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Thema: Der neue soziale Konflikt

  1. #1
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    Standard Der neue soziale Konflikt

    Der neue soziale Konflikt-Paradigmenwechsel der sozialen Frage

    Bei der Betrachtung der globalen Verhältnisse in der Ära der Massenproduktion ist ein historisch singuläres Nebeneinander von integrierten Wohlstandszonen und sozial stark zerklüfteten Armutsgebieten aufgefallen.Der Prozess der Globalisierung löst nun diese alte Gegensatzstruktur auf und erzeugt ein neues Muster.

    Der neue soziale Konflikt, der sich in den in Auflösung begriffenen Wohlstandszonen formiert,unterscheidet sich fundamental vom älteren sozialen Konflikt, der entlang der Gegensatzlinie von Arbeit und Kapital angesiedelt war.Die traditionelle Arbeiterbewegung hatte ihre Forderungen aus dem Standpunkt erhoben, die "produktive Arbeit" im Gegensatz zu einer unproduktioven, parasitären Klasse zu repräsentieren.Wenn etwa höhere Löhne von einem "Recht auf vollen Arbeitsertrag" begründet wurden, so verlangte man letztlich nur einen Rückfluss der geschaffenen Werte an ihre eigentliche Quelle, die Arbeit.

    Die neue soziale Polarisierung dagegen kann nicht mehr auf einen solchen Ansatz aus dem industriellen Zeitalter zurückgeführt werden.

    Ein Arbeitsloser kann schlecht behaupten, das hohe Einkommen eines globalen Spezialisten sei auf fremde, unrechtmäßige Leistungen zurückzuführen.
    Die neue Klassenspaltung verläuft jetzt zwischen arbeitenden Reichen und parasitären Armen.Die wachsende Zahl parasitärer Armer in den sich auflösenden Wohlstandszonen wird auf die Solidarität der Reichen pochen, doch es wird ihnen nicht leichtfallen, diesen Wunsch nach umverteilender Solidarität allgemein zu begründen.

    Welche Eigenschaft besitzt der arbeitslose Deutsche, die den gutverdienenden globalen Spezialisten dazu veranlassen könnte ihn und nicht etwa einen armen Inder zu unterstützen?Die bloße Eigenschaft ein "Mensch" zu sein, reicht dazu nicht aus, denn die Eigenschaft besitzt der Inder in gleichem Maße.

    Es bleibt nur ein Appell an die nationale Solidarität, denn es ist allein die Eigenschaft, der deutschen Nation anzugehören, die den arbeitslosen Deutschen von seinem indischen Schicksalsgenossen unterscheidet.

    Es zeigt sich also, dass nur das Konzept der Nation dazu in der Lage ist den Verfall der Wohlstandszonen zu stoppen und dem Konkurrenzwahn des Globalkapitalismus Paroli zu bieten.Der soziale Konflikt des 21.Jahrhunderts manifestiert sich im Politischen nicht mehr zwischen "armen Proletariern" und "ausbeutenden Kapitalisten", sondern zwischen den Vertretern des Nationalstaates und den Vertretern einer globalisierten und im Sinne des Neoliberalismus gleichgeschalteten "One-World".
    Geändert von Waldgänger (13.03.2006 um 15:15 Uhr)

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Der neue soziale Konflikt

    Der soziale Konflikt des 21.Jahrhunderts manifestiert sich im Politischen nicht mehr zwischen "armen Proletariern" und "ausbeutenden Kapitalisten", sondern zwischen den Vertretern des Nationalstaates und den Vertretern einer globalisierten und im Sinne des Neoliberalismus gleichgeschalteten "One-World".

    Stimmt.

    Und was mit den letzten freien Nationalstaaten passiert, erleben wir an Beispielen des Irans, Iraks usw. Letztendlich werden sie mit Waffengewalt in die neoliberale Weltgesellschaft eingemeindet.

    Aber die Protagonisten haben sich verrechnet.

    Es gibt etwas, was dem entgegensteht, das ist der Glaube und die Religion. Sie lassen sich nicht in den globalen Kapitalverwertungsprozess eingemeinden und schaffen ihre eigenen immateriellen Gegensätze.

