Nationalismus kann genauso in Fanatismus ausarten wie es bei Demokratismus und Liberalismus der Fall ist. In Europa gibt es zahlreiche Kleinstaaten bzw. Mikrolaender welche aufgrund ihrer niedrigen Population die Bezeichung " Staat " nicht verdient haben.
Auf Ebene der Vereinten Nationen ist das genauso. Es muss daher eine Reformation geben indem Mindesteinwohnerzahlen angesetzt werden aber welcher Populationsgroesse den jeweiligen Voelkern bzw. Volksgruppen die Eigenstaatlichkeit offiziell zuerkannt wird.

Gerecht erscheint mir ein Selektionsverfahren, wie sie z.B. bei Wahlen in Gestalt einer % Klausel praktiziert wird. Zur wirksamen Reformation der Kleinstaatlichkeit halte ich die Einfuehrung einer 20 Millionen Klausel als Mindesteinwohnerzahl zur Anerkennung des Status als souveraener Staat fuer dringend notwendig.

Alle Mikrolaender welche im 2024 weniger als 20 Millionen Einwohner nachweisen koennen, haben die Wahl ob sie sich mit anderen Mikrolaendern zusammenschliessen um die Voraussetzung fuer den Status der Eigenstaatlichkeit erfuellen. Ein geeignetes Beispiel in Westeuopa sind z.B. Belgien, Niederlande und Luxemburg. In Osteuropa koennten sich unter den dortigen Mikrolaender ebenfalls Koalitionen zur Erfuellung der Mindestvoraussetzung des Status der Eigenstaatlichkeit bilden. Fuer Skandinavien
gilt das analog. Daenemark, Finnland, Norwegen und Schweden bilden einen gemeinsames Staat.

In Suedeuropa werden die Mikrolaender Andorra, Lichtenstein, Malta, Monaco, San Marino, Vatikanstaat jeweils Spanien, Frankreich und Italien als zuerkannt. Die Insel Zypern faellt an die Tuerkei. Alle Balkanlaender die Provinzen des ehemaligen Osmanischen Reiches bzw. Republiken der ehemaligen UDSSR waren, koennen entscheiden ob sie sich der Tuerkei oder der
Russischen Foerderation zuschlagen lassen.

Dauert die Phase der Reformation ueber Koalitionsverhandlungen zu lange bzw. verlaeuft ergebnislos, werden nach strikt geostrategischen und oekonomischen Gesichtspunkten die Mikrolaender den jeweiligen Nationen zugeschlagen, welche die Mindestvoraussetzungen von 20 Millionen Einwohner erfuellen. Wenn z.B. Oesterreich, Schweiz und Ungarn keine Koalition zur
Erfuellung der Mindestvoraussetzungen gruenden, werden sie Deutschland zugeordnet. Die kleinen baltischen Mikrolaender Estland, Lettland und Litauen gehen entweder in das skandinavischen Staatsgebilde ueber oder an die Russische Foederation.

Mein Vorschlaege zur Beendigung der europaeischen Kleinstaatlichkeit und Reformation der UN duerfen gern von den Usern des HPF, einschliesslich der (Rechts)Nationalisten ergaenzt und forciert werden.

EINWOHNERZAHLEN DER EU

SPOTLIGHT: Mit dem Austritt Großbritanniens am 31. Januar 2020 verlor die EU etwa 13 Prozent ihrer Einwohner und rund 15 Prozent ihrer Wirtschaftskraft. Die Einwohnerzahl sank um rund 67 Millionen von 514 auf 447 Millionen (EU27). Im Jahr 2021 beherbergte die EU noch 447,2 Millionen - im Jahr 2023 geschätzt und vorläufig über 448 Millionen.

Einwohnerzahlen 2022

Seit dem 1. Februar 2020 hat die Europäische Union rund 447 Millionen Einwohner; Anfang des Jahres waren es noch annähernd 514 Millionen Einwohner. Die Grafik zeigt die Vergleichsdaten der 27 EU-Mitgliedstaaten (EU27) in Millionen, basierend auf den Angaben von Eurostat mit Stand 2023. Die Skalierung beider Diagrammteile ist bewusst identisch gehalten, um einen korrekten Vergleich der Größenverhältnisse zu ermöglichen. Beide Skalen sind jeweils in 20-Millionen-Segmente unterteilt.
Das mit Abstand bevölkerungsreichste Land ist die Bundesrepublik Deutschland mit 84,3 Millionen. Die drei größten EU-Staaten - Deutschland, Frankreich und Italien - stellen mit zusammen rund 210 Millionen nahezu die Hälfte der EU-Bevölkerung. Jedes einzelne dieser drei Länder hat deutlich mehr Einwohner als die dreizehn im rechten Diagramm aufgelisteten kleineren Länder mit zusammen rund 40 Millionen Einwohnern.

