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Thema: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

  1. #181
    Mitglied Benutzerbild von Cruithne
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    3:57 min

    Wenn es und manchmal so schwer fällt, englisch zu lernen.

    6:32 min

    Subjekt - Verb - Objekt - SVO - Ort vor Zeit:

    Beispiele - siehe Video - vielleicht können Fortgeschrittene auch weitere Hinweise geben.

    gut erklärt.

    Wir haben einen anderen Satzaufbau.

    6:30 min


    So können wir es mit allen anderen Sprachen machen.

    Die deutsche Sprache hat einen ganz anderen Satzaufbau als andere Sprachen - deshalb fällt uns vielen von uns schwer, das Englische zu erlernen - man muß grammatisch und in der Rechtschreibung anders denken. Viele sprechen englisch mit manchmal deutschem Satzbau - deshalb versteht man sich dann auch nicht.

    Was sagt Ihr dazu ?

    Jede Sprache hat einen etwas anderen Satzbau, das ist völlig normal beim Sprachenlernen. Was mich am deutschen Satzbau besonders fasziniert, ist, dass er sich so krass von dem anderer europäischer Sprachen unterscheidet. Zum einen gibt es im Deutschen die Regel, dass das finite Verb im Hauptsatz an Position 2 stehen muss.

    "Morgen gehe ich ins Kino."
    "Ich gehe morgen ins Kino."
    "Ins Kino gehe ich morgen."

    Das ist eine Eigenschaft, die das Deutsche unter anderem mit dem Niederländischen ("Morgen ga ik naar de bioscoop.") und einigen nordgermanischen Sprachen (z.B. Schwedisch: Imorgon ska jag gå på bio.) teilt. In den meisten anderen europäischen Sprachen gilt jedoch strikt SVO, also Subjekt Verb Objekt.
    "Tomorrow I will go to the cinema." (EN)
    "Demain j'irais au cinéma." (FR)
    "Mañana (yo) iré al cine." (SP)
    "Zavtra ja pojdu v kino." (RU)

    Noch eine Besonderheit des Deutschen ist, dass Infinitive und Partizipien am Ende stehen. Wir sagen also "Ich will ins Kino GEHEN." oder "Ich habe das Ticket schon GEKAUFT." Vergleicht das mal mit anderen Sprachen (viele davon sind Pro-Drop, d.h. Subjektpronomen werden in der Regel weggelassen, aber ich schreibe sie der Vollständigkeit halber auf):

    I want to go to the cinema. (EN) - Je veux aller au cinéma. (FR) - Yo quiero ir al cine. (SP) Io voglio andare al cine. (IT) - Ja chcę pójśc do kina. (PL) - Ja hochu pojti v kino. (RU)

    Der Oberhammer im Deutschen sind aber die Nebensätze. Anders als in quasi allen europäischen Sprachen steht das konjugierte Verb immer am Ende:

    Ich liebe dich.
    Ich tue das, weil ich dich liebe.
    Ich weiß, dass ich dich liebe.
    Ich weiß nicht, ob ich dich liebe.
    Ich tue das, obwohl ich dich liebe.
    ...

    Man könnte sagen, dass Deutsch im Nebensatz ganz klar eine SOV-Sprache wie z.B. Türkisch, Koreanisch oder Japanisch ist. Interessant ist auch, dass man im Deutschen Entscheidungsfragen bildet, indem man die Position von Subjekt und Verb tauscht. Das ist auch keineswegs üblich in anderen Sprachen.

    Ich habe Zeit.
    Hast du Zeit? (VSO)

  2. #182
    Mitglied Benutzerbild von Kaktus
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Cruithne Beitrag anzeigen
    Jede Sprache hat einen etwas anderen Satzbau, das ist völlig normal beim Sprachenlernen. Was mich am deutschen Satzbau besonders fasziniert, ist, dass er sich so krass von dem anderer europäischer Sprachen unterscheidet. Zum einen gibt es im Deutschen die Regel, dass das finite Verb im Hauptsatz an Position 2 stehen muss.

