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Thema: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

  1. #231
    Balkan Spezialist Benutzerbild von navy
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Deuprason Beitrag anzeigen
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    Unglaubliche Aussprache!
    Deutsche, die nicht einmal Russisch können, singen auf Russisch, als wäre es ihre Muttersprache!
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    Hier ist das gleiche Lied, gesungen von echten Russen.
    die Russen haben Kultur, pflegen die Kultur. Das sagt Alles über die Bildung eines Landes aus!

    In Deutschland machten viele Kultur schaffende, wie Grönemeier sich zum Impf Sprachrohr, jeden Müll zu verimpfen wo Nichts ist
    Die Selbstverwaltungsstrukturen, die die NATO im Kosovo wachsen ließ, kritisierte eine als „Verschlusssache“ eingestufte Studie des Instituts für Europäische Politik (IEP) 2007 als „fest in der Hand der Organisierten Kriminalität“, die „weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat“

  2. #232
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Deuprason Beitrag anzeigen
    Das gilt auch für die belarussische und die russische Sprache. In der belarussischen Sprache ist die Art, wie sie gelesen wird, auch die Art, wie sie geschrieben wird. In der Schule hatte ich allerdings Probleme mit der belarussischen Sprache. Als Belarussin verstehe ich die belarussische Sprache gut, aber ich kann nicht richtig auf Belarussisch schreiben. Das hängt damit zusammen, dass ich viele Bücher auf Russisch gelesen habe, so dass ich gut auf Russisch schreiben kann. Da ich nur wenige Bücher auf Belarussisch gelesen habe, überträgt mein Gehirn automatisch die Regeln für das Schreiben auf Russisch auf Belarussisch. Bei vielen meiner Kameraden war es umgekehrt: Sie hatten keine besonderen Probleme mit der belarussischen Sprache, weil sie die Regeln nicht lernen mussten - man schreibt einfach so, wie man es hört und schreibt, und sie hatten große Probleme mit der russischen Sprache - mit ihrer komplizierten Grammatik. Alle Menschen, von denen ich spreche, sind Menschen, für die Russisch und Weißrussisch Muttersprachen sind.
    Genau wie bei mir - weißrussisch verstehen ist kein Problem für mich (das verstehe ich als Polonist sogar wohl noch besser als die Russen), aber es lesen bzw. entziffern! Also da verlege ich mich lieber auf das Ukrainisch, das wenigstens meistens ähnlich geschrieben wird wie Russisch...naja, Weißrussisch führt ja ohnehin ein Nischendasein, und so viele Weißrussen gibt es ja auch nicht....andererseits seid ihr unsere direkten Nachbarn nach den Polen! Und niemand in Deutschland weiß etwas über euch!
    VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
    Gregor der Große: "Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht"
    Dostojewski: "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um die Idioten nicht zu beleidigen."

  3. #233
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Cruithne Beitrag anzeigen
    Die Tatsache, dass das so ist und dass es z.B. sehr wenige Sprachen mit OVS oder OSV gibt, ist ein weiteres Indiz für die Existenz einer universellen Grammatik. Die Annahme einer Universalgrammatik steht in direktem Zusammenhang mit der Idee, dass es bestimmte universelle Eigenschaften oder Prinzipien gibt, die allen menschlichen Sprachen gemeinsam sind. Diese Annahme geht auf den Linguisten Noam Chomsky zurück, der argumentiert hat, dass Sprachfähigkeit angeboren ist und dass alle Menschen eine angeborene Fähigkeit zur Sprachproduktion und -verarbeitung besitzen. Die Universalgrammatiktheorie postuliert, dass es eine Art "Bauplan" oder "Muster" für Sprachen gibt, das in den genetischen Grundlagen des menschlichen Gehirns verankert ist. Diese Universalgrammatik legt gewisse strukturelle Einschränkungen und Prinzipien fest, die die Möglichkeiten der Sprachvariation begrenzen. Zum Beispiel umfasst die Universalgrammatik die Idee, dass Sprachen bestimmte grundlegende Satzstrukturen haben, wie die bereits erwähnte SVO-Struktur, und dass die Variationen in der Wortstellung durch Parameter innerhalb dieses Rahmens erklärt werden können.


