Als Axelle Kabou 1991 in Dakar aus ihrem Buch
Et si L’Afrique refusait le développement? – »Und wenn Afrika die Entwicklung ab-
lehnte?« vorlas, entfachte sie Entrüstung, man beschimpfte sie als Verräterin, die in Europa ihre Seele verkauft habe. Denn ihre
These, die Afrikaner seien selbst schuld an ihrem Elend, weil sie die Modernisierung verweigern, brach ein Tabu. Die schwarzen
Eliten glaubten immer noch, schrieb Kabou, der Rest der Welt müsse als Kompensation für erlittenes Unrecht ihren Kontinent ret-
ten. Damals, 1991, stand Kabou noch ziemlich allein auf weitem Feld. Heute gibt es eine Reihe afrikanischer Intellektueller wie Roger
Tagri, George Ayittey, Andrew Mwenda, James Shikwati oder Chika Onyeani, die in ihren
cri de colère , ihren Aufschrei des Zornes,
einstimmen.