Bist Du etwa unzufrieden mit deren Lohnabschlüssen?Zitat von Kalmit
Wenn der Händler schon jetzt nur mit 400-EUR-Jobbern arbeiten würde, dann macht es keinen Unterschied, ob er damit seinen Laden bis 18:00, 20:00, 22:00 oder gar bis 24 Uhr öffnen will, außer dass er mehr 400-EUR Jobber einstellen oder die Arbeitszeiten des vorhandenen Personals anders verteilen muss, falls ihm letzteres gelingt, um den Betrieb aufrecht zu halten.Seit die Ladenöffnungszeiten verlängert wurden, ist es in vielen Betrieben so, dass Mitarbeiter nicht in verschiedene Schichten aufgeteilt werden, sondern über den Tag verteilt über teilweise sehr lange Mittagspausen arbeiten müssen, der Rest wird mit 400-Euro-Jobbern vollgestopft - ich kann dass aus eigener Erfahrung bestätigen. Dazu noch ne nette Arbeitszeitverlängerung - und dann spart man sich auch die regulären Neueinstellungen. Und nochmal: Es ist verdammt nochmal kein Bedarf da, schaut euch die miserablen Umsätze des Einzelhandels an, was soll das bitte bringen?! Und dass eine Liberalisierung nur den Großunternehmen zugute käme, liegt auf der Hand.
Auch der Discounter muss ggf. mehr Leute einstellen oder die Arbeitszeiten des Personals anders verteilen, ohne dass dabei das Geschäft darunter leidet. Der Einzelhändler mit seinen 3 Beschäftigten kann sich die Zeit aussuchen, in denen er die meisten Kunden und den meisten Umsatz erwartet. Wer behauptet denn, dass das rund um die Uhr sein muss? Nur weil ein Discounter bis 0:00 bis 24:00 zu öffnen gedenkt, heißt das noch lange nicht, dass der Einzelhändler dadurch seine Kunden verliert, da es neben den Einkaufszeiten auch andere und wichtigere Kaufargumente gibt, in denen der Einzelhändler durchaus seine Vorteile ziehen kann. Ein Gesetz über die Öffnungszeiten und damit auch über die Arbeitszeiten ist überflüssig, denn der Unternehmer weiß besser als der Staat, wann die meisten seiner Kunden zu ihm kommen.Mal ne Frage: Nehmt an, ihr seid Geschäftsführer eines kleinen Einzelhandelladens mit meinetwegen 3 Beschäftigten. Ihr habt jetzt schon Mühe, mit den Öffnungszeiten (und den Preisen) der großen Discounter mitzuhalten - und jetzt können die auch noch rund um die Uhr öffnen, was in eurem Budget schlicht und einfach nicht möglich ist - wer ist dann Gewinner und wer Verlierer!? Sieht man nicht, wohin die Entwicklung geht, wenn man sich das Aussterben vieler Innenstädte ansieht!? Ist sowas wirklich wettbewerbsfördernd, wenn am Ende immer weniger übrig bleiben?!
Wer lügt den hier? Es geht bei Tarifverhandlungen immer um Lohnabschlüsse - zumindest den Gewerkschaften. Oder glaubst Du etwa, der ÖD arbeitet für einen feuchten Händedruck? Auch die Forderungen der AG nach Arbetiszeitverlängerung änderten nichts daran. Sie zeigten aber sehr wohl, dass die Gewerkschaften durchaus in der Lage sind, ihren Willen auch bei den Arbeitszeiten durchzusetzen - wozu braucht man also da noch ein Ladenschlussgesetz?Beim letzten Streik von ver.di im ÖD ging es doch überhaupt nicht um Lohnforderungen, hier können viele lügen ohne rot zu werden... X(