    Trotz allem ist sowohl die These, dass es eine Universalgrammatik gibt, als auch die These, dass SVO die Endstufe jeder sprachlichen Entwicklung darstellt, immer noch Gegenstand der Forschung und stark umstritten. So können wir uns beispielsweise fragen, warum, sofern SVO wirklich Teil der Universalgrammatik ist, überhaupt irgendwelche Sprachen vom SVO-Typ abweichen, wie z.B. Türkisch oder Japanisch - oder anders gesagt: Wieso entwickeln sich natürliche Sprachen so, dass sie den Regeln der angeblich angeborenen Grammatik widersprechen?
    Diese angeblichen Ausnahmen sind eigentlich gar keine: denn im Türkisch, Latein, Persisch, also wohl auch im Indogermanisch waren die Verben ursprünglich Substantive, sodass man nicht sagt DER MANN SIEHT DIE FRAU, sondern MANNFRAUIHRSEHEN oder MANNFRAUIHRESEHUNG, ganz parallel zu FERNSEHEN, RUNDFUNK(EN) oder GRENZENZIEHEN. Die europäischen Sprachen haben aber die natürliche Wortstellung wieder hergestellt - man sagt nicht mehr ERRARE HUMANUM EST, sondern ERRER EST HUMAIN, aber im arischen Persisch bis heute INSÂNI AL-KHATÂ ÄST 'menschlich das Irren ist' (wobei INSÂNI und AL-KHATÂ natürl. Arabismen sind).
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  4. #234
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
    Ja, vergleichbar mit Pidgin-Englisch oder dem Französisch auf Haiti. Ich möchte nicht wissen, wie beschränkt deren Wortschatz ist. Als Extrembeispiel wäre ein Menschenbaby zu betrachten, was von Wölfen oder Schimpansen großgezogen worden wäre. Das könnte ab eine gewissen Alter überhaupt keine menschliche Sprache mehr erlernen, weil die Strukturen dafür nie ausgebildet wurden und irgendwann der Zug abgefahren wäre.
    Kann ich bestätigen, da ich gerade créol lerne und afrikanische Sprachen. Unser ausgefeilter europäischer Wortschatz hat im Mittelalter ja auch noch nicht bestanden. Man verwendet eben die vorhandenen Wörter auch in Fällen, wo diese eigentlich nicht mehr genau passen; aber das ist dann eben wie bei der dichterischen Freiheit. Glaube auch nicht, dass das dem Verständnis abträglich ist, da der Kontext das ja wieder auffängt.
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  5. #235
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Cruithne Beitrag anzeigen
    Der Oberhammer im Deutschen sind aber die Nebensätze. Anders als in quasi allen europäischen Sprachen steht das konjugierte Verb immer am Ende:

    Ich liebe dich.
    Ich tue das, weil ich dich liebe.
    Ich weiß, dass ich dich liebe.
    Ich weiß nicht, ob ich dich liebe.
    Ich tue das, obwohl ich dich liebe.
    ...

    Man könnte sagen, dass Deutsch im Nebensatz ganz klar eine SOV-Sprache wie z.B. Türkisch, Koreanisch oder Japanisch ist. Interessant ist auch, dass man im Deutschen Entscheidungsfragen bildet, indem man die Position von Subjekt und Verb tauscht. Das ist auch keineswegs üblich in anderen Sprachen.

    Ich habe Zeit.
    Hast du Zeit? (VSO)

    Wobei die Verbendstellung in Nebensätzen ja erst nach lateinischem Vorbild eingefügt worden sein soll...in der Lutherzeit sprachen viele ja besser Latein als Deutsch, vielleicht auch Luther selber, sodass der lateinische Einfluss auf das Deutsche schon sehr stark war, man denke nur an quocirca, was mit worum, warum übersetzt wurde...
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  6. #236
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Das Créole ist teils gar nicht so einfach vom Französisch herzuleiten:
    Wo ist der Baum, der vor der Hütte von Pierre war?
    Oú est-il le pied-bois, qui était devant la case de Pierre?
    wird im Créole:
    Eti pié-boi a, qui tai douvan kay Piè a?
    d.h. aus *weti von OU EST-IL wird ETI
    aus *LE PIED-BOIS-LÁ 'das Holz-Bein da' wird PIÉ-BWA
    aus CAS' wird KAY wie aus BAGAGE kreol. BAGAY 'Sache, Gepäck'
    und Piè-a wieder (DER) PETER DA

    monsieur Polidor travaille à l'usine
    Herr Polidor arbeitet in der Offizin/Fabrik
    wird im Créole
    Misié Polidò qua travail l'isine
    Hr. Polidor ist am Arbeiten (in) der Fabrik
    QUA wohl von QUAND 'wann, wenn'

    mademoiselle Polidor pas vouler rester à l'école
    Fräul. Polidor will nicht in der Schule bleiben
    wird zu
    Manzè Polidò pas lé rété l'écol

    ce chien-là est un monsieur
    dieser Hund da ist ein Rüde
    wird zu
    chien tala c'est (spricn: sé) an missié
    tala 'dieser da' anscheinend von von CETTE-LÀ 'diese da'
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  7. #237
    Mitglied Benutzerbild von Cruithne
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von dr-esperanto Beitrag anzeigen
    Wobei die Verbendstellung in Nebensätzen ja erst nach lateinischem Vorbild eingefügt worden sein soll...in der Lutherzeit sprachen viele ja besser Latein als Deutsch, vielleicht auch Luther selber, sodass der lateinische Einfluss auf das Deutsche schon sehr stark war, man denke nur an quocirca, was mit worum, warum übersetzt wurde...
    Hmmm, ich weiß nur, dass die Verbendstellung in Nebensätzen auch im Niederländischen existiert, allerdings steht das finite Verb dort vor dem infiniten Verb:


    Ich weiß, dass ich morgen die Küche aufräumen muss.
    Ik weet dat ik morgen de keuken moet opruimen.

  8. #238
    Mitglied Benutzerbild von Kaktus
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Tutsi, ich verstehe wirklich nicht, worüber du dich hier echauffierst.

    Selbst ein nur noch winziger Prozentsatz echter Deutscher kann "ein" von "einen" unterscheiden und beherrscht auch die richtige Anwendung von "scheinbar" und "anscheinend" nicht mal ansatzweise.

    Mit den jüngsten Rechtschreibreformen haben sie der deutschen Sprache endgültig den Garaus gemacht.

    Wie sollte man da von den "Schutzsuchenden" ein einwandfreies Deutsch erwarten, wenn selbst die eingeborenen Deutschen kaum noch damit klarkommen?
    Es stimmt, was du schreibst. Vor Jahren schon sind angehende Deutschlehrer in Österreich mit einem sehr hohen Prozentsatz (ich meine mich zu erinnern, dass es weit über 60% waren) durch die Deutschprüfung gefallen. Wenn es also die Lehrer schon nicht können, was erwartest du von den Schülern?
    Wer seine deutsche Grammatik auf vergnügliche Weise verbessern möchte, dem empfehle ich die Bände aus der Reihe "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod".
    Die Geschützten müssen vor den Ungeschützten geschützt werden, indem man die Ungeschützten zwingt, sich mit dem Schutz zu schützen, der die Geschützten nicht geschützt hat
    https://www.youtube.com/watch?v=1WzJviSbqcE. Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem...https://www.youtube.com/watch?v=aQhOrgzY3es

  9. #239
    Mitglied Benutzerbild von Jony
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
    Ich meinte nicht, dass die Hirnleistung nachlässt, sondern dass es verkrustet und versteinert. Bei Kindern ist es noch ein Schwamm, der alles aufsaugt. Bei Erwachsenen so ab 20 müssen die Synapsenverbindungen schon eher mit dem Meißel in den Fels gehauen werden.

    Bestes Beispiel mit der Aussprache: Auch ich hatte von der 7. bis zur 10. Klasse Russisch als 2. Fremdsprache. Zur Grammatik will ich mich gar nicht äußern. Es reicht schon die Erinnerung daran, als ganz am Anfang das rollende R geübt werden sollte. Das kriegte wenn's hochkam, nur noch jeder 5. hin. Ich gehörte nicht dazu, und ich kann es bis heute nicht, was auch bei Spanisch immer wieder Anlass zu Belustigungen war. Aber mein Gaumen, oder wo das gebildet wird, will einfach nicht mehr. Ich kann auch kein Portugiesisch haarscharf von Spanisch trennen. Es ist zu verwoben ineinander, Das früher mal erstklassige Spanisch ist eingetrübt, und Portugiesisch geht so flüssig wie nichts von der Hand. Damals, Anfang der 90er, wollte ich neben Spanisch noch Italienisch lernen. Aber ich warf alles durcheinander und beließ es dann beim Spanisch.