    "Morgen gehe ich ins Kino."
    "Ich gehe morgen ins Kino."
    "Ins Kino gehe ich morgen."

    Das ist eine Eigenschaft, die das Deutsche unter anderem mit dem Niederländischen ("Morgen ga ik naar de bioscoop.") und einigen nordgermanischen Sprachen (z.B. Schwedisch: Imorgon ska jag gå på bio.) teilt. In den meisten anderen europäischen Sprachen gilt jedoch strikt SVO, also Subjekt Verb Objekt.
    "Tomorrow I will go to the cinema." (EN)
    "Demain j'irais au cinéma." (FR)
    "Mañana (yo) iré al cine." (SP)
    "Zavtra ja pojdu v kino." (RU)

    Noch eine Besonderheit des Deutschen ist, dass Infinitive und Partizipien am Ende stehen. Wir sagen also "Ich will ins Kino GEHEN." oder "Ich habe das Ticket schon GEKAUFT." Vergleicht das mal mit anderen Sprachen (viele davon sind Pro-Drop, d.h. Subjektpronomen werden in der Regel weggelassen, aber ich schreibe sie der Vollständigkeit halber auf):

    I want to go to the cinema. (EN) - Je veux aller au cinéma. (FR) - Yo quiero ir al cine. (SP) Io voglio andare al cine. (IT) - Ja chcę pójśc do kina. (PL) - Ja hochu pojti v kino. (RU)

    Der Oberhammer im Deutschen sind aber die Nebensätze. Anders als in quasi allen europäischen Sprachen steht das konjugierte Verb immer am Ende:

    Ich liebe dich.
    Ich tue das, weil ich dich liebe.
    Ich weiß, dass ich dich liebe.
    Ich weiß nicht, ob ich dich liebe.
    Ich tue das, obwohl ich dich liebe.
    ...

    Man könnte sagen, dass Deutsch im Nebensatz ganz klar eine SOV-Sprache wie z.B. Türkisch, Koreanisch oder Japanisch ist. Interessant ist auch, dass man im Deutschen Entscheidungsfragen bildet, indem man die Position von Subjekt und Verb tauscht. Das ist auch keineswegs üblich in anderen Sprachen.

    Ich habe Zeit.
    Hast du Zeit? (VSO)
    Man kann einen Satz verschieden formulieren, und entsprechend wird er gewichtet, je nachdem, was am Satzanfang steht. Das ist in etlichen Sprachen so und dessen sollte man sich bewußt sein.
    Die Geschützten müssen vor den Ungeschützten geschützt werden, indem man die Ungeschützten zwingt, sich mit dem Schutz zu schützen, der die Geschützten nicht geschützt hat
    https://www.youtube.com/watch?v=1WzJviSbqcE. Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem...https://www.youtube.com/watch?v=aQhOrgzY3es