Anteile an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2022

Die Grafik zeigt den Anteil der Mitgliedstaaten an der Gesamtbevölkerung der EU zum Jahresende 2022. Deutschland, Frankreich und Italien haben das größte demografische Gewicht. Das Tortendiagramm zeigt die prozentualen Anteile der 12 größten Mitgliedstaaten. Mit einem Anteil von 18,8 % an der gesamten EU-Bevölkerung ist Deutschland mit deutlichem Abstand der bevölkerungsreichste Mitgliedstaat, gefolgt von Frankreich (15,2 %), Italien (13,1 %), Spanien (10,7 %) und Polen (8,2 %).
Die 15 weiteren Mitgliedstaaten (siehe kleines Balkendiagramm) kommen auf einen Anteil von insgesamt 13,7 Prozent (nominal rund 61 Millionen) und haben damit zusammen weniger Einwohner als jeder der 3 bevölkerungsstärksten EU-Mitgliedstaaten alleine.

Vergleich der Einwohnerzahlen mit der Wirtschaftskraft 2022

Die Grafik vergleicht die Einwohnerzahlen (linkes Diagramm in grün) mit der Wirtschaftskraft (rechtes Diagramm in gelb) der 15 bevölkerungsreichsten Staaten der EU27. Ausgangspunkt für die Skalierung beider Diagramme ist die Bundesrepublik Deutschland als jeweils stärkster Staat. Die Diagramme sind in sich viergeteilt - die senkrechten Linien stehen also für 25%, 50%, 75% und die 100%-Marke als jeweils höchsten Wert.

Würden alle dargestellten Staaten pro Kopf die gleiche Wirtschaftsleistung erbringen, müssten die beiden Balkendiagramme identisch sein. Tatsächlich erkennt man auf der rechten Seite deutliche "Ausfransungen". Dem wirtschaftsstärksten Staat Deutschland folgen Frankreich und Italien, wobei auffällt, dass beide Länder im Vergleich zu ihrer Bevölkerungsstärke bereits leicht abfallen. Dies gilt in verstärktem Maß auch für Spanien, Griechenland und Portugal, die langjährigen Sorgenkinder der EU, und - verständlicherweise - für die osteuropäischen Länder Polen, Rumänien, Tschechien, Ungarn und Bulgarien.

Anmerkungen zur Bedeutung der Einwohnerzahlen

Die 6 größten Staaten der EU27 stellen mit zusammen rund 315 Millionen Einwohnern mehr als zwei Drittel der EU-Bevölkerung von insgesamt rund 447 Millionen. Die anderen 21 Staaten haben zusammen rund 135 Millionen Einwohner und damit weniger Einwohner wie die beiden größten Staaten Deutschland und Frankreich zusammen.

Diese Zahlen sind von Bedeutung zum einen für Entscheidungen im Europäischen Rat (Staats- und Regierungschefs), zum anderen für das Abstimmungsverfahren im Rat der Europäischen Union (Ministerrat).

a. Europäischer Rat


Da der Europäische Rat einstimmig beschließen muss und jeder Staat eine einzige Stimme hat, besitzt z.B. die Stimme Maltas mit rund 500.000 Einwohnern das gleiche Gewicht wie die Stimme des mehr als 160-mal größeren Deutschlands mit seinen 83 Millionen Einwohnern.

b. Ministerrat


Da im Rat (Ministerrat) bei Abstimmungen mit qualifizierter Mehrheit die sechs einwohnerstärksten Staaten mit ihrer mehr als Zwei-Drittel-Mehrheit in Höhe von 315 Millionen Einwohnern jeden Mehrheitsbeschluss im Ministerrat durchsetzen könnten, wurde mit dem Vertrag von Lissabon das 55/65-Prozent-Kriterium (die sogenannte "doppelte Mehrheit") eingeführt.

Das heißt:

Ein Beschluss auf der Grundlage eines Vorschlags der EU-Kommission kann im Ministerrat nur dann gefasst werden, wenn mindestens 55 Prozent der Mitgliedstaaten EU27 (also 15 Mitglieder), die mindestens 65 Prozent der Bevölkerung der EU27 (rund 300 Millionen) repräsentieren, zustimmen.

Betrachtet man die Einwohnerzahl des Beitrittskandidaten Türkei in Höhe von mehr als 85 Millionen (2021), so wird deutlich, dass die Türkei nach einem etwaigen Beitritt das größte Mitgliedsland in der EU werden würde - eine Prognose, die von den Gegnern eines Türkei-Beitritts gerne als Argument ins Feld geführt wird.

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Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumordnung
FACHBEITRAG 14.06.2015


Wo die Bevölkerung in Europa wächst und wo sie schrumpft

Eine neue Analyse des BBSR offenbart große Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung innerhalb Europas. Schrumpfende und wachsende Regionen liegen oftmals direkt nebeneinander.

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