    Mein Sohn übrigens spricht fließend Spanisch ohne Akzent, wei er ein halber Mexikaner ist. Meine Tochter fließend Portugiesisch, weil sie halbe Brasilianerin ist. Aber beide haben keine Ahnung von der Grammatik. Das heißt aber nicht, dass Erwachsene das genauso leicht lernen, wenn sie sich nur wie Kinder verhalten. Man kann als Kind unbewusst und automatisch die Regeln herleiten, also Induktion betreiben. Als Erwachsener ist es aber viel hilfreicher, zuerst die Regeln zu kennen, und den Satzbau, Konjugation usw. zu deduzieren, indem man aus der Regel die Praxis bildet. Aber selbst wenn man es als Erwachsener noch beherrschen würde, den Induktionsprozess mühelos wie ein Kind zu beherrschen, braucht man immer noch viele Jahre Übung. Die meisten Erwachsenen haben diese Zeit doch gar nicht. Alles fällt im Erwachsenenalter schwerer: Radfahren oder Schwimmen lernen, Musiknoten lesen oder schreiben, Klavier spielen usw. Wie gesagt, das hat nichts mit der Hirnleistung zu tun, sondern mit der zunehmenden Verkrustung. Keiner kann im höheren Alter sein Gehirn in großen Teilen neu programmieren, wenn alles schon fest verdrahtet ist.
    Also wirklich zu 100% akzentfrei - und zwar wie ein Muttersprachler - eine Sprache zu sprechen, das kriegen wirklich nur die allerwenigsten Erwachsenen hin und müssen schon mit einem gewissen Talent gesegnet sein. Meiner Beobachtung sind das oft Zeitgenossen, die von Hause schon immer gut andere Leute imitieren konnten und ein gewisses komödiantisches Talent haben. Die imitieren dann halt die Aussprache der Muttersprachler. Aber wie gesagt, das sind die Wenigsten!
    Normalerweise ist ein Akzent immer da, wenn die Sprache so nach der Pubertät, also ab dem 15. , 16. Lebensjahr erlernt wird. Je später, desto deutlicher der Akzent.
    Man kann ja auch eine Sprache lernen, ohne sich Mühe bei der korrekten Aussprache zu geben.
    Das kannst du übrigens recht deutlich z.B. beim modernen Hebräisch (Ivrit) heraushören, wenn du es mit der Phonetik der Arabischen (oder einer sonstigen semitischen) Sprache vergleichst. Da die semitische Sprache Hebräisch ausgestorben war und vor ca. 130 Jahren von europäischen, also indogermanischen Muttersprachlern wiederbelebt wurde, hört sich israelisches Ivrit heute so an, als habe man einem mitteleuropäischen Muttersprachler einen arabischen Text in Lautschrift vorgelegt und er müsse sich gar keine Gedanken machen, wie das richtig, also von einem semitischen Muttersprachler ausgesprochen wird, sondern kann einfach drauf losbrabbeln. So wird eine ganze, offizielle Sprache ein einziger Akzent einer ehemaligen Sprache. In vielerlei Hinsicht faszinierend.

    Gibts eigentlich einen Youtube-Kanal, den du empfehlen kannst? Ich habe bisher keinen besseren und umfangreicheren als [Links nur für registrierte Nutzer] gefunden, wenn ich mich so über die "Sprachen der Welt" informieren will.

  10. #240
    Mitglied Benutzerbild von antiseptisch
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    Standard AW: Warum sich Sprachen so schwer lernen - es geht um den Satzaufbau und dem Baustein

    Zitat Zitat von dr-esperanto Beitrag anzeigen
    Kann ich bestätigen, da ich gerade créol lerne und afrikanische Sprachen. Unser ausgefeilter europäischer Wortschatz hat im Mittelalter ja auch noch nicht bestanden. Man verwendet eben die vorhandenen Wörter auch in Fällen, wo diese eigentlich nicht mehr genau passen; aber das ist dann eben wie bei der dichterischen Freiheit. Glaube auch nicht, dass das dem Verständnis abträglich ist, da der Kontext das ja wieder auffängt.
    Ich meinte eigentlich auch Wörter, die komplett verloren gehen, und später nicht mehr ersetzt werden. Die Sprache stumpft dann ab, bis im Extremfall nur noch Grunzlaute und Schreie rauskommen. Die ganzen Neger in Haiti, USA und Brasilien waren ja auch aus ganz verschiedenen Gegenden zusammengewürfelt, schon mit der Absicht, dass sie nicht kommunizieren und damit keine Revolte lostreten können. So ein Zusammenleben unter Menschen, die man nicht versteht und nicht verstanden wird, muss die Hölle sein.
    Don't ask for sunshine!

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