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Der erste Schritt ist geschafft! Ursula von der Leyen (65) ist in Bukarest mit 400 von 489 gültigen Stimmen zur Spitzenkandidatin der EU-Christdemokraten gewählt worden. Das entspricht 81,8 Prozent – ein Sieg mit einem Denkzettel, denn es gab keinen Gegenkandidaten.
Von der Leyens Rede: kämpferisch und mitunter beschwörend, was den Zusammenhalt Europas betrifft.„Die Welt ist gefährlicher geworden“, sagte von der Leyen. Der Krieg in der Ukraine sei nun ins dritte Jahr gegangen, der Nahe Osten sei destabilisiert, dazu der harte Wirtschaftswettbewerb, u. a. mit China.








Weitere Gefahr: Populisten, Nationalisten und Demagogen „von rechts und links“. Sie stellten die Werte Europas in Frage, wollten diese „zertrampeln und zerstören.“
Von der Leyen wurde auch persönlich: Als Mutter habe sie ihren sieben Kindern stets dasselbe gesagt wie das, was ihr Vater ihr unter dem Eindruck seiner Weltkriegserfahrungen auf den Weg gegeben habe: „Wir müssen uns um Europa kümmern, es ist alles, was wir haben.“
Als Mutter und als Großmutter habe ihr der Besuch in Butscha in der Ukraine das Herz gebrochen, der Anblick der Leichensäcke, die Erzählungen und Tränen der Hinterbliebenen, in Anbetracht des von Putins Armee angerichteten Massakers. Putin werde wegen Kriegsverbrechen gesucht, er werde dafür „zur Rechenschaft gezogen“, sagte die EU-Chefin unter Applaus: „In Den Haag wartet ein Gerichtssaal auf ihn.“
Von der Leyen kündigte massive Investitionen in Europas Sicherheit an, in europäische Waffensysteme. In der künftigen Kommission solle es einen eigenen Kommissar für Verteidigung geben.In Bezug auf Flüchtlinge versprach die EU-Chefin, dass nicht länger „Banden“ von Schleusern darüber entscheiden, wer nach Europa kommt, sondern die Europäer. Auf derzeit viel diskutierte Modelle wie Asylverfahren an den EU-Außengrenzen oder gar in Drittstaaten ging sie nicht ein.
Unternehmen und Landwirten („Ihre harte Arbeit muss sich lohnen“) stellte sie mehr Freiheiten in Aussicht. Ihren umstrittenen „Green Deal“ verteidigte von der Leyen leidenschaftlich. Er habe „Investitionen in Innovationen“ ermöglicht, den Weg zu sauberer Energie geebnet.
Na dann. Viel Glück. Besser sie als jemand anders.