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Thema: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

  1. #61
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

    Zitat Zitat von dr-esperanto Beitrag anzeigen
    Na der wird wohl scheitern wie seine zehn Vorgänger! Möchte wirklich mal wissen, wieso in diesem Land dermaßen der Wurm drin ist - alle paar Jahre hört man doch da von Währungszusammenbrüchen und Supermarktplünderungen, als ob ein Fluch auf Argentinien läge. Vielleicht hängt das ja mit diesem Peronismus zusammen. Obwohl der Perón ja damals versucht hatte, das Beste von Links und Rechts zu vereinen, ein bisschen wie Hitler und auch die so erfolgreiche Wirtschaftspolitik Hitlers war ihm ja ein großes Vorbild.
    Absolutes laissez faire und laissez passer in der Wirtschaft führt natürlich nur dazu, dass sich die Stärksten durchsetzen, wie in den USA, die Loser können ja dann im Wohnwagen vergammeln und sich ihre Glücksgefühle mit künstlichen Drogen besorgen!
    Argentinien war ja bis in die Fünfziger so reich wie Kanada und Australien. Man fragt sich wirklich, wie so ein weißes, europäisches, zum Großteil italienischstämmiges Land so dermaßen absinken kann? Es kann eigentlich nur am Peronismus liegen, oder? Im meine, die Probleme mit Negerbevölkerung oder großen Indianerpopulationen hat Argentinien ja nicht! Sicher, Italiener haben das Arbeiten nicht erfunden, aber ihre Wirtschaft ist doch einigermaßen robust.
    Ich habe das auch schon immer vermutet, dass die USA den Peronismus ähnlich wie den Nationalsozialismus betrachten und deswegen keine Ruhe geben wollen.

    Zitat Zitat von Chinon Beitrag anzeigen
    Wie immer und überall hängt es mit dem US-Einfluß zusammen, die Südamerika als ihren Hinterhof betrachten.
    So einfach ist das sicher nicht.

    Kolumbien stand vorher immer ganz fest an der Seite der USA. Seit den letzten Jahren kam immer mehr Kritik an den USA, vor ein paar Wochen ist Petro auch nach China gereist und hat dort ganz anders geredet. Zu Israel meinte Petro nur, dass es ihm egal sei, wenn jetzt Israel die Beziehungen abbrechen wolle.

    Bolivien hat jetzt zum zweiten Male die Beziehungen zu Israel abgebrochen und US-Bürger brauchen schon seit einiger Zeit, ein Jahrzehnt oder so, ein Visum, um als Tourist nach Bolivien einzureisen.

    Chile und Brasilien haben jetzt auch Kritik an Israel geübt. Chile hat, wie Kolumbien, auch seinen Botschafter aus Israel abberufen.

    Peru ist da vielleicht zurückhaltender, aber schon seit fünf Jahrzehnten ist das meiste militärische Material, Panzer, Kampfflugzeuge, Hubschrauber usw., aus der UdSSR, bzw. Russland und Weissrussland. Und in Peru versucht schon seit etwa fünf Jahren der Inneramerikanische Gerichtshof für Menschenrechte die Homoehe einzuklagen. Ohne Erfolg. Die Homoehe gibt es bis heute nicht.

    aus [Links nur für registrierte Nutzer]:



    Viele Dinge muss man auch selber beobachten. Positive Veränderungen wird einem die Lügenpresse nicht aufs Brot schmieren wollen.

    El Salvador und Honduras haben bis vor einigen Jahren immer noch die Statistik der Mordrate weltweit angeführt mit Raten um die 90 bis 100 Morde auf 100.000 Einwohner. Seitdem beide Länder mehr mit China kooperieren, ist das Militär gegen diese Banden dort vorgegangen.

