Die Zeit / 21. Februar 2013 (AFP)
Nahost
Israel genehmigt Ölbohrungen auf dem Golan
Erstmals
seit 20 Jahren darf ein Konzern auf dem Golan nach Öl suchen. Nun drohen Israel internationale Proteste, weil das Gebiet völkerrechtlich zu zu Syrien gehört. Ungeachtet möglicher internationaler Proteste hat Israel Ölbohrungen auf den
besetzten Golanhöhen genehmigt. Dem US-israelischen Unternehmen
Genie sei eine
entsprechende Lizenz erteilt worden, berichteten die Zeitungen Jediot Ahronot und Globes . Der Konzern
bestätigte inzwischen die Berichte. Israelische Ölbohrungen auf dem Golan könnten nach Einschätzung von Globes weltweit Proteste auslösen, weil die internationale Gemeinschaft den Golan als
besetztes syrisches Gebiet ansieht. Laut
Jediot Ahronot setzte Israel die Ölsuche auf dem Golan nach den
Osloer Abkommen mit den Palästinensern
vor 20 Jahren aus.
Es habe zwar in der Vergangenheit mehrere Bestrebungen für Bohrungen gegeben, aus Angst vor einem Konflikt mit Syrien habe die Regierung aber davon abgesehen. Syrien befindet sich seit 2011 im Bürgerkrieg. Dabei kam es mehrmals zu Grenzgefechten mit Israel. Dem Ölkonzern Genie stehe der frühere rechtsgerichtete israelische
Minister Effi Eitam vor. Globes berichtete, zu den Aktionären zähle US-Medienmogul
Rupert Murdoch . Der republikanische Exvizepräsident der
USA , Dick Cheney, sei einer ein Berater des Projekts.
Israel hatte während des
Sechs-Tage-Kriegs im Jahr
1967 einen Teil des Golan von Syrien erobert. Die internationale Gemeinschaft erkannte die Annexion des Gebiets durch Israel nie an. Die Regierung in Damaskus fordert das Gebiet zurück, Israel und Syrien befinden sich offiziell im Kriegszustand.
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