  3. #3
    Wegdenker Benutzerbild von Platon
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    Standard AW: Der neue soziale Konflikt

    ich glaube kaum, dass die Unternehmer jetzt im Großen Stil aus nationalistischen Gründen ihre Arbeitsplätze in Deutschland lassen, bzw. schaffen
    Letztlich führt langfristig nichts Anpassung an die Globalisierung vorbei, sonst wird das eigene Land immer weiter niedergehen. Die Länder werden in Zukunft nichts weiter als Aufseher sein, welche die Rahmenbedinungen des Verkaufs der Arbeitskraft schaffen. Macht der Staat die Arbeit zu teuer sinkt der Wohlstand, macht sie sich relativ billig steigt er.
    Ob wir es wollen oder nicht, durch die Globalisierung werden wir uns allen den Gesetzen des Marktes unterwerfen müssen. Die Frage ist nur wo wir nach diesen Gesetzen stehen. Das könnte man jetzt wunderbar mit Angebots/Nachfrage-Kurven darstellen aber das ist technisch nicht möglich.
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  4. #4
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    Standard AW: Der neue soziale Konflikt

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    Aber die Protagonisten haben sich verrechnet.

    Es gibt etwas, was dem entgegensteht, das ist der Glaube und die Religion. Sie lassen sich nicht in den globalen Kapitalverwertungsprozess eingemeinden und schaffen ihre eigenen immateriellen Gegensätze.
    Ich stimme dir zu, die freien islamischen Kulturen sind vielleicht eine Chance um den Globalismus zu besiegen, doch bergen sie auch gleichzeitig eine Gefahr für Europa in sich.

  5. #5
    Wegdenker Benutzerbild von Platon
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    Standard AW: Der neue soziale Konflikt

    Zitat Zitat von Waldgänger
    Ich stimme dir zu, die freien islamischen Kulturen sind vielleicht eine Chance um den Globalismus zu besiegen,
    inwiefern?
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  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Der neue soziale Konflikt

    Zitat Zitat von Klopperhorst
    Stimmt.

    Und was mit den letzten freien Nationalstaaten passiert, erleben wir an Beispielen des Irans, Iraks usw. Letztendlich werden sie mit Waffengewalt in die neoliberale Weltgesellschaft eingemeindet.

    Aber die Protagonisten haben sich verrechnet.

    Es gibt etwas, was dem entgegensteht, das ist der Glaube und die Religion. Sie lassen sich nicht in den globalen Kapitalverwertungsprozess eingemeinden und schaffen ihre eigenen immateriellen Gegensätze.


    Doch, die amerikanischen Kirchen und Sekten sind sogar Trojaner der Globalisierung. Wir müssen Russland, Iran, den Islam, China, die Orthodoxie und den sozialen Katholizismus, wie es ihn in Lateinamerika gibt, unterstützen (bloß nicht traditionelle Katholiken wie beim Front National oder Opus Dei, die gehören nämlich auch zum westeuropäisch-amerikanischen Finanz-Imperium).

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: Der neue soziale Konflikt

    Zitat Zitat von Waldgänger
    Ich stimme dir zu, die freien islamischen Kulturen sind vielleicht eine Chance um den Globalismus zu besiegen, doch bergen sie auch gleichzeitig eine Gefahr für Europa in sich.
    Wieso sind die islamischen "Kulturen" frei? Nehmen die nicht an der Globalisierung teil?

  8. #8
    This Day, is a Good Day Benutzerbild von Baxter
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    Standard AW: Der neue soziale Konflikt

    Guter Beitrag #1 Waldgänger.

    Unser Problem ist jedoch außer den " unteren Sozial -Schmarotzern,
    haben wir die oberen gutverdienenden Sozialschmarotzer.

    Dazu zähle ich Unternehmen die Millionen und Milliardengewinne machen, aber Arbeitnehmer Entlassen, bzw. auf kosten der Allgemeinheit in Rente schicken.

    Dazu zähle ich auch Politiker welche ihre Position benutzen um sich durch " Nebeneinkünfte " ihr karges Einkommen aufbessern, in der Regel auch auf Kosten der Bürger ( Allgemeinheit ).

    Wir werden nicht von den armen ausgesaugt sondern von den Reichen.
    Dazu betrogen und belogen.