    Viele Bandenmitglieder wurden in neuen und grossen KZ-ähnlichen Gefängnissen inhaftiert. Prompt gab es Kritik aus den USA von wegen Menschenrechten. El Salvador und Honduras liegen seitdem mit der Mordrate hinter Venezuela, was bei 45 pro 100.000 Einwohner liegt.
    Geändert von Rumpelstilz (22.11.2023 um 22:37 Uhr) Grund: El Salvador und Honduras
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  2. #62
    Tod allen Feinden Benutzerbild von Panther
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    Standard AW: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

    NatCon, Chabad, Libertarismus: Die Javier-Milei-Konvergenz

    Was Mileis starken Glauben an und die Verteidigung des Judentums betrifft, so wird eine seiner ersten angekündigten Maßnahmen als argentinischer Präsident darin bestehen, die argentinische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen7, ein Schritt, den viele bemerkt haben, ähnelt dem von Präsident Trump. Außerdem wurde angekündigt, dass seine erste diplomatische Reise nach Israel führen wird, um herzliche und sichere Beziehungen zu gewährleisten.

    Möglicherweise haben Sie verschiedene rechte Online-Influencer gesehen, die Mileis Sieg als Sieg für die "globale populistische Bewegung" gefeiert haben. Es hat eine anhaltende und zweifellos böswillige Ausrichtung und Verschmelzung der nationalistischen Wiederbelebung in den Vereinigten Staaten mit anderen Parteien, Bewegungen oder Ideen auf der ganzen Welt gegeben. Man erinnere sich vielleicht an Steve Bannons Idee, eine globale Infrastruktur für eine weltweite nationalistische Bewegung9 aufzubauen, oder vielleicht sogar an seine Akademie für den jüdisch-christlichen Westen, die akademische Institution, die diese nationalpopulistischen Eliten hervorbringen würde. Es ist wichtig zu erkennen, dass es ein gemeinsames Thema unter den Parteien oder Menschen gibt, die diese sich schnell organisierende Sphäre fördert: Sie sind alle Zionisten. Ob Giorgia Meloni in Italien, Victor Orban in Ungarn, Nayib Bukele in El Salvador oder jetzt Javier Milei in Argentinien, alle Figuren, die von dieser neuen populistischen Einflusssphäre gefördert werden, sind bekennende Zionisten – und wenn diese Figuren die Macht übernehmen, verschlechtert sich die Situation für ihre jeweiligen Nationen fast ausnahmslos. Anders dargestellt: Warum genau sollte Javier Milei mit Nayib Bukele befreundet sein? Bukele hat die Staatsmacht eingesetzt, um seine Feinde zu vernichten und El Salvador zu unterwerfen, was Milei angeblich entschieden ablehnen würde. Der Zionismus ist die Kette, die diese Figuren zusammenhält.


    Worauf laufen diese Entwicklungen dann hinaus? Es ist klar, dass Javier Milei weder den Interessen noch den Menschen in Argentinien dient. Milei wird als Marionette der Likud-Partei und ihrer Stellvertreter in der amerikanischen Regierung benutzt, um den zionistischen politischen Einfluss auf der ganzen Welt zu fördern. Mileis klassischer Liberalismus wird dafür sorgen, dass der argentinische Staat stark geschwächt wird und stattdessen feindliche ausländische Elemente einlädt. Die Zerstörung der Zentralbank wird ein wirtschaftliches Machtvakuum schaffen, das bereit ist, von allen Akteuren gefüllt zu werden, die die amerikanische Finanzwelt dafür bereithält. Seine Privatisierung wichtiger öffentlicher Vermögenswerte stellt sicher, dass Argentiniens Ressourcen privaten Investoren aus dem Silicon Valley zum Opfer fallen, die nur allzu gerne die Reichweite ihres Einflusses ausweiten. Dieselben NatCon-Influencer werden diesen Sieg nutzen, um zu versuchen, eine Milei-ähnliche politische Figur in den Vereinigten Staaten bei einer zukünftigen Kongresswahl zu unterstützen, um eine NatCon-Weltordnung aufzubauen. Die Vereinigten Staaten werden davon profitieren, chinesische und russische Investitionen in das Land zu verdrängen, da Milei sich gerne vor Geschäften mit diesen Nationen zugunsten der Vereinigten Staaten und Israels drücken wird. Und um das Ganze abzurunden, wird Javier Milei zum Judentum konvertieren, symbolisch für die Transformation, die er für die Nation insgesamt unternehmen wird. Es ist mehr als klar, dass Javier Milei ein antinationalistischer Subversiv ist, der von der gegenwärtigen angloamerikanischen Weltordnung benutzt wird, um ihre Interessen in dieser Ecke der Welt zu fördern.

