Ich mag es, als ehemaliger [Links nur für registrierte Nutzer] immer wieder gern in die brandenburgische Landeshauptstadt zu schauen und zu sehen, was alte Bekannte machen. Derzeit lohnt ein Blick.
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm steht im Rampenlicht. Aber das ist es ja auch, was der Unions-General in Potsdam liebt. Dorthin schaut nämlich Deutschland seit dem fürchterlichen Anschlag. Am Ostersonntag war ein 37 Jahre alter Deutsch-Äthiopier in Potsdam überfallen und zusammen geschlagen worden. Er liegt seitdem mit lebensbedrohlichen Verletzungen im Krankenhaus. Zwei Männer im Alter von 29 und 30 Jahren wurden wenige Tage später als Tatverdächtige festgenommen. Schönbohm kritisierte nun die Bundesanwaltschaft. Sie habe sich ohne ersichtliche Gründe in den Fall eingemischt. Es ist kein Wunder, dass die Medien da genauer hinschauen. Vor Überlebenden des KZ Sachsenhausen erinnerte Brandenburgs Innenminister letztlich auch an die Leiden deutscher Soldaten, die in dem späteren Sowjetlager inhaftiert waren. Teilnehmer der Veranstaltung protestierten. Nach dem Rücktritt Matthias Platzecks vom SPD-Bundesvorsitz riskiert Schönbohm viel, um als Aktivist Punkte für seine Partei einzufahren. Der Schuss könnte nach hinten losgehen.