+ Auf Thema antworten
Seite 1 von 2 1 2 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 12

Thema: Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
    Registriert seit
    27.11.2005
    Beiträge
    80.641

    Standard Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

    Was ist Stärke und Kraft, was Idealismus und Willen in einer Gesellschaft, die pluralistisch denkt und fühlt?

    Kann eine Gesellschaft überhaupt einen ganzheitlichen Willen, als Repräsentation ihres eigenen Verlangens zum Ausdruck bringen oder wird sie sich dessen entledigen in allgemeiner Beliebigkeit?

    Gebt mit einer Antwort auf diese existenziellere Frage, als es die Frage nach Gott jemals sein könnte.

  2. #2
    Student123
    Gast

    Standard AW: Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    Kann eine Gesellschaft überhaupt einen ganzheitlichen Willen, als Repräsentation ihres eigenen Verlangens zum Ausdruck bringen oder wird sie sich dessen entledigen in allgemeiner Beliebigkeit?
    Tja, die Frage ist doch eher, braucht sie den "ganzheitlichen Willen"? Als Symbol der Einheit der Nation halten sich alle Staaten ein Staatsoberhaupt. Aber was kommt dann? Demokratischer Konsens ist selten einstimmig. Sogar die schoene preussische Verwaltung, sich ihrer Unabhaengigkeit und Weltgeistigkeit (Hegel lehrte immerhin in Berlin) ruehmend, war doch am Ende nicht der "ganzheitliche Wille", siehe SPD. Natuerlich gibt es unpolitische Fragen, solche, die technokratische optimal geloest werden koennen. Bei politischen Fragen geht das nicht, denn Politik ist normatives Handeln; es gibt zwingend zwei Positionen.

  3. #3
    GESPERRT
    Registriert seit
    01.03.2004
    Beiträge
    16.213

    Standard AW: Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    Was ist Stärke und Kraft, was Idealismus und Willen in einer Gesellschaft, die pluralistisch denkt und fühlt?

    Kann eine Gesellschaft überhaupt einen ganzheitlichen Willen, als Repräsentation ihres eigenen Verlangens zum Ausdruck bringen oder wird sie sich dessen entledigen in allgemeiner Beliebigkeit?

    Gebt mit einer Antwort auf diese existenziellere Frage, als es die Frage nach Gott jemals sein könnte.
    Bist ganz schön fleißig heute?
    Thema: Der Wille der unseren ist eindeutig unterrepräsentiert und wird durch Feinde unserer Gesellschaft über die Toleranzschiene in die Beliebigkeit gezwungen.
    Geändert von ochmensch (02.02.2006 um 01:00 Uhr)

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
    Registriert seit
    27.11.2005
    Beiträge
    80.641

    Standard AW: Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

    Zitat Zitat von ochmensch
    Bist ganz schön fleißig heute?
    Thema: Der Wille der unseren ist eindeutig unterrepräsentiert und wird durch Feinde unserer Gesellschaft über die Toleranzschiene in die Beliebigkeit gezwungen.
    Meine Frage lautete, wieviel Willen eine Gesellschaft als Gesamtsystem benötigt, um sich in jeder Situation einheitlich zu behaupten.

    Dinge wie Kraft, Idealismus usw. sind willensverstärkend, d.h. sie verleihen der Gesellschaft einen ganz spezifischen Charakter, der sie von anderen Gesellschaften unterscheidet und ihr einen Ansporn verleiht.

    Kraft entsteht z.B. durch junge, gebildete Menschen. Idealismus entsteht durch Werte usw.

    Wenn es z.B. der Wille unserer Gesellschaftsform sein sollte, die Freiheit und die Menschenrechte an oberster Stelle zu definieren, wie viel Kraft haben wir dann überhaupt, diese durchzusetzen?

    Oder anders gefragt, wer identifiziert sich in unserer Gesellschaft eigentlich mit dem Nötigsten, mit dem Verständlichsten, nämlich der Freiheit als Mensch existieren zu dürfen, wer begreift dies als eigentlichen Willen der Gesellschaft, wenn nicht nur noch ein paar Hochschulprofessoren oder Philosophen, aber doch nicht der gemeine Mensch auf der Straße oder?

