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Thema: Dilemma Rente

  1. #1
    Sandra
    Gast

    Standard Dilemma Rente

    Die Deutsche Rentenversicherung verschickt nach wie vor täglich Zigtausende Briefe an ihre Kunden, in denen steht, wie viel sie einmal erwarten dürfen, wenn sie in den Ruhestand gehen. „Nicht toll“ werden sich wohl einige sagen, aber da lesen sie noch den Nachsatz, dass die Summe höher ausfallen könnte, wenn sich die Rente jährlich um 1,5 oder – im besonders optimistischen Fall – sogar um 2,5 Prozent erhöht. Wie bitte? Wo doch alle von Nullrunden reden. Die Behörde verschweigt, dass von Erhöhung nicht die Rede sein kann, denn Reallöhne stagnieren, von denen sich letztlich die Renten ableiten.

    ....

    Leider ist das nur ein Teil der Wahrheit, denn die Rentenlage ist noch weit katastrophaler, als es uns die Ruhestandsgeld-Verwahrer vorgaukeln. Das Rentensystem beruht auf dem Umlageverfahren, somit zahlen die Aktiven für die Ruheständler. Die Höhe der Renten hängt ganz wesentlich von der Zahl und dem Einkommen derer ab, die Beiträge an die Rentenkasse zahlen. Wenn deren aktuelle Zahl sinkt, müsste logischerweise auch die Rente sinken. Der Gesetzgeber hat aber festgeschrieben, dass die Renten nominal nicht gekürzt werden dürfen – ein Dilemma. Was tun? Die Beiträge steigen nächstes Jahr von 19,5 auf 19,9 Prozent. Mehr ist nicht durchzusetzen. Die Regierung könnte den 80-Milliarden-Euro-Zuschuss erhöhen, was auch nur beschränkt geht. Bleibt noch, die Renten faktisch zu kürzen. Sie werden künftig eben erst ab dem 67. Lebensjahr gezahlt. In diese Richtung stößt der Vorschlag von Sozialminister Franz Müntefering.

    Die Lücke zwischen tatsächlichem und gewolltem Renteneintrittsalter wird damit immer größer, weil der Durchschnittsrentner bereits mit 60,9 Jahren sein erstes Ruhegeld bezieht. Zustehen würde es ihm aber erst ab 65. Heute muss er gut vier Jahre überbrücken, künftig werden es sechs Jahre sein. Dumm für die Beteiligten, dass sie diese Lücke mit eigenem Geld auffüllen müssen.
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    Tja, da hats aber mal einer voll auf den Punkt gebracht... genau so siehts aus... also Leute, spart schön fleißig, damit ihr mit 70 noch was zu futtern habt.. oder noch besser: Bringt euch alle mit 65 um, dann haben wir keine Probleme mehr.. :ahh:

  2. #2
    gun-for-hire status Benutzerbild von Calo Nord
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    Standard AW: Dilemma Rente

    Zitat Zitat von Sandra
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    Tja, da hats aber mal einer voll auf den Punkt gebracht... genau so siehts aus... also Leute, spart schön fleißig, damit ihr mit 70 noch was zu futtern habt.. oder noch besser: Bringt euch alle mit 65 um, dann haben wir keine Probleme mehr.. :ahh:
    Sehr treffender Artikel. Leider wird aber nur auf das Problem hingewiesen, eine Lösung wird dort nicht dargelegt. Auf fast verbergende Art und Weise macht man aber auch klar, dass es eben nicht einfach nur mehr Kinder braucht, sondern Beitragszahler, was ein grosser Unterschied ist.
    Aber selbst diese Maßnahmen reichen langfristig nicht, um das Rentensystem zu stabilisieren. Parallel dazu muss der Staat Paare animieren, mehr Kinder und damit mehr Beitragszahler in die Welt zu setzen und sie auch so auszubilden, dass sie mit ihrem Einkommen die Alten bezahlen können.
    Im Fettgedruckten liegt das Explosive. Mehr Kinder nützen nämlich vorerst gar nichts wenn es Taugenichtse sind.

  3. #3
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Dilemma Rente

    Die BfA-Schreiben könnte man als Toilettenpapier nutzen, wären sie nicht so hart.

    Man muß sich immer vergegenwärtigen, daß diese Wische durch NICHTS hinterlegt sind. Sie sind lediglich ein Versprechen, im Jahre 20** monatlich den Betrag *** zu zahlen. Dieses Versprechen stammt von Leuten, die die Wirksamkeit eines einfachen Dreisatzes negieren, von verlogenen Politikermäulern, die ihrem Wahlvieh Milch und Honig versprechen und seit fast vierzig Jahren nur eines machen: Wachsende Schulden aufhäufen.

