein brechen“. Auch die islamkritische Intellektuelle Caroline Fourest wurde regelmäßig mit Hass-Tweets eingedeckt. Für das Twitter-Konto „Marcelin Deschamps“ hatte Meklat ein Foto der skandalumwitterten Politikerin Isabelle Balkany verwendet, deren Klage dagegen blieb vergebens.

Erstaunlicherweise ist die Affäre nicht schon früher publik geworden. Immerhin hatte „Marcelin Deschamps“ 11 000 Follower. Verschiedentlich gab es Hinweise auf den Verfasser, merkwürdigerweise blieben die Antirassismus-Vereinigungen stumm und blieb die Justiz untätig.

Der linke Journalist Claude Askolovitch verharmlost die Tweets als „blöde Witze“ eines „Buben“. Für die Rundfunkmoderatorin Pascale Clarke, die zu Meklats Entdeckerinnen gehörte, stehen sie geradezu im Dienste der Aufklärung: „Seine üble - fiktive - Figur diente lediglich der Denunziation“ - gemeint ist wohl: unerträglicher Zustände. „Am Mikrofon“, schwärmt die Journalistin, „war er nur Poesie, Intelligenz und Menschlichkeit.“ Auch „Libération“ und „Médiapart“ wollen den Hass dieser Tweets nicht zum Nennwert nehmen. Sie kritisieren vielmehr eine „digitale Allianz“ der Rechtsextremisten, die den Skandal nutzen, „um das zu zerstören, wofür Meklat steht“: die erfolgreiche Integration.