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  3. #63
    Der Klügere tritt nach! Benutzerbild von Differentialgeometer
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    Standard AW: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

    Alle die jetzt die Zionisten bejubeln, sollten wissen, dass deren Ziel die gegenseitige Vernichtung von Muslimen und Christen ist: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Undefeated Nak Muay/Kickboxer: 0W - 0L - 0D
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  4. #64
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    Standard AW: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Ich habe das auch schon immer vermutet, dass die USA den Peronismus ähnlich wie den Nationalsozialismus betrachten und deswegen keine Ruhe geben wollen.


    So einfach ist das sicher nicht.

    Kolumbien stand vorher immer ganz fest an der Seite der USA. Seit den letzten Jahren kam immer mehr Kritik an den USA, vor ein paar Wochen ist Petro auch nach China gereist und hat dort ganz anders geredet. Zu Israel meinte Petro nur, dass es ihm egal sei, wenn jetzt Israel die Beziehungen abbrechen wolle.

    Bolivien hat jetzt zum zweiten Male die Beziehungen zu Israel abgebrochen und US-Bürger brauchen schon seit einiger Zeit, ein Jahrzehnt oder so, ein Visum, um als Tourist nach Bolivien einzureisen.

    Chile und Brasilien haben jetzt auch Kritik an Israel geübt. Chile hat, wie Kolumbien, auch seinen Botschafter aus Israel abberufen.

    Peru ist da vielleicht zurückhaltender, aber schon seit fünf Jahrzehnten ist das meiste militärische Material, Panzer, Kampfflugzeuge, Hubschrauber usw., aus der UdSSR, bzw. Russland und Weissrussland. Und in Peru versucht schon seit etwa fünf Jahren der Inneramerikanische Gerichtshof für Menschenrechte die Homoehe einzuklagen. Ohne Erfolg. Die Homoehe gibt es bis heute nicht.

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  5. #65
    unforgettable Benutzerbild von Memory
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    Standard AW: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

    Javier Milei hat keine politische Erfahrung .
    Er war unter anderem ein tantrischer Sexualcoach. Hat die Tora ( die heilige Schrift der Juden ) studiert und liebt Israel.

    Who is Javier Milei? Argentina's president-elect who studies Torah and loves Israel

    The right-wing libertarian economist has well-documented views towards Jews and the Jewish state
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    (..Milei, a former tantric sex coach, self-described admirer of Donald Trump, and political economist has shot to popularity promising radical changes to Argentina's economy, education system and environmental policy...)

  6. #66
    Lord Laiken
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    Standard AW: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen
    Vor vier Jahren hätte ich den Typ bejubelt, weil ich der Meinung war, dass „Anarchokapitalismus“ eien grandiose Sache ist. Heute denke ich mir, dass es evtl. besser werden kann, aber zunächst mal vermutlich für alle Argentinier schlechter wird, da sie von Subventionen komplett abhängig sind. Der Peso hat ja auch schon weiter am abwerten….

    Dass der Typ US und Israel Fan ist, weil „die gegen Sozialismus sind“ rundet die Sache ab.
    Kurz nach der Fußballeuphorie gab es schon Demos wegen Armut. Das Problem der Demokratie in Südamerika ist, daß die Linken die Staatskasse plündern für Soziales, die Rechten aber das Leid der Armen ignorieren. So führt beides dazu, daß die Armen nichts zu Beißen haben und sich deswegen rechts und links permanent abwechseln.