    Man kann bei sachlicher Betrachtung dieser Konstellation nur zwei Konsequenzen ziehen:

    1. Keinesfalls diesen papiergewordenen Lügen glauben.
    2. Privat vorsorgen, d.h. möglichst aus der BfA flüchten und eisern sparen. Ein möglicher Weg ist zum Beispiel die Gründung einer Kapitalgesellschaft (Ltd.), deren Inhaber nicht mehr BfA-pflichtig ist. Eins sehr schöner Weg für Handwerker, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  4. #4
    gun-for-hire status Benutzerbild von Calo Nord
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    Standard AW: Dilemma Rente

    Zitat Zitat von wtf
    Die BfA-Schreiben könnte man als Toilettenpapier nutzen, wären sie nicht so hart.

    Man muß sich immer vergegenwärtigen, daß diese Wische durch NICHTS hinterlegt sind. Sie sind lediglich ein Versprechen, im Jahre 20** monatlich den Betrag *** zu zahlen. Dieses Versprechen stammt von Leuten, die die Wirksamkeit eines einfachen Dreisatzes negieren, von verlogenen Politikermäulern, die ihrem Wahlvieh Milch und Honig versprechen und seit fast vierzig Jahren nur eines machen: Wachsende Schulden aufhäufen.

    Man kann bei sachlicher Betrachtung dieser Konstellation nur zwei Konsequenzen ziehen:

    1. Keinesfalls diesen papiergewordenen Lügen glauben.
    2. Privat vorsorgen, d.h. möglichst aus der BfA flüchten und eisern sparen. Ein möglicher Weg ist zum Beispiel die Gründung einer Kapitalgesellschaft (Ltd.), deren Inhaber nicht mehr BfA-pflichtig ist. Eins sehr schöner Weg für Handwerker, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    Volle Zustimmung. Selbst ist der Mann.

  5. #5
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    Standard AW: Dilemma Rente

    2. Privat vorsorgen, d.h. möglichst aus der BfA flüchten und eisern sparen.
    Seid ihr hier eigentlich alle Versicherungsvertreter, die den Leuten derart Angst um ihre Alterseinkünfte machen müssen, damit die ja euch eure Versicherungen wie blöd abkaufen!? Und wem fehlt den hinterher das Geld, das ihr so "eisern spart" - nicht etwa dem eh schon notleidenden und viel bemitleideten Mittelstand?!

    Immer unter der verschwiegenen Tatsache, dass privat vorsorgen + gesetzliche Rente erheblich teurer ist, als wenn man nur die Beiträge der gesetzlichen anheben würde, weil man so nicht die Gewinne privater Unternehmen mitfinanziert!? Und dass Kapitaldeckung in vielen Ländern schon zum Verlust der Rentenansprüche ganzer Generationen geführt hat!?

    Auf fast verbergende Art und Weise macht man aber auch klar, dass es eben nicht einfach nur mehr Kinder braucht, sondern Beitragszahler, was ein grosser Unterschied ist.
    Immerhin merkt wenigstens eine Minderheit der Neoliberalen, dass unser Hauptproblem der sozialen Sicherungssysteme die Arbeitslosigkeit ist - und nicht das System selbst... was aber keiner so zugeben würde!
    "Natürlich werden jetzt alle bei uns zur Kasse gebeten. Entscheidend ist nur, ob man abhebt oder einzahlt." (Volker Pispers)

    "Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Wolfgang Neuss)

  6. #6
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Dilemma Rente

    Zitat Zitat von Kalmit
    Seid ihr hier eigentlich alle Versicherungsvertreter, die den Leuten derart Angst um ihre Alterseinkünfte machen müssen, damit die ja euch eure Versicherungen wie blöd abkaufen!? Und wem fehlt den hinterher das Geld, das ihr so "eisern spart" - nicht etwa dem eh schon notleidenden und viel bemitleideten Mittelstand?!
    Ich bin kein Versicherungsfuzzi und habe persönlich auch keine Versicherungen für meine Altersvorsorge abgeschlossen. Mit Deinem Argument, daß eingespartes Geld der Wirtschaft entzogen wird, hast Du nur indirekt Recht: Sparen bedeutet Konsum nach hinten zu verschieben. Angelegte Gelder fließen allerdings der Wirtschaft wieder zu.


