Wir wundern uns heute, daß Jahrzente nichts gegen die Geburtendefizite der Deutschen unternommen wurde, obwohl sie spätestens seit 1972 bekannt waren.
Heiner Geißler schrieb dazu 1990 in seinem Buch "Zugluft".
"Ein Einwanderungsland müssen wir auch bleiben, denn der Bevölkerungsrückgang und der Altersaufbau machen aus den Deutschen innerhalb weniger Jahrzehnte ein vergreisendes und sterbendes Volk. Seit 1989 ist diese Tatsache in den Hintergrund getreten und aus der öffentlichen Diskussion verdrängt worden, weil die große Anzahl von Übersiedlern und Aussiedlern - im Jahre 1989 waren es über 700.000 - die Schlagzeigen produzieren und die Kommentarspalten füllen. Der große Zustrom Deutscher aus der frühen DDR und deutscher Volkszugehörigkeit aus Osteuropa, der sich im Jahre 1990 fortsetzte, wurde von der überwiegenden Mehrzahl der Bundesbürger begrüßt; die Bedenken kamen erst später. Manche erhofften sich von dieser Völkerwanderung eine Veränderung der generativen Entwicklung der Deutschen. Aber diese Hoffnung täuscht."
und weiter:
"In den osteuropäischen Aussiedlungsgebieten gab es 1990 noch ca 3,5 Millionen Deutsche, davon ungefähr 2 Millionen in der Sowjetunion, 1 Million in Polen, 300.000 bis 350.000 in Rumänien, 200.000 bis 250.000 in Ungarn. Zu den potentiellen Zuwanderern aus Polen gehören auch diejenigen, die in der sogenannten Abteilung III der deutschen Volksliste während der deutschen Besatzung Polens im letzten Weltkrieg gestanden haben. In dieser Volksliste III waren von den NS-Besatzern während des Weltkrieges diejenigen registriert, die nach den erbbiologischen Kriterien als eindeutschungsfähig galten."
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