    Also, was sollte dann den Willen der Gesellschaft nach Außen und Innen darstellen, abgesehen von dem Nötigsten (den Menschenrechten), die wir als moderne Menschen vorraussetzen.

    Ist es nur noch die Beliebigkeit des Dahinlebens, welches unserer Gesellschaft einen Sinn geben könnte, ist es nur noch der Wille nach Wirtschaftswachstum?

    Je mehr die christlichen Religionen verschwinden, desto mehr muss die westliche Gesellschaft einen Willen entwickeln, sie muss zeigen wofür sie eigentlich steht, was ihr eigentliches Ziel ist, gegen wen und was sie sich abgrenzt und was sie verkörpert in einer Welt voller Beliebigkeiten, in einer Welt voller schneller Entscheidungen und Richtungswechsel.

    Alles in allem mag die Gesellschaft heute lebensechter sein, aber ist sie das auch für die Menschen?

    Kann eine Gesellschaft Menschen überhaupt noch einen gewissen Halt geben, ausser wirtschaftliches Wachstum zu erzeugen?

    Ich sehe hier ein großes Problem in der aktuellen Zeit.
    Geändert von Klopperhorst (02.02.2006 um 01:08 Uhr)

  5. #5
    Vorstand der Stammchatter Benutzerbild von Mark Mallokent
    Registriert seit
    07.10.2005
    Ort
    Paris
    Beiträge
    13.314

    Standard AW: Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    Was ist Stärke und Kraft, was Idealismus und Willen in einer Gesellschaft, die pluralistisch denkt und fühlt?
    Das solltest du dein Avatar fragen.
    Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!
    Mitglied der FDL

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
    Registriert seit
    27.01.2006
    Beiträge
    10.395

    Standard AW: Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    Was ist Stärke und Kraft, was Idealismus und Willen in einer Gesellschaft, die pluralistisch denkt und fühlt?

    Kann eine Gesellschaft überhaupt einen ganzheitlichen Willen, als Repräsentation ihres eigenen Verlangens zum Ausdruck bringen oder wird sie sich dessen entledigen in allgemeiner Beliebigkeit?

    Gebt mit einer Antwort auf diese existenziellere Frage, als es die Frage nach Gott jemals sein könnte.


    Das Konzept der offenen Gesellschaft wurde von der jüdisch-marxistischen Frankfurter Schule und dann ganz besonders von Karl Raimund Popper verfochten. Ziel war ganz klar die Atomisierung und Zerschlagung der westlichen Völker, besonders Deutschlands. Diese superschlauen Köpfe werden schon gewusst haben, warum sie die geschlossene Gesellschaft à la Stalin abgelehnt und dafür Demoralisierung, Sittenverfall und möglichst zerstörerische Freiheiten gefördert haben. Eine Gesellschaft, die sich bis zum Exzess dem Spaßhaben verschreibt und egoistische Ziele verfolgt, kann natürlich nicht mehr geschlossen handeln.

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
    Registriert seit
    27.01.2006
    Beiträge
    10.395

    Standard AW: Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

    Außerdem sind die Völker auf diese Weise natürlich auch nicht mehr in der Lage, ihre Interessen gegenüber den multinationalen Konzernen zu vertreten, welche letztere ihre Angestellten immer mehr und immer erbarmungsloser auspressen können. Die Bevölkerung einer ordentlichen Schulbildung im Zuge von '68 zu berauben, tat hier ein übriges: wie soll denn die durch Privatfernsehen und Kindergarten-Pädagogik verdummte neue Generation bitteschön noch den Aufstand proben? Die kapieren doch noch nicht einmal, wie der Laden läuft.

  8. #8
    Student123
    Gast

    Standard AW: Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

    Zitat Zitat von dr-esperanto
    Das Konzept der offenen Gesellschaft wurde von der jüdisch-marxistischen Frankfurter Schule und dann ganz besonders von Karl Raimund Popper.
    Da habe ich anscheinend noch Nachholbedarf. Stecken die Juden nicht nur hinter dem Kapitalismus und dem russischen Bolschewismus, sondern auch noch hinter Marx?