    Zitat Zitat von Kalmit
    Immer unter der verschwiegenen Tatsache, dass privat vorsorgen + gesetzliche Rente erheblich teurer ist, als wenn man nur die Beiträge der gesetzlichen anheben würde, weil man so nicht die Gewinne privater Unternehmen mitfinanziert!? Und dass Kapitaldeckung in vielen Ländern schon zum Verlust der Rentenansprüche ganzer Generationen geführt hat!?
    Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine grobe Fehlkonstruktion, die auch durch das Hineinpumpen von mehr Geld nicht weniger verkorkst wird. Durch die demographische Entwicklung in Deutschland ist eine negative "Rendite" systemimmanent garantiert.

    Bei der privaten Anlage ist man hingegen in der Lage, seine Kohle auch außerhalb Deutschlands gewinnbringend anzulegen.


    Zitat Zitat von Kalmit
    Immerhin merkt wenigstens eine Minderheit der Neoliberalen, dass unser Hauptproblem der sozialen Sicherungssysteme die Arbeitslosigkeit ist - und nicht das System selbst... was aber keiner so zugeben würde!
    Die Arbeitslosigkeit ist hausgemacht und ein Resultat verfehlter Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. Statt die Wirtschaft zu fördern, wird sie abgewürgt und anschließend der selbstverursachte Scherbenhaufen beklagt.
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  7. #7
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    Standard AW: Dilemma Rente

    Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine grobe Fehlkonstruktion, die auch durch das Hineinpumpen von mehr Geld nicht weniger verkorkst wird. Durch die demographische Entwicklung in Deutschland ist eine negative "Rendite" systemimmanent garantiert.
    Sie hat lange genug perfekt funktioniert... und zur demographischen Entwicklung: Reine Kaffeesatzleserei!!!
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  8. #8
    gun-for-hire status Benutzerbild von Calo Nord
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    Standard AW: Dilemma Rente

    Zitat Zitat von Kalmit
    Sie hat lange genug perfekt funktioniert..
    Während einer Boomzeit und steigender Bevölkerung. Tja, man hätte eben weiser sein sollen und ein System aufbauen das unterschiedlich gute Wirtschaftsdekaden und auch Bevölkerungsentwicklungen aushält ohne gleich in sich zusammen zu brechen. Man hat sich aber lieber selbst mit einem Ponzischema betrogen.
    Null Toleranz gegenüber Gutmenschen und linken Parteien!

  9. #9
    Keynesianer Benutzerbild von Kalmit
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    Standard AW: Dilemma Rente

    Nein, man hat die Wiedervereinigung fast ausschließlich über die Sozialkassen finanziert und wundert sich hinterher, dass das nicht funktioniert... dazu noch ne hohe Arbeitslosigkeit, die der Unfähigkeit der Politik und wirtschaftlicher Interessen der Plutokraten geschuldet ist - und schon schreit mal wieder alles nach weiterer Privatisierung... Wenn ich nur ein positives Beispiel finden würde, was Privatisierung gebracht hat - wenn ich mir Bahn, Post, Telekom, Stromversorgung etc. ansehe!
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  10. #10
    Gegen den Wahnsinn Benutzerbild von Giftzwerg
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    Standard

    Zitat Zitat von Kalmit
    Seid ihr hier eigentlich alle Versicherungsvertreter, die den Leuten derart Angst um ihre Alterseinkünfte machen müssen, damit die ja euch eure Versicherungen wie blöd abkaufen!? Und wem fehlt den hinterher das Geld, das ihr so "eisern spart" - nicht etwa dem eh schon notleidenden und viel bemitleideten Mittelstand?!
    Es ist keine Angstmache, es ist Aufklärung.. Oder findest Du es gerecht, nach jahrelanger Abzocke durch den Staat ein grosszügiges Hartz-IV + 100 Euro zu bekommen?

    Immer unter der verschwiegenen Tatsache, dass privat vorsorgen + gesetzliche Rente erheblich teurer ist, als wenn man nur die Beiträge der gesetzlichen anheben würde, weil man so nicht die Gewinne privater Unternehmen mitfinanziert!? Und dass Kapitaldeckung in vielen Ländern schon zum Verlust der Rentenansprüche ganzer Generationen geführt hat!?
    Egal was man tut, es wird noch immer etwas mehr sein als vom Staat.

    Immerhin merkt wenigstens eine Minderheit der Neoliberalen, dass unser Hauptproblem der sozialen Sicherungssysteme die Arbeitslosigkeit ist - und nicht das System selbst... was aber keiner so zugeben würde!
    Die sozialen Sicherungssysteme in dieser Dimension verursachen die Arbeitslosigkeit erst richtig, weil es keine Anreize gibt.
    The one absolutely certain way of bringing this nation to ruin, of preventing all possibility of its continuing to be a nation at all, would be to permit it to become a tangle of squabbling nationalities. - Theodore Roosevelt

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