    Der Fisch stinkt am Kopf.!
    Denken, ist doch noch erlaubt ?
    Animal Farm - Aufstand der Tiere

    Wenn das Volk kein Brot zum essen hat dann soll es doch Kuchen essen.

  9. #9
    Rotinquisitor Benutzerbild von Redwing
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    Standard AW: Der neue soziale Konflikt

    Na, kein Bock mehr auf Stahlhelme?

    Zitat Zitat von Waldgänger
    Die neue Klassenspaltung verläuft jetzt zwischen arbeitenden Reichen und parasitären Armen.[/B]Die wachsende Zahl parasitärer Armer in den sich auflösenden Wohlstandszonen wird auf die Solidarität der Reichen pochen, doch es wird ihnen nicht leichtfallen, diesen Wunsch nach umverteilender Solidarität allgemein zu begründen.
    Nee, nee, so einfach ist es nicht. Zwar verschwindet der Mittelstand zunehmend, wovon sich viele nach unten und wenige nach oben gesellen, und auch die Arbeit wird immer knapper, doch du glaubst doch nicht im Ernst, daß die Mehrheit der Arbeitenden so reich ist. Es wird doch immer mehr gedumpt. Der AN wird i.dR. noch immer stark ausgebeutet und erwirtschaftet weit mehr als er davon zurückbekommt.
    Und selbstverständlich haben sowohl der Alo als auch der AN GRund, diese extremen Gefälle und Mißsstände anzuprangern. Schließlich ist die Fehlpolitik der reichen Minderheit Schuld daran. Auf Einsicht braucht man bei den meisten von jener aber nicht bauen- die brauchen Druck!

    Zitat Zitat von tom.ecker
    Letztlich führt langfristig nichts Anpassung an die Globalisierung vorbei, sonst wird das eigene Land immer weiter niedergehen. Die Länder werden in Zukunft nichts weiter als Aufseher sein, welche die Rahmenbedinungen des Verkaufs der Arbeitskraft schaffen. Macht der Staat die Arbeit zu teuer sinkt der Wohlstand, macht sie sich relativ billig steigt er.
    Ja klar, jeder soll sich prostituieren für das Kapital und sone diktatorische Minderheitsmafia! Oh Mann, ich könnt kotzen.
    Dein letzter Absatz strotzt nur so vor Paradoxismus. Für WEN steigt denn der Wohlstand? Für son paar Bonzen (zumindest zunächst, denn zumindest im Inlasnd wird keine SAu mehr konsumieren (können), während der Bürger immer mehr verarmt! Nee danke! Dann lieber etwas weniger Strohfeuerwirtschaftswachstum und weniger Geierinvestoren von außen und dafür mehr Wohlstand für die Massen!
    Soziale Gerechtigkeit & geldbeutelunabhängige Freiheit statt Kapitalismus: Stoppt die Diktatur der reichen Minderheit!



    Mitglied der Linksfraktion

  10. #10
    Wegdenker Benutzerbild von Platon
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    Standard AW: Der neue soziale Konflikt

    Zitat Zitat von Redwing
    Ja klar, jeder soll sich prostituieren für das Kapital und sone diktatorische Minderheitsmafia! Oh Mann, ich könnt kotzen.
    Dein letzter Absatz strotzt nur so vor Paradoxismus. Für WEN steigt denn der Wohlstand? Für son paar Bonzen (zumindest zunächst, denn zumindest im Inlasnd wird keine SAu mehr konsumieren (können), während der Bürger immer mehr verarmt! Nee danke! Dann lieber etwas weniger Strohfeuerwirtschaftswachstum und weniger Geierinvestoren von außen und dafür mehr Wohlstand für die Massen!
    Du widersprichst dir selber im letzten Satz:
    Weniger Wirtschaftswachstum und weniger Investitionen aber trotzdem mehr Wohlstand?
    Das wäre doch ganz klar eine Rezession in die du da führen willst.
    Durch die Globalisierung entsteht ein weltweiter Arbeitsmarkt und die Löhne gleichen sich an. Langfristig gesehen wird das den Hunger auf Erden verschwinden lassen, wenn die Rohstoffe halbwegs da sind.
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