  7. #67
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    Standard AW: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

    Uralt - Ostalgie
    Tamara Bunke
    die Braut von Che
    wuchs in Argentinien auf
    Geändert von goldi (28.11.2023 um 16:59 Uhr)

  8. #68
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen
    Vor vier Jahren hätte ich den Typ bejubelt, weil ich der Meinung war, dass „Anarchokapitalismus“ eien grandiose Sache ist. Heute denke ich mir, dass es evtl. besser werden kann, aber zunächst mal vermutlich für alle Argentinier schlechter wird, da sie von Subventionen komplett abhängig sind. Der Peso hat ja auch schon weiter am abwerten….

    Dass der Typ US und Israel Fan ist, weil „die gegen Sozialismus sind“ rundet die Sache ab.
    Die USA bzw. sefardisch-juedischen Diasporamaechte des Kapitals haben mit Javier Milei in Argentinien nach israelischen und ukrainischen Vorbild einen exentrischen, egomanischen Psychopathen als willfaehrigen Judenknecht und Regimemarionette installiert.

    Juedische Allgemeine / 20.11.2023 / von Michael Thaidigsmann

    ARGENTINIEN

    Exzentriker mit Hang zur Tora


    Der Rechtspopulist Javier Milei wird neuer Präsident - seine Liebe zum Judentum wirkt auf viele Argentinier seltsam. Der Vorsprung war am Ende unerwartet deutlich: Der Populist Javier Milei hat die Stichwahl um das Präsidentenamt in Argentinien gewonnen. Milei lag mit knapp 56 Prozent der abgegebenen Stimmen deutlich vor dem amtierenden Wirtschaftsminister Sergio Massa von der linksgerichteten Union für das Vaterland.

    Javier Milei ist umstritten. Der Ökonom hat im Wahlkampf nichts weniger als eine radikale Verschlankung des Staatsapparates versprochen. Der 53-Jährige will gleich mehrere Ministerien ganz abschaffen; die Zentralbank des Landes würde er am liebsten in die Luft jagen. »Ich will eine Regierung, die ihre Pflicht erfüllt, die das Privateigentum und den freien Handel respektiert«, sagte Milei am Sonntagabend nach Bekanntgabe der ersten Ergebnisse.

    Der Sieg des ebenso marktliberalen wie marktschreierischen Milei bedeutet eine Kehrtwende für Argentinien. Bislang hatten in der Casa Rosada, dem Sitz der Präsidenten, mit wenigen Ausnahmen eher linke Peronisten das Sagen. Sie sorgten dafür, dass der Staat massiv in die Wirtschaft eingreift, öffentliche Dienstleistungen subventioniert werden und in zahlreichen Provinzen mehr Arbeitnehmer im öffentlichen Sektor beschäftigt sind als in der Privatwirtschaft. Milei will das nun ändern.

    »Niemand mit so extremen Ansichten in Wirtschaftsfragen ist je zum Präsidenten eines südamerikanischen Landes gewählt worden«,

    sagte der Ökonom Mark Weisbrot vom US-Forschungsinstitut Center for Economic and Policy Research.

    »Er erkennt kaum eine legitime Rolle der Regierung in einigen der wichtigsten Politikbereiche an, die die meisten Menschen als notwendig für eine demokratische, humane und stabile Gesellschaft ansehen.«


    Milei profitierte vor allem von der Wut vieler Argentinier auf die Dauerkrise und das politische Establishment. Mit zerzaustem Haar und laufender Kettensäge wetterte er bei Wahlkampfveranstaltungen gegen die von ihm verhasste politische »Kaste«. Der Exzentriker lebt mit fünf riesigen geklonten Mastiffs zusammen, die er nach liberalen Ökonomen wie Milton Friedman und Robert Lucas benannt hat.

    Das Enfant terrible der argentinischen Politik will außerdem den Waffenbesitz liberalisieren, ist gegen das Recht auf Abtreibung, glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel und schimpft den argentinischen Papst Franziskus einen Kommunisten. Zwar bedient er sich wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump und der frühere brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro einer Anti-System-Rhetorik, allerdings verzichtet er im Gegensatz zu seinen Vorbildern auf rechtsradikale Ausfälle und befürwortet etwa die gleichgeschlechtliche Ehe.

    Trump gratulierte Milei umgehend zum Wahlsieg. »Herzlichen Glückwunsch an Javier Milei zu einem großartigen Rennen um das Amt des argentinischen Präsidenten«, schrieb er auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social.

    »Ich bin sehr stolz auf Sie. Sie werden Ihr Land umkrempeln und Argentinien wirklich wieder großartig machen.«

    Und auch der Dachverband der jüdischen Gemeinden in Argentinien, die DAIA, wünschte Milei alles Gute. »Es ist unser Bestreben, im Kampf gegen Antisemitismus, alle Arten von Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit und zur Verteidigung der Menschenrechte zusammenzuarbeiten«, schrieb der Verband in einer Botschaft auf X (ehemals Twitter) – und fügte hinzu: »In dieser Zeit, in der wir keinen Frieden haben, weil immer noch mehr als 240 Geiseln, darunter 21 Argentinier, von der Hamas festgehalten werden, hoffen wir, dass die argentinischen Behörden sowie die führenden Politiker der Welt und die humanitären Organisationen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen werden, um die Freilassung der Geiseln und ihre rasche Rückkehr nach Hause zu erreichen.«

    Obwohl er das Land noch nie besucht hat, gilt Milei als enger Freund Israels. Im Wahlkampf schwenkte er eine riesige Israelflagge und versprach, bei einem Wahlsieg die argentinische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen.

    Der Katholik hat zudem vor einiger Zeit eigenen Worten zufolge eine Konversion zum Judentum begonnen. Sein engster Berater ist der sephardische Rabbiner Axel Wahnish. «Ich gehe nicht in die Kirche, ich gehe in den Tempel, ich spreche nicht mit Priestern, ich habe einen Rabbiner, und ich lerne aus der Tora. Ich bin international als Freund Israels und als Tora-Gelehrter anerkannt«, sagte er vor einiger Zeit. Er selbst sei »nahe dran, ein Jude zu sein«.

    Trotz dieser Nähe zum Judentum ist Mileis Beziehung zu den offiziellen Vertretern der jüdischen Gemeinschaft in Argentinien wie der DAIA und der AMIA in Buenos Aires nicht einfach. Der DAIA, die mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland vergleichbar ist, hat Milei bereits Sympathien für seine politischen Gegner unterstellt. Ein von der DAIA organisiertes gemeinsames Gedenken nach dem Terroranschlag der Hamas boykottierte Milei – offenbar auch, weil sein Rivale Massa dort teilnahm und er nicht mit ihm auf einem Foto erscheinen wollte.


    Der Sozialwissenschaftler Alejandro Dujovne sagte der spanischen Tageszeitung »El País« über Milei:

    »Er nähert sich dem Judentum und sagt, er wolle zum Judentum konvertieren, aber seine Herangehensweise und sein Verständnis der jüdischen Erfahrung scheinen sich ausschließlich auf die Tora zu konzentrieren. Milei ist sich der sozialen Dimension und der zentralen Bedeutung des Gemeinschaftslebens nicht bewusst.«

    Der designierte Präsident wisse wenig über die Vitalität des institutionellen Netzes von jüdischen Schulen, Sportvereinen und Synagogen im Land, so Dujovne. »Und noch viel weniger weiß er von der Vielfalt der religiösen, kulturellen und politischen Ansichten, die das jüdische Leben in Argentinien prägen.«

    Viele jüdische Intellektuelle im Land lehnen Javier Milei ab und halten ihn für einen rechtsradikalen Eiferer. So unterzeichneten rund 4000 Personen eine Erklärung, in der sie Besorgnis über Mileis »Hassreden« und seine »politische Instrumentalisierung des Judentums« zum Ausdruck brachten.

    Jenseits seiner umstrittenen Rhetorik ist Milei politisch ein unbeschriebenes Blatt: In der großen Politik engagiert er sich erst seit ein paar Jahren. Und wie der neue Mann an der Staatsspitze mit den gewaltigen Problemen Argentiniens umgehen wird, steht noch in den Sternen. (mit dpa)

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    Geändert von ABAS (28.11.2023 um 16:54 Uhr)
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  9. #69
    In tiefer Trauer. Benutzerbild von Shahirrim
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    Standard AW: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

    Die Libertären sind ja inzwischen total wegen seiner Wahl aus dem Häuschen. Ich hatte letztens eine Diskussion mit einem, der nicht so ganz libertär war und den USA zugestand, für die Freiheit der Homosexuellen Uganda zu bombardieren. Als ich mich dann auf X (also Twitter) da einmischte, kam ein Libertärer dazu.
    Ich fragte ihn, wie man in einer libertären Anarchie auf Fälle wie den von Armin Meiwes reagiert. Er meinte (ohne auch nur irgendwie den Fall abgehend zu beschreiben), dass man da nichts machen könne. Denn das war ja freiwillig. Deswegen kann ich Libertäre nicht ernst nehmen.

    Gero beschrieb es hier mal wunderschön. Bei Libertären regieren die Gelüste und der Bauch die Werte, die dann den Markt und so die Gesellschaft prägen. Dass daraus Dekadenz erfolgt, ist nur folgerichtig!

  10. #70
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Argentinien: Anarchokapitalist wird Präsident

    Ein Problem mit Milei wird eines sein, das auch in anderen ideologischen Zusammenhängen auftaucht: das Verhältnis von Ideologie und Pragmatismus. Ein Sozialist-Kommunist, der im Kapitalismus gute Politik machen will, muss eben gute kapitalistische Politik machen und darf nicht, was er in "seiner" Wunsch-Welt könnte, 1 zu 1 auf die dann doch eben anders tickende Wirklichkeit übertragen. Das gilt entsprechend auch für Konservative, Liberale, Nazis, Anarchisten... Und eben auch für Herrn Milei. Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

    Als Libertärer ist man selbstverständlich gegen Staatsschulen. Was aber, wenn man das staatliche Bildungswesen nicht los wird? Ist man dann bereits, es wenigstens ordentlich durchzufinanzieren? Das kann man analog mit Infrastruktur, Gesundheitswesen, Sozialwesen, Verwaltung usw. usw. durchspielen. Ja, libertäre Politik in einer nichtlibertären Gesellschaft, in einem nichtlibertären Staat, eingeschränkt durch eine nichtlibertäre Verfassung - das ist schwierig! Aber man muss, will man Politik betreiben, eben pragmatisch sein: Lässt sich der Status quo nicht grundsätzlich ändern, dann muss man ihn eben verbesseren, so dass den Mehrheitsinteressen (und sogar dem Gemeinwohl) gedient ist. Das man dabei ein bisschen in die eigenen Richtung arbeitet, ist klar und sei einem unbenommen.

    Was nicht angeht, ist: Vulgärlibertarismus im Sinne eines Streichens von Staatsausgaben ohne Rücksicht auf die Staatsaufgaben; Pseudoprivatisierung von Volksvermögen durch Verkauf an ausländische (gar noch halbstaatliche) Konglomerate; usw. usw.

    Aber eben das, so mein Gefühl, könnte er versuchen.
    Das ist "libertär" in dem Sinne, in dem eine schlechte Politik der Regierung Scholz ebenso "sozialdemokratisch" ist, wie es eine gute wäre. Aber eben immernoch schlecht!
    Aktueller Kalenderspruch: Das ist wohl tatsächlich das Problem. Das alte links gibt es nicht mehr. Links ist heute das gut versorgte Establishment und nicht der entrechtete Proletarier. (HenningPogwisch, 130224, https://www.zeit.de/kultur/2024-02/p...0nach8/seite-2)

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