  3. #183
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von dr-esperanto Beitrag anzeigen
    Nur gut, dass das komplizierte Russisch jetzt weitgehend durch das klare und deutliche Ukrainisch ersetzt wird!
    достопримеча́тельность 'Sehenswürdigkeit'
    dosto-primetschátelnost wird ukrainisch genau so gesprochen wie es geschrieben wird,
    aber der Russe macht daraus so etwas wie
    döstö-primitschátilnöst' oder
    düstü-primitschátil'nüst'
    (genau genommen mit dem /e/ von LiebE, also dem hebräischen Schwa-Laut,
    also dəstə-pri-mətschátel'-nəst' 'Würdig/Wert-be-achter-keit', genauso Gorbatschów: Gərbatschóf, aber ukrainisch: Horbatschóf)
    Die russische Aussprache ist extrem schwierig und sehr oft wird man nicht verstanden,
    wenn man die Wörter ausspricht wie sie geschrieben werden (bei Leuten, die nicht viel schreiben).
    Ich höre nun schon seit über einem Jahr immer Ukrainisch und Russisch auf Mittelwelle und muss sagen, dass Russisch sehr viel eleganter und schöner klingt als das eher abgehackte Ukrainisch. Aber es empfiehlt sich, zunächst einmal Ukrainisch zu lernen und dann erst Russisch - Ukrainisch hat wie gesagt den großen Vorteil, dass es genau so ausgesprochen wird wie es geschrieben wird.
    Das gilt auch für die belarussische und die russische Sprache. In der belarussischen Sprache ist die Art, wie sie gelesen wird, auch die Art, wie sie geschrieben wird. In der Schule hatte ich allerdings Probleme mit der belarussischen Sprache. Als Belarussin verstehe ich die belarussische Sprache gut, aber ich kann nicht richtig auf Belarussisch schreiben. Das hängt damit zusammen, dass ich viele Bücher auf Russisch gelesen habe, so dass ich gut auf Russisch schreiben kann. Da ich nur wenige Bücher auf Belarussisch gelesen habe, überträgt mein Gehirn automatisch die Regeln für das Schreiben auf Russisch auf Belarussisch. Bei vielen meiner Kameraden war es umgekehrt: Sie hatten keine besonderen Probleme mit der belarussischen Sprache, weil sie die Regeln nicht lernen mussten - man schreibt einfach so, wie man es hört und schreibt, und sie hatten große Probleme mit der russischen Sprache - mit ihrer komplizierten Grammatik. Alle Menschen, von denen ich spreche, sind Menschen, für die Russisch und Weißrussisch Muttersprachen sind.

  4. #184
    Mitglied Benutzerbild von Cruithne
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Kaktus Beitrag anzeigen
    Man kann einen Satz verschieden formulieren, und entsprechend wird er gewichtet, je nachdem, was am Satzanfang steht. Das ist in etlichen Sprachen so und dessen sollte man sich bewußt sein.
    Es geht hier explizit um die Stellung des Verbs. "Morgen ich gehe ins Kino" ist falsch, ebenso "Tomorrow will I go to the cinema." Im Deutschen haben wir V2. Wenn der Satz mit einer adverbialen Bestimmung beginnt, wandert das Subjekt nach Position 3. Das ist auf Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und in den slawischen Sprachen komplett anders.

  5. #185
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Tutsi, ich verstehe wirklich nicht, worüber du dich hier echauffierst.

    Selbst ein nur noch winziger Prozentsatz echter Deutscher kann "ein" von "einen" unterscheiden und beherrscht auch die richtige Anwendung von "scheinbar" und "anscheinend" nicht mal ansatzweise.

    Mit den jüngsten Rechtschreibreformen haben sie der deutschen Sprache endgültig den Garaus gemacht.

    Wie sollte man da von den "Schutzsuchenden" ein einwandfreies Deutsch erwarten, wenn selbst die eingeborenen Deutschen kaum noch damit klarkommen?
    Ich kann die alte Leier mit dem Sprachverfall ehrlich gesagt nicht mehr hören. Menschen haben schon immer Fehler gemacht, nicht nur heute. Der einzige Unteschied zwischen heute und damals ist, dass es vor 200 Jahren noch kein Internet gab und die ganzen Dorftrottel, die heute auf Facebook posten, damals noch überhaupt nicht schreiben konnten, weil Schule nur etwas für reiche Leute war und nicht für den Pöbel. Das ist der Grund, warum wir denken, dass die Leute zu Goethes und Schillers Zeiten weniger Fehler gemacht haben.

  6. #186
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Ein weiterer Grund ist speziell für die "Schutzsuchenden" aus dem türkischen Raum unser deutsches "ch" (gehört zwar nicht direkt in diesen Strang, hat aber entfernt auch damit zu tun, weshalb sich gerade manche Zuwanderergruppen mit unserer Sprache so schwer tun).