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von DecoderDavid
    Registriert seit
    14.11.2005
    Beiträge
    124

    Standard AW: Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

    Die Frage lautet, wie schafft man es eine Gesellschaft hinzubekommen in der die Mehrheit zufrieden ist? Momentan ist sie es nämlich nicht!
    Meine Idee ist, das es die Ideologie ist, welche dem Menschen fehlt. Schauen wir uns die Geschichte an stellen wir fest, dass in allen Kulturen, in allen Gesellschaften ein fester, sagen wir mal nationaler Wille da war, der sie voran brachte. Das war auch im Kommunismus, im Nationalsozialismus und im real existierendem Sozialismus der DDR so. Die westliche Welt, und somit das Staatsmodell der pluralistischen Demokratie erfüllt diese, meiner Meinung nach , sehr wichtige Funktion aber eben nicht. Dem Menschen fehlt das Ideal! Und ohne die Unterwerfung unter ein höheres Ziel kann keine noch so große Kraft eines Einzelnen ausreichen um etwas zu verändern. Das höhere Ziel aber gibt Kraft, und vor allen Dingen, lenkt die Kraft. So kann sich der Einzelne unter seinen Gleichgesinnten wohlfühlen und zusammen an einer Sache arbeiten. Die heutige Gesellschaft aber ist einem Ziel weit entfernt, jedenfalls habe ich dies Gefühl. Dabei lernt schon jeder halbwegs gescheite Bürger, dass ohne Ziel nichts läuft. In allen Lebensbereichen ist das Ziel das Wichtigste. Erst kommt das Ziel, damit man weiß wo man hin will, dann kommt der Inhalt, also was man dazu benötigt und dann kommt die Methode, also das Wie, die Umsetzung! Ganz einfach, oder? Wo will Deutschland hin? Das ist dei Frage!

    MfG

    DecoderDavid

  10. #10
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
    Registriert seit
    10.03.2005
    Ort
    Gegenwärtig...hier
    Beiträge
    24.869

    Standard AW: Wie viel Willen braucht eine Gesellschaft

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    Was ist Stärke und Kraft, was Idealismus und Willen in einer Gesellschaft, die pluralistisch denkt und fühlt?

    Kann eine Gesellschaft überhaupt einen ganzheitlichen Willen, als Repräsentation ihres eigenen Verlangens zum Ausdruck bringen oder wird sie sich dessen entledigen in allgemeiner Beliebigkeit?

    Gebt mit einer Antwort auf diese existenziellere Frage, als es die Frage nach Gott jemals sein könnte.
    Ganzheitlicher Wille im Sinne des die Gesellschaft durchgehend erfassendes Einiges, also durchaus über das rein Politische hinausgehend, wäre mit einem rein politischen Pluralismus vermutlich zu vereinbaren - sofern dieser politische Pluralismus nicht bereits den sozialen und ethischen Pluralismus bzw Relativismus beinhaltet, was aber unterschwellig oft tut.
    Je weniger sich das Individuum im Überindividuellen noch gespiegelt findet (da im Rahmen der pluralistischen Gesellschaft letztlich überhaupt keine Konturen der Gesellschaft mehr ausgemacht werden können, die spiegeln könnten), desto weniger Bindekraft entfaltet dieses Überindividuelle, desto weniger ist ein "ganzheitlicher Wille" überhaupt noch ein sinnvoll möglicher Begriff.

    Das Ideal (beziehunsgweise der Wille zu diesem) ist seinem Wesen nach antiplural. Nietzsche hat Recht, wenn er Toleranz als Zweifel am eigenen Ideal definiert. Toleranz als Ideal einer Gesellschaft erhebt also letztlich die Pflicht, kein Ideal zu haben, zum Ideal. Und vollzieht damit im Grunde auf sozialer Ebene das Äquivalent zum Relativismusparadoxon.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben