Abschiebepolizist enthüllt schockierende Zustände
In Deutschland leben viele tausend Menschen, die eigentlich das Land verlassen müssten. Doch Abschiebungen sind aus unterschiedlichen Gründen schwierig. Ein Polizist packt nun aus.
Der Kanzler höchstpersönlich hat den Druck bei dem Thema Abschiebungen erhöht. Kürzlich sagte Olaf Scholz (SPD) in einem Interview, Deutschland müsse „im großen Stil“ abschieben.
Doch die Realität ist ernüchternd. Obwohl sich rund 250.000 Ausreisepflichtige in Deutschland aufhalten, wurden im ersten Halbjahr 2023 nur knapp 8000 Abschiebekandidaten auch wirklich außer Landes befördert.
Die zuständige Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte vor einiger Zeit zwar betont, dass die Zahl der Rückführungen in diesem Jahr bereits um 27 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum sei. Doch mit seiner Interview-Aussage hat der Kanzler klar gemacht, dass das nicht ausreicht. Die Regierung arbeitet deshalb derzeit an einem Gesetzesentwurf, um Abschiebungen zu erleichtern.
Abschiebungen: Ekelhafte Methoden gegen Polizisten
Das nicht viel mehr Ausreisepflichtige abgeschoben werden können, liegt zum einen daran, dass unter ihnen gut 200.000 Menschen eine Duldung besitzen und die Abschiebung damit vorübergehend ausgesetzt ist. Zum anderen möchten viele Herkunftsländer ihre Staatsbürger nicht zurücknehmen.
Ein weiterer Grund ist die Tatsache, dass viele Kandidaten mit allen Mitteln versuchen, die Abschiebung in letzter Minute zu verhindern. Zu welchen Methoden sie dabei greifen, berichtete nun ein anonymer Hauptkommissar der „Bild am Sonntag“.
Die Betroffenen verstecken sich: Die Gruppe aus Beamten des Ausländeramtes und der Polizei, die für die Abschiebung zuständig ist, muss viele Menschen in Sammelunterkünften abholen. Um das Zimmer der Abzuschiebenden betreten zu können, benötigen sie einen richterlichen Beschluss, welcher jedoch lediglich für die jeweilige Wohnung oder das Zimmer gilt. Gerade alleinreisende Männer wechseln jedoch häufiger Zimmer, sagt der Polizist. „Dann sind wir am Rückführungstag die Dummen“.
Plötzliche gesundheitliche Probleme: Der Hauptkommissar berichtete der Zeitung auch von einer Methode, die innerhalb der Polizei als „
sterbender Schwan“ bezeichnet wird. Abschiebekandidaten täuschen eine Ohnmacht vor. Wenn der Arzt nicht vor Ort klären kann, was wirklich hinter der angeblichen Ohnmacht steckt, muss die gesamte Abschiebung für die betroffene Person und gegebenenfalls für die ganze Familie abgebrochen werden.
Widerliche Methoden am Flughafen: Wenn es den Beamten gelingt, die Betroffenen an den Flughafen zu bringen, wird es den Schilderungen zufolge oft richtig schlimm. Demnach gibt es Abschiebekandidaten, die sich absichtlich
einnässen, einkoten oder sich gar auf die Zunge beißen, um den Flug in letzter Sekunde noch zu behindern. Diese Menschen werden „dirty protesters“, also „schmutzige Protestierende“ genannt
[Links nur für registrierte Nutzer]