Schmidt fordert Kampf gegen Genitalverstümmelung
Nicht nur in vielen afrikanischen Ländern ist Genitalverstümmelung ein Problem
Genitalverstümmelungen bei Frauen sind nach Aussage von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt auch ein Problem in Deutschland. "Wir haben lange Zeit gedacht, dass das für uns kein Thema ist", sagte Schmidt am Donnerstag in Berlin. "Tatsächlich leben in Deutschland aber Schätzungen zufolge rund 30.000 Frauen, die eine Genitalverstümmelung über sich ergehen lassen mussten". Weltweit sind etwa 150 Millionen Frauen und Mädchen von den als Beschneidungen bekannten Eingriffen betroffen.
Unvorstellbar grausam
"Für uns sind die angewandten grausamen Praktiken nicht vorstellbar, mit denen Mädchen und Frauen an Körper und Seele verletzt werden", sagte Schmidt. Immer mehr Migrantinnen, die eine Genitalverstümmelung erlitten haben, suchen demnach auch in Deutschland einen Arzt oder eine Ärztin auf. "Diese Frauen müssen einfühlsam und kompetent unterstützt werden", sagte Schmidt.
Künftige Generationen schützen
Außerdem sei Präventionsarbeit wichtig, um künftige Generationen vor den Eingriffen zu schützen. Sie begrüße daher die von der Bundesärztekammer vorgelegten "Empfehlungen zum Umgang mit Patientinnen nach weiblicher Genitalverstümmelung". Darin wird über die Behandlung der betroffenen Frauen aufgeklärt.
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