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Thema: WM-Öffnungszeiten: Noch kein Umsatzplus - einfach lächerlich

  1. #91
    Freidenker Benutzerbild von tommy3333
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    Standard AW: WM-Öffnungszeiten: Noch kein Umsatzplus - einfach lächerlich

    Zitat Zitat von Kalmit
    Natürlich... die zur Zeit so mächtigen Gewerkschaften haben ja eh eine super-Verhandlungsposition!
    Bist Du etwa unzufrieden mit deren Lohnabschlüssen?

    Seit die Ladenöffnungszeiten verlängert wurden, ist es in vielen Betrieben so, dass Mitarbeiter nicht in verschiedene Schichten aufgeteilt werden, sondern über den Tag verteilt über teilweise sehr lange Mittagspausen arbeiten müssen, der Rest wird mit 400-Euro-Jobbern vollgestopft - ich kann dass aus eigener Erfahrung bestätigen. Dazu noch ne nette Arbeitszeitverlängerung - und dann spart man sich auch die regulären Neueinstellungen. Und nochmal: Es ist verdammt nochmal kein Bedarf da, schaut euch die miserablen Umsätze des Einzelhandels an, was soll das bitte bringen?! Und dass eine Liberalisierung nur den Großunternehmen zugute käme, liegt auf der Hand.
    Wenn der Händler schon jetzt nur mit 400-EUR-Jobbern arbeiten würde, dann macht es keinen Unterschied, ob er damit seinen Laden bis 18:00, 20:00, 22:00 oder gar bis 24 Uhr öffnen will, außer dass er mehr 400-EUR Jobber einstellen oder die Arbeitszeiten des vorhandenen Personals anders verteilen muss, falls ihm letzteres gelingt, um den Betrieb aufrecht zu halten.

    Mal ne Frage: Nehmt an, ihr seid Geschäftsführer eines kleinen Einzelhandelladens mit meinetwegen 3 Beschäftigten. Ihr habt jetzt schon Mühe, mit den Öffnungszeiten (und den Preisen) der großen Discounter mitzuhalten - und jetzt können die auch noch rund um die Uhr öffnen, was in eurem Budget schlicht und einfach nicht möglich ist - wer ist dann Gewinner und wer Verlierer!? Sieht man nicht, wohin die Entwicklung geht, wenn man sich das Aussterben vieler Innenstädte ansieht!? Ist sowas wirklich wettbewerbsfördernd, wenn am Ende immer weniger übrig bleiben?!
    Auch der Discounter muss ggf. mehr Leute einstellen oder die Arbeitszeiten des Personals anders verteilen, ohne dass dabei das Geschäft darunter leidet. Der Einzelhändler mit seinen 3 Beschäftigten kann sich die Zeit aussuchen, in denen er die meisten Kunden und den meisten Umsatz erwartet. Wer behauptet denn, dass das rund um die Uhr sein muss? Nur weil ein Discounter bis 0:00 bis 24:00 zu öffnen gedenkt, heißt das noch lange nicht, dass der Einzelhändler dadurch seine Kunden verliert, da es neben den Einkaufszeiten auch andere und wichtigere Kaufargumente gibt, in denen der Einzelhändler durchaus seine Vorteile ziehen kann. Ein Gesetz über die Öffnungszeiten und damit auch über die Arbeitszeiten ist überflüssig, denn der Unternehmer weiß besser als der Staat, wann die meisten seiner Kunden zu ihm kommen.

    Beim letzten Streik von ver.di im ÖD ging es doch überhaupt nicht um Lohnforderungen, hier können viele lügen ohne rot zu werden... X(
    Wer lügt den hier? Es geht bei Tarifverhandlungen immer um Lohnabschlüsse - zumindest den Gewerkschaften. Oder glaubst Du etwa, der ÖD arbeitet für einen feuchten Händedruck? Auch die Forderungen der AG nach Arbetiszeitverlängerung änderten nichts daran. Sie zeigten aber sehr wohl, dass die Gewerkschaften durchaus in der Lage sind, ihren Willen auch bei den Arbeitszeiten durchzusetzen - wozu braucht man also da noch ein Ladenschlussgesetz?
    "Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann."
    "Wer zensiert, hat Angst vor der Wahrheit."
    Bei ARD und ZDF verblöden Sie in der ersten Reihe.

  2. #92
    Freidenker Benutzerbild von tommy3333
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    Standard AW: WM-Öffnungszeiten: Noch kein Umsatzplus - einfach lächerlich

    Zitat Zitat von Frei-denker
    Ein weiterer Aspekt dieser Angelegenheit ist auch der Umstand, daß kleinere Läden gelegentlich nicht die finaziellen Möglichkeiten haben, diese längeren Öffnungszeiten mitgehen zu können. Von daher liegt die Vermutung nahe, daß hier die großen Kaufhäuser so den kleineren Läden die Kunden abgraben wollen.
    Das müssen sie auch nicht (mitgehen). Die Freigabe der Ladenöffnungszeiten zwingt niemanden, länger oder gar rund um die Uhr zu öffnen. Es ist ja auch niemand gezwungen, nachts einzukaufen. Jeder will jeden gern Kunden abgraben. Wenn aber ein Kaufhaus meint, die Ladenöffnungszeit sei das einzige und alles entscheidende Kaufargument für einen Kunden sein, dann wird er dadurch keine Kunden mehr bekommen. Es gibt wichtigere Kaufargumente für einen Kunden als der Ladenschluss (Qualität und Angebotsvielfalt, Service, schnelle Bedienung, Preise und Rabatte, Garantie/Kulanz, Beratung, ggf. Lieferservice oder Rücknahme von Altgeräten).

    Mit anderen Worten, die längeren Öffnungszeiten werden benutzt, um Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen und damit das kostenneutral abgeht, sollen die Angestellten für lau miesere Arbeitszeiten in Kauf nehmen. Der Wettbewerbsvorteil wird also auf den Rücken der Angestellten mit Beschiß um die Spät- und Nachtzulagen erstritten. Das sind ganz miese Kapitalistenmarotten!
    Wenn mehr Personal eines Kaufhauses aufgrund der Ladenschlussfreigabe in späteren Stunden verkaufen soll (also ohne Neueinstellungen wg. kostenneutral), dann leidet der Verkauf insgesamt - insbes. Bedienung, Beratung und Kassenandrang. Das wäre eher wieder ein Grund, nicht bei ihm zu kaufen. Aber da es ja genügend Protagonisten gibt, denen es ein Dorn im Auge zu sein scheint, dass Kunden, Händler und Personal auch ohne Einmischung durch den Staat gut zurechtkommen - wie es andere Länder beweisen - kommen sie anscheinend auch nicht ohne Klassenkampfparolen von vorgestern aus.
    Geändert von tommy3333 (09.07.2006 um 02:57 Uhr)
    "Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann."
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