    Wenn wir sagen "ich habe....", dann benutzen wir ein freies "ch" ohne gutturale Nebenlaute. Da die Zuwanderer aber mit dem freien (Keuch-)"ch" so ihre Probleme haben (entweder durch fehlende Angewöhnung oder sogar durch die andere anatomische Gestaltung der Kehle und Stimmbänder), sprechen sie grundsätzlich nur "isch".

    "Isch mache disch Krankenhaus", oder so ähnlich. Jedenfalls wird aus jedem "ch" oft ein "sch" geformt. Und die wenigen deutschen Jugendlichen sprechen diesen Slang-Murks dann auch noch opportunistisch nach....

    Oder sehe ich das falsch?
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Türken den stimmlosen palatalen Frikativ (auch bekannt als ich-Laut) nach einer Weile gut beherrschen, wenn man es ihnen korrekt beibringt. Ich rede hierbei aber von Migranten, die heute nach Deutschland kommen und die bei Null anfangen. Bei den Leuten, die schon in dritter Generation den typischen Gastarbeiter-Ghetto-Slang sprechen, ist dagegen Hopfen und Malz verloren, aber man muss berücksichtigen, dass es vor 60 Jahren noch keine Integrationskurse gab. Die Gastarbeiter haben sich das Deutsche mehr oder weniger selbst auf der Straße bzw. bei der Arbeit angeeignet.

  7. #187
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von der Karl Beitrag anzeigen
    Selbst in den Nachrichten/Kommentare sind Sätze zu finden wie "Kann Habeck Wirtschaftsminister?" - der Jugendwahn nimmt kein Ende!
    Solche Schlagzeilen sieht man nur in der BILD-Zeitung, kein normaler Mensch redet so.

  8. #188
    Mitglied Benutzerbild von Cruithne
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Kurti Beitrag anzeigen
    Fettung durch mich

    "Are you kidding me?", hörte ich oftmals in GB oder den USA.

    "Do you want to make a fool of me?" ist zwar auch möglich, ist aber inzwischen eher unüblich.
    Wie wäre es mit "Don't bullsh*t me!" oder "Don't f*ck with me."

  9. #189
    Hüterin des Herdfeuers Benutzerbild von Sandy Rose
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Sprachen lernt man nicht nur durch Vokabel- und Grammatik-Pauken, sondern vor allem durch lesen und sprechen bzw. hören.
    Dummerweise klingen Sprachen gesprochen ganz anders als geschrieben, es gelten umgangssprachlich andere "Regeln" als in Lehrbüchern.
    Fremdsprachige Filme können tatsächlich eine unterhaltsame Form des Lernens darstellen. Ich rate denjenigen, die Deutsch lernen wollen, zu Kinder-TV oder Kinderbüchern für die ersten Schritte.

  10. #190
    Mitglied Benutzerbild von Cruithne
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Weil Mädchen, Kinder vom Reifegrad noch nicht als Geschlecht gelten.
    Deswegen DAS.

    Ausnahme "der Junge", wahrscheinlich mussten Jungs auch bei unseren germanischen Vorfahren
    als Stammhalter schon früh Aufgaben übernehmen, welche ihnen eine geschlechtsspezifische Beschreibung angedeihen ließen.

    Deutsche Sprache ist sehr logisch, man muss aber die Hintergründe kennen.

    ---
    Das ist falsch. "Mädchen" ist eigentlich, wie man an dem Suffix "-chen" erkennen kann, ein Diminutiv, genauso wie "Brötchen", "Fläschchen", "Würstchen" usw.

    Im Deutschen sind alle Wörter auf "-chen" Neutrum, unabhängig davon, ob es um eine Sache oder eine Person geht. Das ist einfach eine morphologische Regel, genauso wie das alle Wörter auf "-ling" maskulin und alle Wörter auf "-ung" feminin sind.

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